• 27.05.2013 11:34

Ducati: Canepa stiehlt den Stammpiloten die Show

Auch in Donington ist das neue Ducati-Superbike unterlegen: Niccolo Canepa sichert sich immerhin einen achten Platz und blamiert Ayrton Badovini und Carlos Checa

(Motorsport-Total.com) - Das fünfte Rennwochenende der Superbike-Weltmeisterschaft fand bei sonnigem Wetter auf der britischen Rennstrecke Donington statt. Das Alstare-Team war mit drei Fahrern am Start und erlebte erneut einen schwierigen Renntag. Niccolo Canepa, der dritte Mann im Bund, kam auf seiner Panigale 1199 R auf den Plätzen acht und 13 ins Ziel. Ayrton Badovini holte im ersten Rennen als Elfter WM-Punkte, während Carlos Checa auf Platz zwölf landete. Weil er während des Rennens starke Schmerzen in seiner verletzten Schulter bekam, verzichtete Checa auf den Start im zweiten Lauf.

Titel-Bild zur News: Carlos Checa

Carlos Checa hatte auch in Donington mit Schulterschmerzen zu kämpfen Zoom

Für das erste Rennen fanden die Fahrer warme und sonnige Bedingungen bei 15 Grad Celsius Luft- und 26 Grad Streckentemperatur vor. Von Platz neun aus gestartet, lag Canepa nach der ersten Runde auf Rang acht, gefolgt von Checa und Badovini auf den Plätzen elf und zwölf. Etwa bei Rennmitte machte Canepa einen Fehler und musste eine weite Linie fahren, was ihn hinter seine Teamkollegen Checa und Badovini auf die 13. Position zurückwarf.

Von diesem Zeitpunkt an fuhren die drei offiziellen Piloten des Alstare-Teams ungefähr gleich schnelle Rundenzeiten, konnten aber den Rückstand auf die vor ihnen fahrenden Konkurrenten nicht verringern. Am Ende des Rennens wurden sie auf den Plätzen elf (Badovini), zwölf (Checa) und 13 (Canepa) abgewinkt.

Checa lässt Lauf zwei aus

Wegen der starken Schmerzen in seiner Schulter, die sich während des ersten Rennens eingestellt hatten, entschied sich Checa gegen die Teilnahme am zweiten Lauf des Tages. Die Asphalttemperatur war zwischenzeitlich auf 40 Grad angestiegen. Nach der Startrunde fuhr Canepa als Elfter vor Badovini auf Rang zwölf hinter Jules Cluzel. In der siebten Runde unterlief Badovini ein Fehler, der ihn etliche Positionen kostete.

Carlos Checa

Nach dem ersten Lauf entschied der Weltmeister von 2011, nicht mehr zu fahren Zoom

Beim Versuch, mehr Druck zu machen und den Schaden zu begrenzen, rutschte ihm in Kurve zwei das Vorderrad weg, was sein Rennen vorzeitig beendete. Glücklicherweise wurde der Italiener bei dem Sturz nicht verletzt. Canepa konnte unterdessen dieselben Rundenzeiten wie vor ihm Cluzel fahren und den Franzosen schließlich in der 17. Runde überholen. Damit hatte er Platz acht erobert, den er bis ins Ziel gegen seine Widersacher verteidigte.

"Nachdem ich gesehen hatte, wie das erste Rennen gelaufen war, und mit den Schmerzen in meiner Schulter, hielt ich es für das Beste, nichts erzwingen zu wollen und habe auf den Start beim zweiten Rennen verzichtet", berichtet Ex-Weltmeister Checa. "Eigentlich hatte ich befürchtet, dass es für mich auf dieser körperlich anspruchsvollen Strecke noch viel schwieriger werden wird. Aber es ist klar geworden, dass ich noch mehr Zeit brauche, um wieder meine ganze Kraft zurückzubekommen."


Fotos: Superbike-WM in Donington


"Schmerzen habe ich besonders bei Richtungswechseln und beim Einbiegen in Linkskurven, wo es wichtig ist, dass beide Arme 100-prozentig funktionieren. Die Verletzung ist nicht so, dass sie mich im Alltag behindern würde, aber bei 300 km/h tut es richtig weh", bemerkt der Spanier. "Jetzt haben wir zwei Wochen Zeit für die Vorbereitungen auf Portimao, wo ich dann hoffentlich stärker bin und mich wieder mehr mit sportlichen als mit gesundheitlichen Themen befassen kann." Durch das Verletzungspech und die fehlende Konkurrenzfähigkeit der 1199 Panigale liegt Checa nach den ersten fünf Rennwochenenden nur auf Platz 14 der Fahrerwertung.

Canepa mit kleinem Erfolgserlebnis

Teamkollege Badovini hat lediglich vier Punkte mehr auf seinem Konto. "Im ersten Rennen habe ich am Anfang zu viel verloren, und danach hatte ich keine Möglichkeit mehr, an die Kollegen vor mir heranzufahren", berichtet der Italiener. "Zwischen Rennen eins und zwei haben wir meiner Meinung nach einen guten Schritt nach vorn gemacht. Ich konnte so schnell fahren wie die Konkurrenten vor mir, aber dann habe ich unglücklicherweise in Kurve zwei das Vorderrad verloren."

Niccolo Canepa

Niccolo Canepa konnte Ayrton Badovini in Lauf zwei deutlich hinter sich lassen Zoom

"Ich habe mich zwar nicht verletzt, aber es war schade, weil ich gut unterwegs war. Jetzt will ich mich wieder auf mein Arbeit konzentrieren und zu verstehen lernen, was funktioniert und was nicht, damit ich weniger Fehler mache und bei den nächsten Rennen noch schneller bin", so Badovini. Der ehemalige BMW-Italie-Pilot ist nach den ersten fünf Rennwochenenden als WM-13. hinter Max Neukirchner zweitbester Ducati-Pilot.

Doch Superstock-Pilot Canepa stahl den beiden Stammpiloten mit seinem Einsatz klar die Show. "Das waren meine ersten Rennen in diesem Jahr, und ich würde sagen, dafür haben wir uns ganz gut aus der Affäre gezogen", erklärt der Italiener, der mit Platz acht das beste Ducat-Ergebnis des Wochenendes holen konnte. "Wir haben gut gearbeitet, und wenn ich am Freitag etwas mehr Zeit zum Trainieren gehabt hätte, wäre es vielleicht noch besser gegangen."

"Wir sind ganz gut dabei, und mit etwas mehr Zeit dafür, das Motorrad für mich und meinen Fahrstil abzustimmen, wäre vielleicht mehr drin gewesen. Mein Fehler im ersten Rennen tut mir leid, aber so etwas kann beim Rennen eben passieren. Ich möchte Francis Batta und Ernesto Marinelli dafür danken, dass sie mir diese Chance gegeben haben. Vielen Dank auch an das Ducati-Entwicklungsteam, das an diesem Wochenende wirklich hart für mich gearbeitet hat", so Canepa.