Guintoli: Schmerzvoller Saisonstart

Ein schwerer Sturz hebelte Sylvain Guintoli in Australien stark aus - Nun will der Franzose zu alter Form zurückfinden

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Wechsel zum tschechischen Liberty-Team taten sich für Sylvain Guintoli viele Chancen auf. Die Performance der 2011er Ducati überraschte nicht nur den Franzosen. Startplatz drei beim ersten Rennen der Saison bestätigte die gute Form der Twins aus Bologna.

Titel-Bild zur News: Sylvain Guintoli

Sturz mit Folgen: In Assen konnte Sylvain Guintoli nicht mehr ausweichen

Doch dann stürzte der ehemalige MotoGP-Pilot schwer. Gegenüber 'worldsbk.com' beurteilt Guintoli den Vorfall: "Mein Saisonstart war ein Desaster. Vor meinem Unfall in Australien war ich immer unter den ersten drei. Dann hatte ich den Unfall und kämpfe seitdem, dass ich wieder richtig fit werde." Trotz der einmonatigen Pause zwischen den ersten beiden Rennen hatte der Ducati-Pilot in Donington starke Schmerzen.

Fehldiagnose in Australien

"Nach dem Rennen in Phillip Island wurde mir gesagt, dass ich lediglich ein paar Prellungen habe", erklärt Guintoli rückblickend. "Aber beim nächsten Rennen in Donington musste ich extrem kämpfen und das Fahren war sehr schwierig. Wir haben die Stellen, an denen ich Schmerzen hatte, erneut untersucht und das Ergebnis war, dass ich eine doppelte Fraktur an meiner Hand und eine einfache Fraktur an meinem linken Knöchel hatte. Dazu kam noch eine Bänderzerrung im linken Bein bis zum Knie."

"Das Rennen in Donington war das schrecklichste, das ich je gefahren habe." Sylvain Guintoli

Mit dieser Diagnose fällt es nicht schwer, Guintolis Schmerzen nachzuvollziehen. "Das Rennen in Donington war das schrecklichste, das ich je gefahren habe", gibt er zu und schließt das Kapitel Donington 2011 ab: "Ich mag die Strecke sehr, aber ich konnte einfach nicht richtig fahren."

Drei Wochen später ging die Reise der Superbike-WM nach Holland. Guintolis Genesung wurde von einem Zwischenfall mit Teamkollege Jakub Smrz eingebremst: "In Assen konnte ich Jakub nicht ausweichen und wir sind beide gestürzt. Dabei riss mein Kreuzband im rechten Knie", berichtet der Pechvogel rückblickend.

Die Ducati läuft gut

Während Carlos Checa eindrucksvoll beweist, wie stark die werksseitig unterstützten Ducatis 2011 sind, konnte Guintoli nur zusehen. "Unser Motorrad ist großartig", erkennt er und beurteilt die Performance sehr positiv: "Selbst in Monza, einer Strecke, die uns nicht gerade entgegen kommt, konnte ich mit Platz sieben mein bestes Saisonergebnis einfahren." Dennoch ist es nicht einfach mit anzusehen, wie die Kollegen um Siege kämpfen: "Die Ergebnisse von Checa und Smrz haben mich frustriert. Man kann sagen, dass ein kleiner Fehler in Australien meinen Saisonstart ruiniert hat."

"Die nächsten Strecken kommen uns entgegen." Sylvain Guintoli

Für die Zukunft ist der Ducati-Pilot zuversichtlicher: "Die nächsten Strecken kommen uns entgegen. Deswegen sind meine Erwartungen recht hoch", sagt der Franzose, dessen Genesung weiter voranschreitet: "Ich fühle mich besser, auch wenn ich noch nicht 100 Prozent fit bin."

Abgesehen von den Problemen mit seiner Gesundheit, arbeitet die Liberty-Crew sehr hart am Erfolg und Guintoli sieht und schätzt die Bemühungen: "Das Team hat viele Anstrengungen in das Motorrad investiert", erklärt der WM-Siebte von 2010. "Die Qualität der Teile ist sehr gut. Damit minimieren wir das Risiko für ein Problem. Ich kenne das Potential des Motorrades und bin sehr motiviert."

In der WM-Tabelle liegt Guintoli bereits 116 Punkte hinter Spitzenreiter Checa. Zu Teamkollege Smrz fehlen immerhin 26 Zähler. "Es ist nicht das Ende der Welt, aber ich bin schon sehr weit zurück in der Tabelle", erkennt der 28-Jährige. "Ich kämpfe jetzt für gute Ergebnisse und denke nicht an die Meisterschaft. Ich musste einen sehr hohen Preis für meinen Fehler zahlen, doch so ist es im Rennsport nun einmal."