Gelbe Flaggen: Superpole in Most wurde für viele WSBK-Piloten zur Farce
Bei der Superbike-WM in Most werden in der Superpole 44 Runden gestrichen: BMW-Pilot Scott Redding wünscht sich andere Regeln im WSBK-Qualifying
(Motorsport-Total.com) - Nach der Superpole bei der WSBK in Most herrschte Chaos. Durch die Stürze einiger Fahrer wurden gelbe Flaggen geschwenkt. Die Verantwortlichen mussten sich genau anschauen, welche Fahrer bei Gelb ihre Bestzeiten gefahren sind und das Ergebnis anpassen. Schlussendlich wurden nicht weniger als 44 Runden gestrichen.

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WSBK Most: Nach der Superpole musste das Ergebnis mehrfach korrigiert werden Zoom
Das Ergebnis der Superpole ließ länger als gewohnt auf sich warten. Eine halbe Stunde vor dem Rennstart wurde es noch einmal korrigiert, als man realisierte, dass auch Alvaro Bautista und Michael Rinaldi unter Gelb ihre besten Zeiten aufstellten. Die Startaufstellung wurde erneut umgekrempelt.
BMW-Werkspilot Scott Redding war ebenfalls betroffen. Der Brite rutschte bis auf P15 zurück. "Es war ziemlicher Mist", schimpft Redding und kritisiert: "Es ist nicht fair, weil das Qualifying mindestens die beiden ersten Rennen beeinflusst."
Sollte man die Runden unter Gelb nicht streichen?
"In meinem Fall war das gelbe Licht bereits erloschen, als ich zur Kurve kam. Doch sie meinten, dass es um den Sektor geht. Die beiden finalen Kurven gehören zum gleichen Sektor. Ich fuhr durch die vorletzte Kurve, dann kam nach mir die gelbe Flagge, als ich am Kurvenausgang war. Dennoch erhielt ich die Strafe", schildert Redding.
Die vielen persönlichen Bestzeiten unter Gelb zeigen, dass die Flaggensignale ihre Wirkung verfehlen. "Die Fahrer pushen so oder so", bestätigt Redding. "Es verbessert die Sicherheit nicht sondern sorgt nur für Frust."

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Die Fahrer nehmen trotz gelber Flaggen meist kein Tempo raus Zoom
"Es wurden überall gelbe Flaggen geschwenkt. Ich wäre dafür, die Rundenzeiten im Qualifying nicht mehr zu streichen. Wenn es einen gefährlichen Crash gab, dann ist Gelb okay. Doch bei kleinen Stürzen, bei denen die Fahrer nur von der Strecke abgekommen sind, sollten die Runden nicht mehr gestrichen werden", schlägt Redding vor.
Welche Kurve im Autodrom Most am gefährlichsten ist
Die Sicherheit war seit dem WSBK-Debüt des Autodrom Most immer wieder ein Streitthema. Bei der ersten Auflage in der Saison 2021 wurde am Freitagabend lange darüber diskutiert. Ein Fahrerstreik war nicht auszuschließen.

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Scott Redding hat großen Respekt vor Kurve 13 Zoom
In diesem Jahr fanden die WSBK-Piloten immer wieder wechselnde Bedingungen vor. Der erste Lauf wurde auf abtrocknender Strecke gestartet. Dennoch gab es vergleichsweise wenig Stürze. Wie bewertet Redding im dritten Jahr des Most-Events die Sicherheit? In den zurückliegenden Jahren äußerte sich der Brite oft sehr kritisch.
"Kurve 13 ist meiner Meinung nach die einzige wirklich gefährliche Kurve. Der Rest ist nicht so schlimm. In Kurve 13 hat man aber immer ein schlechtes Gefühl", gesteht er und kritisiert die zu kleine Auslaufzone in der Rechtskurve. "Die Mauer ist nicht weit weg. Man kommt im fünften Gang an und schaut auf die Mauer.
Da sich hinter der Streckenbegrenzung ein Abhang befindet, gibt es keine Möglichkeit, die Auslaufzone zu vergrößern. Redding schlägt vor, die Kurve weiter nach innen zu verlegen. Dieser Umbau würde allerdings große Kosten verursachen.


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