"Grundlegende Änderung nötig" - Honda Fireblade für die WSBK nicht geeignet?

Honda weiterhin abgeschlagen Letzter in der Superbike-WM: HRC-Werkspilot Iker Lecuona spricht über die Situation und zweifelt an der 2024er-Fireblade

(Motorsport-Total.com) - Magere 55 Punkte sammelte Honda in der ersten Saisonhälfte der Superbike-WM 2024. Damit ist der weltgrößte Motorradhersteller in der seriennahen Meisterschaft abgeschlagen Letzter und weit von Yamaha (181 Punkte) und Kawasaki (180 Punkte) entfernt. BMW (312 Punkte) und Ducati (305 Punkte) sind ohnehin außer Reichweite.

Titel-Bild zur News: Iker Lecuona

Honda CBR1000RR-R Fireblade: Überzeugender Topspeed, aber schlechtes Handling Zoom

Als einziger Hersteller präsentierte Honda ein neues Homologationsmodell für die WSBK 2024. Mangelnder Topspeed ist im Vergleich zu Yamaha kein Problem (welche Probleme Jonathan Rea aktuell hat). Doch die überarbeitete CBR1000RR-R Fireblade konnte die Erwartungen nicht erfüllen. Im Gegenteil: Für Honda geht es in der Superbike-WM eher abwärts als aufwärts.

"Es ist eine grundlegende Änderung nötig", stellt Honda-Werkspilot Iker Lecuona gegenüber WorldSBK.com fest. "Doch das ist in dieser Meisterschaft nicht so einfach. Vielleicht benötigen wir einfach mehr Zeit", bemerkt der Spanier.

Honda ist auf weitere Zugeständnisse angewiesen. In dieser Saison absolvierte HRC einige zusätzliche Tests und sprach immer wieder von Fortschritten. Doch anhand der Ergebnisse lassen sich die Verbesserungen noch nicht erkennen.

Iker Lecuona

Iker Lecuona bestreitet seine dritte Saison als Honda-Werkspilot Zoom

Iker Lecuona ist aktuell WM-18. und hat 30 Punkte auf seinem Konto. Er liegt direkt hinter HRC-Teamkollege Xavi Vierge, der als WM-17. lediglich drei Punkte mehr auf seinem Konto hat.

Tarran Mackenzie

Tarran Mackenzie holt das Maximum aus der MIE-Honda heraus Zoom

Die beiden MIE-Hondas schaffen es aus eigener Kraft nicht in die Punkte. Dass Ex-BSB-Champion Tarran Mackenzie bereits sieben WM-Zähler eingefahren hat, verdankt er glücklichen Umständen und seinem großen Talent, das die schwache Performance der Honda Fireblade an guten Tagen zum Teil kaschiert.

Honda weit vom Podium entfernt: Die Erfolgserlebnisse wurden seltener

Werkspilot Lecuona bestreitet seine dritte Saison für das Honda-Werksteam. Nach anfänglichen Achtungserfolgen wurden die positiven Nachrichten immer rarer, auch wenn sich Honda laut Lecuona stark bemüht.

Iker Lecuona

Die ausbleibenden Erfolge wirken sich auf Iker Lecuonas Psyche aus Zoom

"Die Arbeitsweise im Projekt hat sich verändert. Wir erwarten, dass wir uns bis zum Ende der Saison noch etwas verbessern können. Das ist unser Ziel. Andererseits war es bereits vor einigen Jahren unser Ziel", bemerkt Lecuona und betont: "Wir arbeiten sehr hart."


Fotos: WSBK 2024: Most (Tschechien)


Dass sich der ehemalige MotoGP-Pilot teilweise um P20 wiederfindet, wirkt sich aber langsam auf die Psyche aus. "Es ist nicht einfach", gesteht Lecuona, der mit Honda bereits auf dem WSBK-Podium stand. "Wir haben und ein kleines bisschen verbessert, liegen aber noch weit zurück."

Die Zweifel an der 2024er-Version werden größer

Lecuona ist überzeugt, dass Honda deutlich weiter vorne landen würde, wenn die anderen Hersteller nicht auch Fortschritte gemacht hätten. Der Großteil der Fortschritte ist allerdings auf die Entwicklung der Pirelli-Reifen zurückzuführen. Das führt zur Frage, ob Honda mit der 2024er-Version der Fireblade überhaupt Verbesserungen erzielt hat.

Iker Lecuona

Mit der älteren Version war Iker Lecuona etwas konkurrenzfähiger Zoom

"Manchmal machen wir einen halben oder sogar einen ganzen Schritt. Es geht voran", ist Lecuona überzeugt und fordert: "Wenn die anderen Hersteller einen Schritt machen, dann müssen wir zwei, drei oder vier Schritte machen, damit wir sie einholen."

Im Vorjahr unterschrieb Lecuona einen Vertrag bis Ende 2025. Haben sich die Pläne auf Grund der sportlichen Situation verändert? "Ich plane nicht, den Vertrag zu brechen", kommentiert Lecuona.

"Natürlich bin ich mit der Situation nicht zufrieden. Damit kann ich nicht zufrieden sein. Aber das Team ist auch nicht happy. Ich bin mit der Zusammenarbeit nicht unzufrieden. Lediglich die ausbleibenden Verbesserungen stören mich", so der Spanier.

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