Jerez-Test: Kawasaki stark, Honda mit Rückstand

Kawasaki-Pilot Jonathan Rea gibt beim Auftakt in Jerez den Ton an - Ducati und Yamaha lauern, während sich Honda und BMW momentan schwer tun

(Motorsport-Total.com) - Etwa zwei Monate nach dem finalen Test für 2016 nahmen die Superbike-WM-Teams in Jerez erneut die Arbeit auf, um sich für die neue Saison vorzubereiten. Im Gegensatz zum Test im November spielte das Wetter beim Auftakt am Dienstag wunderbar mit. Die Piloten drehten bei Sonnenschein und etwas mehr als 15 Grad ihre Runden. Erneut demonstrierten die Kawasaki-Piloten, dass der Titel in der neuen Saison nur über sie entschieden wird.

Titel-Bild zur News: Jonathan Rea

Jonathan Rea macht in Jerez dort weiter, wo er im November aufgehört hat Zoom

Weltmeister Jonathan Rea gab wie beim Test im November die Benchmark vor. Der Brite benötigte 1:40.162 Minuten für seine schnellste Runde und blieb damit deutlich über der Marke, die er beim vergangenen Test vorgab. Dieses Mal verzichtete Rea auf den Einsatz von Qualifying-Reifen. Kawasaki-Teamkollege Tom Sykes hatte 0,260 Sekunden Rückstand auf den Weltmeister von 2015 und 2016.

Die beiden Werks-Ducatis waren die ersten Verfolger der führenden Kawasakis. Chaz Davies arbeitete systematisch mit der 2017er-Version der Panigale, mit der er endlich den WM-Titel einfahren möchte. Rückkehrer Marco Melandri überraschte mit Zeiten auf Davies' Niveau. Die beiden Ducati-Werkspiloten wurden am ersten Testtag durch 28 Tausendstelsekunden voneinander getrennt.

Chaz Davies

Mit Rückstand: Stapelt Ducati-Werkspilot Chaz Davies bei den Testfahrten tief? Zoom

Bei Yamaha war erneut Alex Lowes deutlich schneller als Neuzugang Michael van der Mark. Lowes verlor etwa neun Zehntelsekunden auf die Tagesbestzeit, van der Mark hatte mit der R1 mehr als 1,7 Sekunden Rückstand. Und auch Aprilia ist momentan weit entfernt von den gesteckten Zielen. Ex-MotoGP-Pilot Eugene Laverty verlor etwa zwei Sekunden auf die Bestzeit und stand deutlich im Schatten von Teamkollege Lorenzo Savadori.

Aufholarbeit muss auch Honda leisten. Beim ersten Test mit der brandneuen Fireblade tüftelt das Ten-Kate-Team an der Basisabstimmung und versucht, die Motorelektronik richtig einzustellen, damit Stefan Bradl und Nicky Hayden bald an der Spitze mitkämpfen können. Insgesamt 73 Runden konnten am ersten Tag in Jerez abgespult werden. Bestzeiten sind momentan außer Reichweite: Hayden verlor 1,7 Sekunden, Bradl hatte 2,1 Sekunden Rückstand.


Fotos: Superbike-WM-Testauftakt


Und auch bei BMW macht man sich Sorgen: Markus Reiterberger fehlt nach wie vor das Gefühl für seine S1000RR. Zudem sind Updates aus München aktuell Mangelware. Das Althea-Team testete in Jerez mit den BMW-Superbikes aus der vergangenen Saison, die sich nur durch kleine Detailverbesserungen von den 2016er-Maschinen unterscheiden. Reiterberger hatte am Dienstag 2,368 Sekunden Rückstand und war etwa neun Zehntelsekunden langsamer als Teamkollege Jordi Torres.

Die Testzeiten aus Jerez (Dienstag):
1. Jonathan Rea (Kawasaki) - 1:40.162 Minuten
2. Tom Sykes (Kawasaki) +0,260 Sekunden
3. Chaz Davies (Ducati) +0,622
4. Marco Melandri (Ducati) + 0,650
5. Alex Lowes (Yamaha) +0,896
6. Xavi Fores (Ducati) +1,224
7. Lorenzo Savadori (Aprilia) +1,254
8. Jordi Torres (BMW) +1,457
9. Nicky Hayden (Honda) +1,668
10. Michael van der Mark (Yamaha) +1,746
11. Eugene Laverty (Aprilia) +1,980
12. Stefan Bradl (Honda) +2,093
13. Markus Reiterberger (BMW) +2,368
14. Randy Krummenacher (Kawasaki) +2,585