Batta: "Wir bleiben bei Suzuki"

Francis Batta über die Gründe, warum er Suzuki weiterhin die Treue hält - Der Teamchef vergleicht außerdem die Superbike-WM mit der MotoGP

(Motorsport-Total.com) - Jean Francis Batta ist Besitzer von Alstare Suzuki und einer der einflussreichsten Personen im Superbike-Fahrerlager. Im Jahr 2005 gewann das Team mit Troy Corser den ersten und bis dato letzten WM-Titel. Zwei Jahre später lotste Batta Max Biaggi in die Superbike-WM. Auch Max Neukirchner hat in den Alstare-Farben seinen Durchbruch geschafft. Derzeit setzt Batta nur ein Motorrad für Michel Fabrizio ein. Zuletzt in Monza errang man den ersten gemeinsamen Podestplatz in dieser Saison.

Titel-Bild zur News: Michel Fabrizio

Michel Fabrizio hat in Monza den ersten Podestplatz für Suzuki 2011 erobert

Der Teamchef hält weiterhin an der GSX-R1000 fest, obwohl sich die wirtschaftliche Situation derzeit schwierig gestaltet. "Nach mehreren Jahren bei Ducati gewöhnt sich Michel wieder an eine Vierzylinder-Maschine. Ich bin zufrieden mit unseren Resultaten, denn unser Material ist ein Jahr alt", wird Batta von 'GPOne.com' zitiert. Im Vorjahr kämpfte noch Leon Haslam um den WM-Titel, musste sich aber Biaggi (Aprilia) geschlagen geben.

"Die Entwicklungsarbeit wurde von meinem Team betrieben. Im Vergleich mit Aprilia und BMW gestalten sich die Dinge schwierig. Sie haben viel Geld, das sie für Technologie und Testfahrten ausgeben können." Alstare erhält keine Unterstützung mehr von Suzuki. "Suzuki hat sich entschieden, dass sie im Jahr 2008 aus der Superbike-WM aussteigen."

"Aber weil ich hartnäckig war und eine gute Partnerschaft mit ihnen pflege, konnte ich sie überreden, dass sie länger an Board bleiben. Bis zum letzten Jahr hatten wir Unterstützung von Suzuki. Die Dinge haben sich aber verändert. Die Motorradverkäufe sind in den Keller gerutscht. Auch die Wirtschaft in Japan war schlecht. Durch die Naturkatastrophe erholen sie sich noch schwieriger. Ich verstehe die Position von Suzuki und kann ihnen nichts vorwerfen."

Auch in der MotoGP setzt Suzuki nur ein Motorrad ein. Es stellt sich die Frage, ob man nicht eine der beiden Serien fallen lassen sollte, um sich ganz auf ein Unternehmen zu konzentrieren. "Ihre Idee war es, die Superbike zu verlassen und sich komplett auf die MotoGP zu konzentrieren", so Batta. "Das wäre auch so passiert, wenn wir sie nicht zum Bleiben überredet hätten."


Fotos: Superbike-WM in Monza


Auch ohne Werksunterstützung hält Batta an Suzuki fest. "Ich werde Suzuki nicht verlassen ehe ich nicht dazu gezwungen werde. Wenn sie mir sagen, dass es vorbei ist und ich wirtschaftlich dazu in der Lage bin, dann werde ich versuchen weiterzumachen. Sollte sich die aktuelle wirtschaftliche Lage fortsetzen, dann müssten wir uns nach einer Alternative umschauen."

Wie angespannt die Situation ist, zeigt die Tatsache, dass auch das Teilnehmerfeld der Superbike-WM in den vergangenen Jahren geschrumpft ist. "Es gibt im Leben immer Wendepunkte", findet Batta. "2007 habe ich mein Vertrauen in Max Biaggi gelegt. Ich wollte ihn zu den Superbikes holen. Wir müssen ihm dankbar sein, denn er hat viel für die Serie gemacht."

"Er hat uns geholfen, bei der Medienpräsenz, der Sichtbarkeit und dem Image einen großen Schritt zu machen. Die MotoGP hatte im Jahr 2008 zu kämpfen. Es gab ein Fenster, in dem die Superbike die Möglichkeit hatte, die MotoGP zu überholen. Das Fenster ist jetzt geschlossen, weil die Serie nicht das tut, was nötig wäre. Jetzt ist die Situation genau umgekehrt."