• 26.09.2009 21:23

Corser auf undankbarem neunten Platz

Troy Corser scheitert denkbar knapp am Einzug in den letzten Superpole-Abschnitt, Rubens Xaus kämpft sich nach der Verletzung zurück

(Motorsport-Total.com) - Troy Corser schrammte heute in Imola mit denkbar knappem Zeitrückstand an der Qualifikation zur Superpole 3 vorbei. Weniger als drei Hundertstelsekunden fehlten ihm für einem Platz in der Superpole 3, und so wird er morgen aus der dritten Reihe starten. Ruben Xaus erreichte zwar sein erstes Ziel, sich für die Superpole 1 zu qualifizieren, doch die kurze Eingewöhnungszeit auf der mit einer neuen Motorenspezifikation ausgerüsteten BMW S 1000 RR vereitelte eine härtere fahrerische Gangart und damit den Sprung in die Superpole 2.

Titel-Bild zur News: Troy Corser

Troy Corser war der Pechvogel in der Superpole: Nur ein Hauch fehlte

Nichtsdestotrotz fühlte er sich auf dem Motorrad erneut wohl und ist, wie auch Troy Corser, für die beiden morgigen 21-Runden-Rennen zuversichtlich. Michel Fabrizio (Ducati) schnappte sich die Superpole 3 praktisch im letzten Moment. Ben Spies (Yamaha) hatte mit 1:47.778 Minuten eine scheinbar nicht mehr zu unterbietende Zeit vorgelegt, doch in den letzten Minuten gelang Fabrizio noch eine Fabelrunde und damit der Sieg über Spies. Dritter wurde Jonathan Rea (Honda) vor Noriyuki Haga (Ducati).#w1#

"Natürlich ist es enttäuschend, die Superpole 3 so knapp zu verpassen, aber das zeigt nur, wie hart umkämpft diese Meisterschaft und wie gering der Abstand zwischen der zweiten und dritten Startreihe ist", kommentiert Corser. "Doch allgemein sind die Dinge an diesem Wochenende bisher sehr gut gelaufen, und obwohl wir gestern eine Stunde Fahrzeit verloren haben, wissen wir, welchen Vorderreifen wir morgen für die Rennen aufziehen werden. Hinten kommen momentan noch zwei Mischungen in Frage, und wir hoffen, morgen im Warm-up die richtige auszuwählen."

"Diese Strecke hat drei Schikanen, und gegenwärtig kommen diese im ersten Gang zu fahrenden Kurven unserem Motorrad noch nicht entgegen. Das Team weiß um diese Problematik, arbeitet hart daran und wird mit der nächsten Motorenspezifikation eine Lösung präsentieren. Ich habe das Gefühl, dass unser Motorrad am Kurvenausgang vielleicht sogar das schnellste ist, doch im Moment kann ich die volle Leistung aufgrund von Wheelies noch nicht nutzen. Das ist ein weiterer Punkt, der umgehend gelöst werden wird, doch bereits jetzt ist das Motorrad wesentlich einfacher zu fahren, als zu Beginn der Saison, und das hat mir wieder Auftrieb gegeben", sagt der Australier nach den Sessions am Samstag.

"Mein erstes Ziel für heute, mich für die Superpole 1 zu qualifizieren, habe ich erreicht, und darüber freue ich mich", meint Teamkollege Ruben Xaus. "Natürlich wollte ich dann mehr, aber das war heute noch nicht möglich, denn nach acht Wochen Pause habe ich meinen vollen Speed noch nicht ganz wieder. Doch die gute Nachricht ist, dass ich mich körperlich gut fühle und meine Verletzungen mir keine Schmerzen bereiten. Auch meinen Armen ging es heute bereits besser, und alles was ich jetzt brauche, ist Fahrzeit, um daran zu arbeiten, die vom Team in der Zwischenzeit vorgenommenen Verbesserungen zu verstehen."

Ruben Xaus

Ruben Xaus muss nach seiner Verletzung wieder das Tempo aufnehmen Zoom

"Sicher ist schon jetzt, dass die Gasannahme wesentlich besser ist und das Motorrad sich einfacher fahren lässt, und im Moment habe ich lediglich kleine Schwierigkeiten beim Bremsen, an denen ich arbeiten muss", so der Spanier weiter. "Heute morgen hatte ich einen kleinen Ausrutscher, hob das Motorrad aber sofort wieder auf und fuhr an die Box zurück. Weder ich noch das Motorrad wurden dabei in Mitleidenschaft gezogen. Von so weit hinten zu starten, dürfte hart werden, aber wenigstens sollte ich auf diese Weise in kein Gerangel an der Spitze verwickelt werden, falls es eines geben sollte. Ich möchte zwei gute Rennen abliefern, mich wohl fühlen und dann für den Rest der Saison parat sein."

"Zunächst einmal bin ich glücklich darüber, dass Ruben sich für die Superpole qualifiziert hat. Der Wettbewerb in dieser Rennserie ist so hart, dass es schon schwierig genug ist, sich für die Superpole zu qualifizieren, und somit hat er seine Sache angesichts seines Gesundheitszustands und der Umstände sehr gut gemacht. Er ist psychisch stark zurückgekehrt, und darauf hatten wir gehofft", fasst Berti Hauser zusammen.

"Es war großes Pech, dass Troy es nicht in die Superpole 3 geschafft hat, aber die engen Zeitabstände zeigen, wie schmal der Grat ist. Die Strecke liegt unserem Motorrad aufgrund der vielen Schikanen nicht, doch die nächste Entwicklungsstufe sollte dieses Problem beheben. Bisher haben wir von Troy gute Starts gesehen, und so müssen wir jetzt abwarten und sehen, was in den Rennen passiert. Ruben wünsche ich, dass er dieses Wochenende in guter Verfassung abschließt und für Magny-Cours am kommenden Wochenende körperlich noch besser in Form kommt", erklärt der Leiter von BMW Motorrad Motorsport.


Fotos: Superbike-WM in Imola