Sykes: "Podium ist eine Genugtuung"

Pole-Position und die Plätze vier und drei: Tom Sykes hat die Konkurrenzfähigkeit der Kawasaki ZX-10R auf Phillip Island unter Beweis gestellt

(Motorsport-Total.com) - Bereits im vergangenen Herbst hatte die Kawasaki Ninja ZX10-R einen deutlichen Aufwärtstrend gezeigt. Dieser wurde auch nach dem Wechsel der Einsatzmannschaft von Paul Bird zu Provec fortgesetzt. Provec kümmert sich um die Logistik und die Renneinsätze, aber Kawasaki hat generell mehr Einfluss. Beim Saisonauftakt in Australien wurden die Fortschritte auch in Ergebnisse umgesetzt, auch wenn von der Pace noch etwas auf Carlos Checa (Ducati) und Max Biaggi (Aprilia) fehlte. Da die Superpole abgesagt wurde, stand Tom Sykes auf der Pole-Position, weil er im zweiten Qualifying die Bestzeit aufgestellt hatte.

Titel-Bild zur News: Tom Sykes

tom Sykes schnappte sich noch auf den letzten Metern den Podestplatz

In beiden Läufen mischte der Brite im Spitzenfeld mit. Im ersten Rennen war der 26-Jährige 13 Runden lang auf Podiumskurs, doch dann wurde der Wind stärker und Sykes fiel auf Platz vier zurück. Anschließend war er im zweiten Rennen lange Vierter, konnte in den letzten Runden noch Jonathan Rea einholen und den Honda-Fahrer im Zielsprint abfangen. Platz drei und eine Champagner-Dusche waren die Belohnung dafür.

"Im ersten Rennen gelang mir ein guter Start und für die Renndistanz hatte ich mich schon die ganze Woche über gut gefühlt. Es war ein schwieriges Rennen, da der Wind das Bike und mich gebeutelt hat, doch ich musste meinen Kopf benutzen, damit ich nicht zu sehr in Kämpfe verwickelt werde", sagt Sykes. "Ich versuchte die Lücke nach hinten zu kontrollieren. Aber auf einer Strecke wie dieser Vierter zu werden, mit den gleichen Reifen wie die Jungs auf dem Podium, war für uns eine Premiere."


Fotos: Superbike-WM auf Phillip Island, Sonntag


"Das verdeutlicht die Fortschritte, die Kawasaki über den Winter gemacht hat. Anschließend das Podium in der letzten Runde zu erobern, war eine Genugtuung. Das Motorrad hat bei den Wintertests sehr gut funktioniert. Danke an das Team, denn alle haben konzentriert gearbeitet. Im zweiten Rennen war es dann noch windiger. Mein Crew-Chief und das Team änderten die Balance um dem entgegenzuwirken."

"Wir waren sicher am Limit, aber wir konnten bis zum Schluss ein konstantes Tempo fahren. Mit Max (Biaggi; Anm. d. Red.) hatte ich einige Kurven lang ein gutes Duell. Was ich über die Pole-Position, und die Plätze vier und drei sage? Ich bin hellauf begeistert, weil das eine Strecke war, auf der wie nie besonders stark waren." In der WM liegt Sykes mit 29 Zählern auf dem dritten Platz hinter Biaggi (45) und Marco Melandri (BMW/30).

Weniger gut verlief der Renntag für seinen Teamkollegen Joan Lascorz. Im ersten Lauf war der Spanier mit seiner Abstimmung nicht zufrieden und wurde chancenlos 15. Im zweiten Rennen zeigte er dann seinen Speed und fuhr lange hinter Sykes her. Die gute Vorstellung endete durch einen Sturz in Runde elf. Somit lautete die Ausbeute des 26-Jährigen ein Punkt. "Zunächst war es mit der Abstimmung schwierig."

"Am Anfang war es nicht so schlecht, aber dann bekam ich starke Vibrationen. Der Wind hat mich in den schnellen Kurven auch herum geworfen", sagt Lascorz, der in seine zweite volle Saison geht. "Im zweiten Rennen ist mir das Vorderrad weggerutscht, die Abstimmung war aber viel besser. Ich gratuliere Tom, weil er ein schönes Rennen gefahren ist. Ich bin zwar gestürzt, aber ich glaube, wir hatten Pech. Es war schön, unsere wahre Pace einige Runden lang zu sehen."