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  • 06.05.2013 21:07

BMW: Gut vorbereitet zum Heimspiel Monza

Die Rennen auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke von Monza sind das erste Heimspiel von BMW in der Superbike-WM 2013 - Vorbereitung im Windkanal

(Motorsport-Total.com) - Mit der nächsten Runde der Superbike-Weltmeisterschaft 2013 bestreitet das deutsch-italienische BMW-Team das erste von drei Heimspielen. Die vierte Saisonrunde wird am kommenden Wochenende (10. bis 12. Mai) im berühmten norditalienischen "Autodromo Nazionale di Monza" ausgetragen. Die Strecke liegt in der Nähe des Sitzes von BMW-Motorrad-Italia in Mailand, wo die Renn- und Testeinsätze des Teams sowie die Chassis-Entwicklung verantwortet werden.

Titel-Bild zur News: Marco Melandri, Chaz Davies

Nahe der Teamzentrale wollen die BMW-Piloten in Monza zu Erfolgen fahren Zoom

Werksfahrer Chaz Davies hat mit seiner BMW S 1000 RR in dieser Saison bereits zwei Siege gefiert. In der Fahrerwertung belegt er derzeit mit 83 Zählern den dritten Rang, punktgleich mit dem Zweitplatzierten Eugene Laverty und Tom Sykes. Sein italienischer Teamkollege Marco Melandri hatte aus mehreren Gründen bisher eine schwierige Saison, stand aber ebenfalls bereits zweimal auf dem Podium. Er ist derzeit Achter mit 51 Punkten. Auch für Marco ist Monza das erste Heimrennen der Saison. In der Herstellerwertung belegt BMW mit 99 Zählern den zweiten Rang.

Im vergangenen Jahr konnte am Rennsonntag in Monza nicht viel gefahren werden. Nach schweren Regenfällen musste der erste Lauf komplett abgesagt werden, das zweite Rennen wurde auf acht Runden verkürzt. Um so etwas künftig zu vermeiden, wurde die Strecke im Bereich der Parabolica-Kurve neu asphaltiert. Ziel der Arbeiten war, den Wasserablauf zu verbessern und den ehemals unebenen Belag zu glätten.

Davies testet im Windkanal

"Ich freue mich auf Monza. Die Strecke unterscheidet sich von den meisten anderen, weil es nicht viele Kurven, dafür aber sehr schnelle Geraden gibt", sagt Davies. Teamkollege Melandri stimmt ihm zu: "Ich mag Monza sehr, denn es ist eine einmalige Strecke, und bei trockenen Bedingungen ist es einfach ein großartiger Kurs. Im Nassen ist es dort allerdings wirklich schwierig, Motorrad zu fahren", erinnert sich der Italiener an das vergangene Jahr. "Deshalb hoffe ich auf gutes Wetter. "

Chaz Davies, Windkanal

Chaz Davies feilte im BMW-Windkanal an seiner Sitzposition Zoom

Im Rahmen der Rennvorbereitung stand für Davies ein ungewöhnlicher Test auf dem Programm, wie Andrea Dosoli , Technischer Direktor des Team erläutert: "Wir haben an allen Bereichen des Bikes intensiv gearbeitet. Dazu gehörte, dass wir mit Chaz im Windkanal getestet haben, so wie mit Marco in der vergangenen Saison. Dabei ging es darum, für die langen Geraden die optimale Sitzposition zu finden."

"Die Strecke mit ihren langen Geraden sollte unserer kraftvollen RR recht gut liegen, und ich bin zuversichtlich, dass wir in Monza eines der konkurrenzfähigsten Bikes haben werden", meint Davies. "Doch Leistung auf den Geraden ist nicht alles. Wir werden daran arbeiten, dass Chassis weiter zu verbessern und die besten Einstellungen für diese Strecke zu finden. Insgesamt hoffe ich, dass wir ein einfacheres Wochenende haben als in Assen."

