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Jonathan Rea: Kawasaki und Ducati auf MotoGP-Niveau

Superbike-Weltmeister Jonathan Rea blamierte bei einem Test im November die MotoGP-Stars: Drei Monate später spricht er über diese Genugtuung

(Motorsport-Total.com) - Kawasaki-Werkspilot Jonathan Rea sorgte im November des vergangenen Jahres für Schlagzeilen, als beim Test in Jerez die anwesenden MotoGP-Piloten hinter sich ließ. Rea unterbot sogar den Pole-Position-Rekord von Valentino Rossi und demonstrierte eindrucksvoll, was mit einem vergleichsweise günstigen Superbike alles möglich ist.

Titel-Bild zur News: Jonathan Rea

Jonathan Rea überraschte im November die anwesenden MotoGP-Teams Zoom

Die Testbestzeit muss für den zweifachen Superbike-Champion eine große Genugtuung gewesen sein, oder? "Nein, so habe ich das nicht gesehen", kommentiert er im Gespräch mit 'Crash.net'. "Schön war, dass wir ein bisschen mehr Respekt aus dem Fahrerlager erhielten und viele Leute darüber redeten. Es vermittelte mir aber nicht mehr Zuversicht oder so."

"Ich bin mit meiner Arbeit in der Superbike-WM und mit dem was ich hier erreicht habe sehr zufrieden. Ich genieße mein Leben hier und sorge mich eher darum, wie ich weiterhin so gut arbeiten kann und mit meinem Team Spaß am Erfolg habe", erklärt der Kawasaki-Pilot, der seit vielen Jahren im Superbike-WM-Fahrerlager Zuhause ist. Reas Ausflug ins MotoGP-Fahrerlager war nach nur zwei Einsätzen für das Honda-Werksteam zu Ende. Eine weitere Chance erhielt der Brite von HRC nicht.

Ganz kalt ließ ihn die Testbestzeit deshalb sicher nicht. "Es war toll, die Strecke mit den MotoGP-Jungs zu teilen. Deren Motorräder sind so laut. Es war zudem sehr interessant, ihnen zu folgen und zu sehen, wo sie stärker und schwächer sind. Ich denke, ich konnte zeigen, dass die Brücke zwischen der MotoGP und der Superbike-WM nicht so groß ist, wie manche Teams denken", bemerkt Rea.


Fotos: Präsentation der Ducati Panigale für die Saison 2017


"Natürlich liegt die Superbike-WM bei der weltweiten Reichweite zurück. Doch hinsichtlich der Fähigkeiten der Fahrer und Teams liegen die Serien nicht so weit auseinander, wie die Leute denken", betont der Weltmeister von 2015 und 2016. "Ich denke, dass die Teams von Kawasaki und Ducati problemlos den Aufstieg in die MotoGP meistern würden. Die organisatorischen und technischen Fähigkeiten sind über jeden Zweifel erhaben."

Jonathan Rea

Jonathan Rea denkt nicht, dass Kawasaki an einem MotoGP-Comeback arbeitet Zoom

Arbeitgeber Kawasaki scheint nach wie vor kein Interesse daran zu haben, sich in der Königsklasse mit Honda, Yamaha, Ducati, Suzuki, Aprilia und KTM zu messen. "Ich habe nichts gehört", kommentiert Rea. "Als ich vor Kurzem im Kawasaki-Museum war wurde mir leicht schwindelig, als ich die ausgestellten Grand-Prix-Maschinen sah. Es war eine alte Maschine, doch sie sah richtig cool aus. Ich denke nicht, dass es konkrete Pläne gibt. Aber ich kann nicht im Namen von Kawasaki darüber sprechen", so der Brite.