• 20.04.2009 18:04

BMW in Assen: Auf die Superpole kommt es an

BMW betritt in Assen einmal mehr Neuland - Die Vorgabe für Troy Corser und Ruben Xaus: Ein gutes Setup finden und bessere Startplätze herausfahren

(Motorsport-Total.com) - Bei der vierten Runde zur Superbike Weltmeisterschaft im niederländischen Assen trifft das Team BMW Motorrad Motorsport abermals auf eine Rennstrecke, für die noch keinerlei Daten zur Verfügung stehen. Zwar kennen Troy Corser und Ruben Xaus den 4,555 Kilometer langen Kurs bestens, doch mit der neuen BMW S 1000 RR werden sie ihn dennoch zum ersten Mal befahren. Auch diesmal gilt es, nicht nur ein gutes Setup für die beiden Rennen zu erarbeiten, sondern auch gute Startplätze herauszufahren.

Titel-Bild zur News: Troy Corser

Troy Corser will sich in Assen vor allem in der Superpole steigern

Bei den ersten drei WM-Runden in Phillip Island, Qatar und Valencia machte das neue Superpole-System den beiden Piloten jeweils einen Strich durch die Rechnung und sorgte für Startplätze in der vierten und fünften Reihe. Angesichts der durchweg viel versprechenden Rundenzeiten im Training wäre es deshalb interessant zu sehen, wie sich Corser und Xaus bei den beiden Rennen am kommenden Sonntag in Assen mit einem Start aus der ersten oder zweiten Reihe schlagen würden.#w1#

"Assen gilt zwar nach wie vor als echte Fahrerstrecke, hat sich nach dem Umbau in ihrem Streckencharakter aber gewandelt", erklärte Corser. "Der neue Kurs ist keine schlechte Strecke, aber eben längst nicht mehr so flüssig wie früher, und das könnte für uns ein kleines Problem darstellen. Beim gegenwärtigen Stand der Entwicklung scheint es, als lägen dem Motorrad flüssigere Strecken mehr als so genannte Start-Stop-Strecken. Aber selbstverständlich arbeiten wir hart daran, das Motorrad für jedweden Streckencharakter perfekt hinzubekommen. Doch das braucht eben Zeit und viele Testrunden. Das bekommen wir aber zweifellos hin, und sollte uns eine gute Superpole gelingen, werden wir unsere Resultate sicher deutlich verbessern können."

"Sollte uns eine gute Superpole gelingen, werden wir unsere Resultate sicher deutlich verbessern können." Troy Corser

"Die alte Strecke in Assen war toll, und ich glaube, es gab nicht einen Fahrer, der sie nicht mochte", ergänzte Teamkollege Xaus. "Die neue Strecke ist zwar nicht schlecht, hat aber viel von ihrem Charakter eingebüßt. Natürlich ist sie für alle Fahrer dieselbe, doch bei uns kommt erschwerend hinzu, dass wir für unser Motorrad über keinerlei Daten und Erfahrungswerte aus der Vergangenheit verfügen. Mit dieser Situation will ich so schnell wie möglich klar kommen und vor allem meinen 'schwarzen Freitag' im Training verhindern."

Xaus hat sich vorgenommen: "Ich muss einfach einige Startreihen weiter vorne stehen, damit ich in den Rennen nicht ständig Aufholjagden starten muss. Die S 1000 RR ist ein fantastisches Motorrad, dessen Potenzial bisher noch nicht in Erscheinung trat. Der Tag wird aber kommen, und ich glaube, es dauert auch nicht mehr allzu lange."

Potenzial wird nicht widergespiegelt

"Natürlich betreten wir am kommenden SBK Wochenende einmal mehr Neuland, aber bekanntlich war ja jeder Schritt seit dem Start dieser Saison Neuland", sagte Berti Hauser, der Leiter BMW Motorrad Motorsport. "Wir haben in den drei ersten Runden der SBK vor allem viel über die Grundlagen gelernt, und es gab natürlich auch ein paar Überraschungen. Das bringt der Wettbewerb in solch einer hart umkämpften Meisterschaft mit sich."

"Wir werden Sonderschichten auf der Strecke und in der Werkstatt einlegen." Berti Hauser

Allerdings gibt Hauser zu bedenken: "Der aktuelle Meisterschaftsstand spiegelt nicht das wirkliche Potenzial unseres Motorrads wider. Wenn man beispielsweise auf das zweite Qualifying in Valencia blickt, finden sich die ersten 20 alle innerhalb einer Sekunde. Allein das zeigt, was in dieser Serie abgeht. Troy lag in dieser Session nur 0,14 und Ruben 0,7 Sekunden hinter der schnellsten Rundenzeit. Genau dort stehen wir. Es gibt aber keinen Zweifel, dass wir noch hart an der Verbesserung des ganzen Systems arbeiten müssen, um bessere Plätze im Rennen einfahren zu können."

Das beinhaltet laut Hauser auch, "dass wir mit dem neuen Superpole-System noch vertrauter werden, uns an das spezifische Fahrverhalten der Pirelli-Reifen gewöhnen und auch die Maschine Schritt für Schritt weiterentwickeln müssen. Wir haben schon einiges erreicht, die Motivation ist riesig und ich bin mehr als glücklich und stolz, diese beiden Fahrer in unserem Team zu haben. Der Teamgeist aller Beteiligten zusammen mit dem Potenzial unserer Fahrer wird uns von Rennen zu Rennen noch besser machen. Wir werden Sonderschichten auf der Strecke und in der Werkstatt einlegen, damit das Engagement von BMW bei der Superbike-Weltmeisterschaft zu einer Erfolgsstory wird."