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Ex-WSBK-Champion: Warum die Superbike-WM schlagartig Fans verlor

Superbike-Weltmeister James Toseland erinnert sich an die Zeit vor etwa zehn Jahren, als eine prominente Fahrer-Generation binnen weniger Jahre in Rente ging

(Motorsport-Total.com) - Die Verantwortlichen der Superbike-WM ließen in den vergangenen Jahren nichts unversucht, um die Serie wieder auf die Erfolgsspur zu bringen. Einige Maßnahmen, wie das für Fans offene Fahrerlager mit allerhand Unterhaltung, wurden gut angenommen. Vom Glanz vergangener Jahre ist die WSBK aber nach wie vor entfernt.

Titel-Bild zur News: James Toseland, Noriyuki Haga

Goldene Ära mit starken Namen: James Toseland kämpft gegen Noriyuki Haga Zoom

Ex-Weltmeister James Toseland erinnert sich gern an seine aktive Zeit in der Superbike-WM. Der Brite gewann 2004 mit Ducati und 2007 mit Ten-Kate-Honda die Meisterschaft. Unvergessen sind seine beiden Siege in Brands Hatch 2007, als er vor über 100.000 heimischen Fans seinem zweiten Titel einen Schritt näher kam.

Besonders in Großbritannien kämpft die WSBK aktuell um die Gunst der Fans. Bei den Events in Donington kamen in den vergangenen Jahren kaum Fans. Die Situation ist nicht mit der von Brands Hatch zu vergleichen, als die WSBK-Rennen teilweise populärer waren als die der MotoGP.

Toseland vermutet, dass binnen weniger Jahre zu viele WSBK-Ikonen verloren gingen: "Ich musste auf Grund meiner Verletzung zurücktreten. Dann traten Biaggi, Bayliss, Corser und Haga binnen weniger Jahre zurück, weil sie zu alt waren. Das traf die Superbike-WM hart", erklärt er im Gespräch mit Simon Crafars 'Motovudu'-YouTube-Kanal.

"Unterm Strich geht es in der Show um diejenigen, die für die Show verantwortlich sind", stellt Toseland klar. "Die Zuschauerzahlen gingen zurück. Ich war richtig geschockt, als ich einige Jahre später zu einem Rennen kam und sah, dass im direkten Vergleich kaum noch Leute kamen. In diesem Moment realisierte ich, dass ich mich glücklich schätzen konnte, zu dieser Zeit damals in der Superbike-WM gegen diese beeindruckenden Fahrer angetreten zu sein."

James Toseland

WSBK 2011: Eine komplizierte Handverletzung zwang James Toseland zum Karriereende Zoom

"Es rückte meine Leistungen in ein besonderes Licht, weil ich gegen diese Piloten fuhr. Zudem konnte ich diese tolle Atmosphäre genießen, weil so viele Leute an der Serie interessiert waren", vergleicht Toseland, der mitbekommen hat, dass die WSBK momentan von Briten dominiert wird.

Das war nicht immer so. "Damals war ich der einzige Brite. Ich erhielt in Brands Hatch die volle Unterstützung der Fans. Ich war der Lokalmatador. Deshalb kann ich mich wirklich glücklich schätzen", kommentiert er seinen Doppelsieg beim Heimspiel 2007.

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