• 31.05.2010 20:58

  • von Roman Wittemeier

Drama um Checa: Biaggi staubt den Sieg ab

Riesenpech für den bärenstarken Carlos Checa im ersten Rennen: Technikdefekt verhindert den Sieg - Max Biaggi gewinnt vor Leon Haslam und Noriyuki Haga

(Motorsport-Total.com) - Was für ein Drama im ersten Rennen der Superbike-Weltmeisterschaft in Salt Lake City! Carlos Checa war der eindeutige Dominator des Laufs, wurde aber drei Runden vor Schluss mit einem Technikdefekt vom zweiten Saisonsieg abgehalten. Max Biaggi profitierte vom Pech des Althea-Ducati-Piloten und staubte den Sieg ab. Leon Haslam behielt durch Platz zwei die Gesamtführung, Noriyuki Haga feierte einen Podestplatz.

Titel-Bild zur News: Max Biaggi

Max Biaggi fuhr nach dem Checa-Pech seinen fünften Saisonsieg ein

Gleich beim Start wurde deutlich, wer die große Show im Miller Motorsports Park zeigen würde: Checa und Biaagi zogen dem Feld schnell davon und begaben sich im Paarflug auf die erste Runde. Nur kurz konnte sich der Italiener an seinem spanischen Kontrahenten vorbeischieben, doch Checa konterte und gab die Spitze in der Folge nicht mehr ab.#w1#

Im Hinterfeld gab es unterdessen in der Frühphase positive Überraschungen und große Dramen. Jakub Smrz rollte mit seiner Ducati in der ersten Runde aus, Shane Byrne fiel ganz ans Ende des Feldes zurück. In der zweiten Runde legte Michel Fabrizio sein Bike in den Kies, das Aus für den Ducati-Werksfahrer. Jonathan Rea flog in Runde vier ab, Cal Crutchlow musste ausweichen und verlor viele Plätze.

Gleichzeitig hatte Troy Corser einen Raketenstart. Der australische BMW Pilot schoss sich von Rang 15 innerhalb der ersten Runde auf Platz vier nach vorne! Doch fuhr Corser in diesem Bereich etwas über seine Verhältnisse. Im weiteren Rennverlauf musste er Noriyuki Haga und Leon Haslam ziehen lassen, kam aber dennoch letztlich auf einem starken fünften Rang ins Ziel. Teamkollege Ruben Xaus brachte die zweite BMW als Zehnter über die Linie.

Vorne hatte sich Checa unterdessen an der Spitze etabliert. Biaggi konnte dem Spanier folgen, aber keinen großen Eindruck machen. Zwar war die Aprilia auf der langen Start-Ziel-Geraden regelmäßig zehn bis 15 km/h schneller als die Ducati, aber Checa war einfach in den Kurven zu stark für Biaggi. Spätestens in Runde 16 gab der Italiener den Kampf um den Sieg auf, der Abstand wuchs auf fast zwei Sekunden an.


Fotos: Superbike-WM in Salt Lake City


Doch die eigentlich sichere Reihenfolge an der Spitze sollte überraschend noch auf den Kopf gestellt werden. Großes Entsetzen bei der Althea-Mannschaft in Runde 19: Checa rollte ohne Vortrieb am Streckenrand aus und stellte seine 1098 kopfschüttelnd ab. Bei Aprilia rieb man sich ungläubig die Augen. Biaggi profitierte und rollte gemütlich mit großem Vorsprung als Sieger über die Linie.

Im Hintergrund schob sich Haslam noch am starken Camier vorbei, der auf den letzten Metern auch noch von Haga abgefangen wurde und den Podestplatz damit verlor. Shane Byrne fuhr sich mit dem Messer zwischen den Zähnen von ganz hinten noch auf Rang sechs nach vorne, die gut aufgelegten Luca Scassa und Sylvain Guintoli verdrängten James Toseland kurz vor dem Ende noch auf Rang neun.

Jonathan Rea konnte unterdessen nach seinem Abflug nicht mehr viel ausrichten. Mit einer defekten Ten-Kate-Honda schaffte es der Brite nur noch auf Rang 14. Sein Teamkollege Max Neukirchner hatte sich zu Beginn kurz auf Rang zehn vorgearbeitet, konnte den hohen Speed der Konkurrenz aber nicht allzu lange mitgehen. Neukircher kam als Zwölfter über die Linie.