Hopkins: "Ich bin im siebten Himmel!"

Die Stimmen aus der ersten Reihe: Hopkins schwebt nach seiner Sensations-Pole auf Wolke sieben, Laverty und Checa zufrieden, Camier nicht so ganz

(Motorsport-Total.com) - Die erste Sensation am Rennwochenende der Superbike-Weltmeisterschaft in Silverstone ist perfekt. Nicht die Titelkandidaten oder die anderen Favoriten trumpften in der Superpole groß auf, sondern ein Wildcard-Starter. John Hopkins hatte schon im ersten Trainings und den Qualfiyngs mit seinen Bestzeiten für Aufsehen gesorgt. Aber in der Superpole setzte er mit seiner Crescent-Suzuki, mit der er normalerweise in der Britischen Meisterschaft fährt, noch eins drauf.

Titel-Bild zur News: John Hopkins

John Hopkins schwebt nach seiner Pole-Position auf Wolke sieben

Umjubelt von den Fans fuhr "Hopper" mit 2:04.041 Minuten einen neuen Rundenrekord und sicherte sich seine erste Pole-Position in der Superbike-WM. Er konnte es sich sogar leisten, vor Ablauf der Zeit ausgiebig zu feiern, denn die anderen kamen nicht mehr an ihn heran. Neben Hopkins stehen Eugene Laverty (Yamaha), Leom Camier (Aprilia) und WM-Leader Carlos Checa (Althea-Ducati) in der ersten Reihe. Damit sind auch vier unterschiedliche Hersteller ganz vorn vertreten.

"Im Moment bin ich im siebten Himmel", jubelt Hopkins, der unter anderem in der MotoGP schwierige Zeiten hinter sich hat. "Ich weiß, dass das nur die Qualifyings und die Superpole waren. Aber ich bin so dankbar dafür, dass ich hier sein darf. Dass ich mit einer Wildcard in der Superbike-WM antreten kann. Und dass ich überhaupt Motorradrennen fahren kann. Denn vor einem Jahr haben mir die Ärzte geraten, dass ich meine Karriere wegen meines Handgelenks beenden sollte."

"Es ist ein wunderbares Gefühl, auf der Pole-Position zu stehen, und um ehrlich zu sein, muss ich es erst noch richtig begreifen", so "Hopper" weiter. "Das Team hat einen super Job gemacht, und wir wussten, dass die Superpole schwieriger wird als die anderen Sessions. Wir hatten bewiesen, dass wir eine gute Pace haben. Und bis zur letzten Session habe ich auch nicht alles gegeben. Ich habe die 0.40-Zeit gesehen und wusste, dass das dicht an der Pole dran ist. Aber ich wusste nicht, wie dicht. Und als ich auf dem Schirm gesehen habe, dass Eugene knapp hinter mir war, war das ein überwältigendes Gefühl. Ein riesiger Dank geht an das Crescent-Team. Sie haben sich den Arsch aufgerissen, um mir ein grandioses Bike hinzustellen. Aber die richtige Arbeit beginnt erst morgen. Und ich werde mein Bestes geben!"

"Vor einem Jahr haben mir die Ärzte geraten, dass ich meine Karriere wegen meines Handgelenks beenden sollte." John Hopkins

Laverty musste sich Hopkins um 27 Tausendstelsekunden geschlagen geben. "Das war knapp an der Zeit von Hopkins dran", sagt der Yamaha-Pilot über seinen letzten Versuch. "Es war nahezu eine perfekte Runde, und ich dachte, dass ich es geschafft habe. Aber John war sogar noch besser, und er hat es verdient. Ich bin mit dem zweiten Platz zufrieden. Es sieht so aus, als könnten wir in den Rennen stark sein. Die vier Jungs in der ersten Reihe werden alle gut sein. Wenn ich also einen guten Start habe, dann wird es ein spannender Fight."

Nicht ganz so zufrieden fällt das Fazit des drittplatzierten Aprilia-Piloten Camier aus. "Es ist recht gut, aber ich hatte im Qualifying weniger Vertrauen in das Gesamtpaket, was mich ein bisschen frustriert. Aber ich freue mich darüber, in der ersten Reihe zu stehen - das ändert einiges für mich! Morgen wird es sicher schwierig. Bei der Rennpace werden alle ein paar gute Runden hinlegen und dann Probleme bekommen."


Fotos: Superbike-WM in Silverstone


WM-Leader Checa hatte sowohl im letzten Training, in der ersten Qualifikation als auch in den ersten beiden Teilen der Superpole die Bestzeit geholt. Dass es am Ende "nur" Startplatz vier wurde, damit kann der Spanier leben. "Es war ein positiver Tag nach einem Wochenende mit solider Arbeit. Es lief sogar besser, als wir erwartet hatten. Und ich bin zufrieden mit unseren Fortschritten, unserem Rhythmus und der Reifenperformance", bilanziert Checa.

"Es lief sogar besser, als wir erwartet hatten." Carlos Checa

"Die Superpole lief gut, aber ich habe ein paar Zehntelsekunden eingebüßt, als Haga vor mir gestürzt ist. Da habe ich für eine Minute die Konzentration verloren", räumt der Althea-Pilot ein. "Aber trotzdem freue ich mich, dass ich die morgigen Rennen aus der ersten Reihe starte. Ich denke, dass wir eine gute Rennpace habe und dass wir um das Podium kämpfen können. Wir werden morgen an der Spitze einige interessante Leute sehen werden. Zum Beispiel haben sich Laverty und Camier hier als wirklich stark erwiesen. Also freue ich mich auf zwei tolle, aber harte Rennen."