Honda: Elektronik bremst Rea ein

Jonathan Rea kämpft in Donington mit einer zu stark regelnden Traktionskontrolle - Teamkollege Leon Haslam entscheidet nach dem Warmup, nicht zu fahren

(Motorsport-Total.com) - Das Pata-Honda-Team schaffte auch in Donington nicht den Sprung aufs Treppchen. Nach einem positiven Qualifying, bei dem Jonathan Rea und Leon Haslam die Startplätze vier und 13 einfuhren, ging man optimistisch in den Sonntag. Doch bereits im Warmup musste das Team die erste Hiobsbotschaft verkraften: Haslam entschied sich, nicht zu starten. Die Beinverletzung des Briten, die beim Sturz in Assen entstand, war zu schmerzvoll.

Titel-Bild zur News: Jonathan Rea

Pata-Honda-PilotJonathan Rea wurde in Donington Vierter und Elfter Zoom

Nun blickte das Team konzentriert auf Rea, der von Startplatz vier gute Karten auf einen Podestplatz hatte. "Ich war mit meinem Tempo zu Beginn des Rennens recht zufrieden. Doch als mein Reifen abbaute, regelte die Elektronik zu massiv und ich wurde deutlich langsamer", berichtet der Brite. "Ich hatte sogar Probleme, mich gegen Laverty und Guintoli zu wehren, als sie herankamen."

"Das zweite Rennen war ein riesiges Desaster. Bereits auf der Besichtigungsrunde teilte ich den Jungs mit, dass wir ein Sensor-Problem bei der Traktionskontrolle haben. Sie meinten, dass wir nicht genug Zeit hätten, um es zu beheben", bemerkt Rea, der am Ende Elfter wurde. "Ich bin also mit einem Motorrad gefahren, auf dem ich mich nicht wohl fühlte. In Wirklichkeit wurde viel zu viel Leistung weggeregelt und ich versuchte die Traktionskontrolle auszuschalten, doch sie ging nicht komplett aus."

"Es waren die schlimmsten 23 Runden, die ich je gefahren bin. Ich bin nach all der Arbeit sehr frustriert - zu Beginn hatten wir nur wenig Zeit im Trockenen, konnten aber im Warmup einige Verbesserungen erzielen und ich fühlte mich gut im ersten Rennen. Ich denke, wir hätten zwei Mal auf dem Podium stehen müssen", so der Honda-Pilot. In der Fahrerwertung liegt Rea nun auf Platz sieben.


Fotos: Superbike-WM in Donington


Teamkollege Haslam ist durch die Nullrunden in Assen, Monza und Donington bis auf Position 15 abgerutscht. Der Verzicht tat in Donington besonders weh: "Den Jungs zuzusehen, wie sie in Donington fahren und zu wissen, was ich hier in der Vergangenheit tat, sorgt beim Zusehen im Wohnmobil für viel Frustration. Jonathan bewies im ersten Rennen, dass das Motorrad in der Lage war, ums Podium zu kämpfen. Ich habe das Gefühl, dass ich dort auch hätte sein können", erklärt der ehemalige BMW-Pilot.

"Es gibt viel wenn und aber, doch ich denke, dass es richtig war, nicht zu fahren. Auch wenn ich nicht gefahren bin, schmerzt das Bein noch stark und ich erhalte mehr Physiotherapien, werde ein paar Tage ausruhen und dann sehen, wie es sich verhält. Der Chirurg, der mich operierte, sagte mir, dass es am besten wäre, wenn ich ein paar Tage an einem warmen Strand wäre. Ich schaue nun nach einem zeitigeren Flug nach Portimao und mache dort mit der Arbeit weiter", so Haslam.