Giugliano: Angst vor zu viel Ehrgeiz

Der Althea-Ducati-Pilot spricht über seine Ängste, sein Trainingsprogramm, Carlos Checa und erklärt, auf welche Strecke er sich freut und vor welcher es ihm graut

(Motorsport-Total.com) - Den Aufstieg von Davide Giugliano in die Superbike-WM kann man nach den ersten sieben Rennwochenenden als erfolgreich bezeichnen. In der Fahrerwertung liegt der Superstock-Meister aus dem Vorjahr momentan mit 80 WM-Zählern auf Position neun. Zuletzt zeigte der Italiener starke Leistungen. In der Zukunft kann man also noch einiges von Giugliano erwarten.

Titel-Bild zur News: Davide Giugliano

Mit der Ducati 1098R kommt Davide Giugliano immer besser zurecht

Besonders Teamkollege Carlos Checa ist eine große Motivation für ihn. "Mit Carlos in einer Box zu sein ist großartig. Ich kann von ihm lernen, beobachten wie er tickt, wie er mit den Technikern kommuniziert etc.", erklärt er der Zeitschrift 'Fastbike'. Seine größte Angst ist das Scheitern auf der Rennstrecke. Vor dem eigentlichen Fahren hat er nie Angst: "Ich habe Angst um andere. Zum Beispiel gucke ich nicht gerne anderen auf der Rennstrecke zu - es macht mich unruhig."

"Wir Rennfahrer haben eher Angst, unsere selbstgesteckten Ziele nicht zu erreichen, oder auf einmal zu merken, dass wir nicht mehr die gewohnte Unterstützung bekommen. Das sind die Sachen, vor denen ich mich fürchte, aber Angst auf der Rennstrecke? Klares Nein", so Giugliano. "Es gibt einiges im Leben, wovor man Angst haben sollte. Diejenigen, die behaupten, sich vor nichts zu fürchten, sind mit Sicherheit Lügner. Die Furcht hilft dir, zu leben und stärker zu werden."

Davide Giugliano

Davide Giugliano mag die Rennstrecke in Brünn überhaupt nicht Zoom

Der 1098R-Pilot blickt bereits gespannt auf das Rennen am Nürburgring, weil er den Kurs in der Eifel sehr mag. Weniger gut gefällt ihm der bei den Fahrern sonst so beliebte Kurs in Brünn: "Ich kann die Strecke einfach nicht ab. Sie ist so breit und macht mir keinen Spaß."

Für ausreichend Fitness benötigt Giugliano keinen Fitnesscoach. "Ich versuche so oft wie möglich draußen zu sein. Laufen, Klettern und so. Ich konzentriere mich stark auf meinen Oberkörper und meine Armmuskulatur. Einen richtigen Trainer habe ich nicht, aber ich trainiere zusammen mit einem Freund", berichtet er. "Wir spornen uns gegenseitig an und es macht auch mehr Spaß zusammen."

In seiner heimischen Garage hat der Ducati-Pilot übrigens kein Lieblingsfahrzeug. "Mein Liebling in der Garage ist wahrscheinlich mein Grill", gesteht der gesellige Superbiker. "Ich bin gerne im Garten mit Freunden oder führe Reparaturen am Haus aus. Ich bin der Gärtner, der Elektriker - so ein Handwerkertyp."