Crescent: Lernwochenende in Phillip Island

Suzuki konnte die Erwartungen in Phillip Island nicht erfüllen - Hoher Reifenverschleiß und mangelndes Glück vermasseln besseres Ergebnis

(Motorsport-Total.com) - Für das Crescent-Suzuki-Team begann die Saison 2012 nicht nach Plan. Nach dem Ausfall von John Hopkins musste Josh Brookes einspringen. Damit fehlte dem Team nicht nur das Tempo des langjährigen Suzuki-Piloten sondern viel mehr noch die nötige Erfahrung. Mit den Plätzen zwölf und 15 sammelte das Team zumindest im zweiten Lauf ein paar Punkte, nach dem man im ersten Rennen leer ausging.

Titel-Bild zur News: Leon Camier

Suzuki-Pilot Leon Camier holte in Phillip island lediglich drei WM-Zähler

"Phillip Island ist eine brutale Strecke, wenn man kein perfektes Setup hat", analysiert Teamchef Paul Denning, der mit der Punktausbeute sicher nicht zufrieden war. "Zudem mussten wir auf Johns Tempo und Erfahrung mit der Suzuki verzichten, was unsere Zielstellung von Beginn an begrenzte. Leons Resultate spiegeln nicht sein Potenzial wieder, doch sein Renntempo im zweiten Rennen bewies, dass er mit der Spitzengruppe mithalten kann. Doch dadurch, dass er die erste Runde als 14. beendete und wir Probleme mit dem Reifenverschleiß hatten, war es schwierig für ihn."

Camier beklagt hohen Reifenverschleiß

"Ich wollte ein besseres Ergebnis einfahren", schildert Ex-Aprilia-Pilot Leon Camier nach Platz zwölf in Lauf zwei. "Wir haben aber sehr viele Informationen gesammelt und ich bin zuversichtlich, dass wir bereits in Imola große Verbesserungen erzielen werden. Ich kann gar nicht sagen, wie glücklich ich mit der GSX-R bin. Meiner Meinung nach hat sie das Potenzial für Siege. Das Motorrad bremst sehr gut und verhält sich in Kurven sehr stabil. Ich bin mit dem Charakter des Motorrades sehr zufrieden. Wenn wir noch etwas Leistung finden, sind wir sicher ernstzunehmende Anwärter."

In Australien hatte Suzuki der Konkurrenz von Aprilia, Honda, Ducati, BMW und Kawasaki aber noch nicht allzu viel entgegenzusetzen. "Im ersten Rennen wurde ich von Giugliano von der Strecke gedrängt und habe deshalb Boden verloren. Ich habe eine Aufholjagd gestartet. Doch im Rennverlauf baute der Reifen immer mehr ab und ich konnte nicht mehr Druck machen", erklärt Camier.


Fotos: Superbike-WM auf Phillip Island


"Im zweiten Rennen wurde ich in der ersten Kurve eingeklemmt und war am Ende der ersten Runde auf Position 14. Ich konnte auf der Bremse viele Fahrer überholen, doch bei der Beschleunigung und dem Topspeed habe ich viel verloren", berichtet er. "Zudem hat die Art und Weise, wie ich fahren musste, meine Reifen gegen Ende wieder vollkommen zerstört. Es war ein schwieriger Tag, doch das Potenzial ist riesig."

Ein Punkt für Brookes

Auch Hopkins-Ersatz Brookes fuhr mit den Position 16 und 15 den Erwartungen hinterher. Dennoch zieht er ein positives Fazit: "Ich hatte am Renntag ein besseres Gefühl als am Rest des Wochenendes. Im zweiten Rennen haben wir wieder die Fahrhöhe gewählt, die wir Samstag verwendet hatten. Zudem haben wir ein paar weichere Federn verwendet. Die Änderungen haben beim Bremsen und Einlenken einen riesigen Unterschied ausgemacht."

"Im zweiten Rennen haben wir die Traktionskontrolle heruntergedreht. Doch auch wenn ich mit dem Motorrad besser zurecht kam, hatte das einen höheren Reifenverschleiß zur Folge", bedauert er. Teammanager Jack Valentine blieben vor allem die guten Rundenzeiten von Camier im Gedächtnis: "Das zweite Rennen war für Leon deutlich besser. Die Rundenzeiten bei seiner Aufholjagd von Platz 14 waren gut genug, um unter die Top 4 oder Top 5 zu fahren."

"Wir müssen etwas mehr Leistung finden. Ich hoffe, dass die nächste Yoshimura-Ausbaustufe des GSX-R-Motors helfen wird", erläutert er. "Ich bin froh, dass Josh in die Punkte gefahren ist. Er hat bei den Tests und am Rennwochenende hart gearbeitet und wir wissen seinen Einsatz zu schätzen."