• 27.06.2010 18:01

  • von Stefan Ziegler

Die Geschlagenen von Misano: Stimmen vom Podium

Hinter Max Biaggi (Aprilia) blieben nur die Plätze: Was die Top 3 in Misano von ihrem Abschneiden und dem Doppelsieg des WM-Führenden halten

(Motorsport-Total.com) - Das Wetter war herrlich, die Kulisse beeindruckend und die Hoffnung gering - Max Biaggi (Aprilia) ließ der Konkurrenz beim italienischen Auftritt der Superbike-WM nicht den Hauch einer Chance und holte sich gleich beide Rennsiege. Dahinter landeten gleich vier verschiedene Fahrer auf den Plätzen - auch Leon Haslam (Suzuki), der hinter Dominator Biaggi den zweiten WM-Rang bekleidet.

Titel-Bild zur News: Troy Corser

Troy Corser konnte seine Pole-Position in Misano nicht in einen Sieg ummünzen

"Wir hatten das gesamte Wochenende über zu kämpfen", klagt der Zweiplatzierte aus dem zweiten Lauf des Tages. "Das Motorrad hat uns ein bisschen vor Probleme gestellt. Die Elektronik war eine unserer Baustellen. Max war an diesem Wochenende aber wirklich unheimlich schnell. Wir müssen nun schauen, ob wir ihn überhaupt irgendwann wieder einfangen können", witzelt Haslam.#w1#

"In Misano war er um so viel schneller als alle anderen. Ich konnte nichts ausrichten, obwohl ich schon bei 110 Prozent war", gesteht der Suzuki-Fahrer. "Der zweite Platz ist ein gutes Ergebnis für uns, auch wenn es harte Arbeit war, diesen Rang zu sichern. In den nächsten Rennen könnten wir wieder besser aussehen, denn die Charakteristik dieser Kurse sollte uns etwas mehr entgegen kommen."

Fabrizio und Corser hadern mit ihrem Rennschicksal

Ducati-Pilot Michel Fabrizio, hinter Biaggi und Haslam als Dritter auf dem Siegertreppchen, zieht ein gemischtes Fazit: "Es war ein schwieriges Rennen und ganz und gar nicht einfach für uns. Das Wochenende war sehr hart, weil wir uns schwer taten, mit den Vierzylinder-Motorrädern mitzuhalten. Ich musste wirklich sehr viel kämpfen", meint der Italiener. Gleiches galt für Troy Corser (BMW).

Der Ex-Champion hatte sich in beiden Rennen von der Pole-Positon aus an die Spitze gesetzt, musste im Rennverlauf aber Federn lassen. Am Ende sprang immerhin ein dritter Platz für Corser heraus. "In der vergangenen Woche wäre ich damit noch sehr zufrieden gewesen. Die Dinge haben sich aber etwas verändert", meint der Australier. "Die Jungs haben hervorragende Arbeit geleistet."


Fotos: Superbike-WM in Misano


"Der Sieg war in greifbarer Nähe. Ich machte ein paar kleine Fehler, die mich letztendlich den Rennerfolg gekostet haben. Ansonsten ist es prima gelaufen", fasst Corser den ersten Lauf aus seiner Sicht zusammen. Carlos Checa (Ducati) hatte dem BMW Fahrer in den Schlussrunden noch den Schneid abgekauft und Platz zwei weggeschnappt. Der Spanier ist zufrieden mit sich und dem Bike.

Checa wertet Misano als vollen Erfolg

"Für mich und das Team ist das ein sehr gutes Ergebnis", sagt Checa, der nun den dritten WM-Rang einnimmt. "Ich habe den Ausflug nach Amerika sehr genossen, hätte dort aber gerne erfolgreicher abgeschnitten. Das kommt allerdings manchmal vor. Nicht immer bringt man alles auf den Punkt. Das Team und ich sind speziell nach den USA-Rennen noch einmal enger zusammen gerückt."

"Dafür muss ich mich beim Team bedanken. Wir haben uns sehr gewissenhaft auf Misano vorbereitet. Das Ergebnis zeigt, dass das auch prima funktioniert hat. Das macht das Pech, das wir zuletzt hatten, ein Stück weit wieder wett", findet Checa und fügt hinzu: "Es war sehr schwierig zu überholen. Max hatte gewisse Vorteile in einem Streckenabschnitt, ich war in einem anderen Sektor besser."

"Ich hoffte darauf, noch eine Chance zu bekommen. Max ist allerdings sehr sauber und weich gefahren - wie immer halt. Es war hart genug, überhaupt an ihm dranzubleiben", bringt es der Ducati-Fahrer auf den Punkt. "An eine Attacke war unter diesen Umständen erst gar nicht zu denken. Dennoch: Platz zwei ist ein sehr gutes Resultat für uns", gibt Checa abschließend zu Protokoll.