Melandri hofft auf gute Rennen

"Die Stimmung ist bei italienischen Rennen immer besonders. Die Fans sind so begeistert, und man spürt, dass in Italien das Herz des europäischen Superbike-Sports schlägt. Ich hoffe, dass alle ein tolles Wochenende haben und spannende Rennen genießen können", sagt der Brite. Den Stellenwert des Heimrennens stellt auch Sportdirektor Serafino Foti heruas: "Monza ist immer etwas ganz Besonderes. Die Leute fiebern dem Rennen entgegen, und das Interesse ist enorm. Zudem betrachtet das gesamte Team Monza als eine ihrer Heimstrecken."

Marco Melandri

Marco Melandri will die gesundheitlichen Probleme hinter sich lassen Zoom

"Marco und Chaz sind beide extrem motiviert. Sie mögen den schnellen Kurs in Monza, und wir sind sicher, dass beide sehr gute Rennen abliefern werden - auch dank der Charakteristik unseres Bikes. Marco wird mit der nötigen Fitness in die Mission starten, das unglückliche letzte Rennen hinter sich zu lassen", so Foti. Diese Einschätzung bestätigt auch Melandri selbst: "Was meine körperliche Verfassung angeht, bin ich weitgehend zufrieden. Ich setze mein Training fort und gehe davon aus, dass ich recht fit in die Rennen gehen kann."

"Zudem ist Monza körperlich nicht sonderlich anstrengend. Deshalb denke ich, dass mir meine Schulter dort keine Probleme machen sollte, zumal es dort auch nicht allzu viele Kurven gibt", so der Italiener. "Allerdings wird es sehr wichtig sein, optimal aus diesen Kurven heraus zu beschleunigen, um dann auf den Geraden so schnell wie möglich fahren zu können. Leider ist dies der Bereich, in dem ich noch Schwierigkeiten habe und in dem ich mich noch ganz wohl fühle. Insgesamt gehe ich jedoch optimistisch in das Rennwochenende. Ich denke, dass wir gut aufgestellt sind, auch dank unseres starken BMW-Motors", hofft Melandri.


Fotos: Chaz Davies im BMW-Windkanal


Windschattenschlacht auf den langen Geraden

"Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von über 200 km/h ist es die schnellste Strecke im Kalender. Es gibt drei Geraden, auf denen wir in den sechsten Gang hinaufschalten können und dabei ein Tempo von mehr als 320 km/h erreichen. In Monza spielen die Motorleistung und die Aerodynamik eine sehr große Rolle. Wir dürfen aber auch die Bremsstabilität und ein gutes Handling nicht vergessen", analysiert Foti die Herausforderungen des Kurses. "Diese sind in den verschiedenen Schikanen auf dieser Strecke wichtig."

Im Vorjahr fielen die Rennen in Monza ins Wasser Zoom

"In der berühmten Parabolica wurde der Asphalt erneuert, damit sollten die Probleme behoben worden sein, die wir dort im vergangenen Jahr hatten. Wir alle hoffen auf beständiges Wetter, da wir noch Arbeit vor uns haben, um die RR unserer beiden Fahrer gut abzustimmen. Nach all den unglücklichen Schwierigkeiten, die wir in Assen hatten, haben wir hart daran gearbeitet, unsere Performance zu verbessern. Dabei haben wir aus der Vergangenheit Lehren gezogen, und nun wollen wir im Kampf um die Spitzenpositionen wieder mitmischen", so der Ausblick Fotis.

Sportdirektor Dosoli ergänzt: "Wir arbeiten hart, damit wir ihm ermöglichen, Spitzenpositionen einzufahren, also die Positionen, an die er gewohnt ist. Chaz hat in Assen bewiesen, mit welcher Reife er sich schwierigen Situationen stellt. Ich bin sicher, dass er das vergangene Wochenende abhaken und in Monza eine sehr starke Leistung zeigen wird."