Aus für Patrick Hobelsberger in der Supersport-WM: Trennung von Kallio

Der Deutsche Patrick Hobelsberger wird die Saison der Supersport-WM nicht zu Ende fahren - Er blickt auf seine harte Saison, die von Verletzungen geprägt war, zurück

(Motorsport-Total.com) - Die bisher schwierige und von Verletzungen geprägte Saison von Patrick Hobelsberger in der Supersport-Weltmeisterschaft hat eine neue Wendung beikommen. Der Deutsche wird die beiden Rennen in Indonesien und Australien nicht mehr für das Kallio-Team bestreiten.

Titel-Bild zur News: Patrick Hobelsberger

Die Supersport-Saison von Patrick Hobelsberger ist zu Ende Zoom

Bereits nach dem Argentinien-Wochenende hat Teamchef Vesa Kallio gemeint: "Nach seinem Sturz in der Slowakei ist sein Selbstvertrauen nicht auf das Level zurückgekehrt, wie es sein sollte. Fahren ist schwierig und er ist vorsichtig."

"Wir sind uns dessen seit einiger Zeit bewusst, aber konnten das Problem nicht lösen. Das Wochenende war sehr schwierig. Unser Ziel ist es, klar weiter vorne zu sein. Wir müssen uns nun sorgfältig überlegen, was das Beste für den Fahrer und das Team ist."

In Argentinien hatte sich Hobelsberger für den letzten Startplatz qualifiziert und fuhr in beiden Rennen als Letzter ins Ziel. Nun kam es zur Trennung. Dabei begann die Saison für den IDM-Supersport-Meister von 2021 vielversprechend.

Beim Saisonauftakt in Aragon sammelte "Pax" mit den Plätzen zehn und 13 auf Anhieb WM-Punkte. Dann ließ er in Assen im ersten Rennen mit Platz acht aufhorchen. Doch anschließend sorgten schwere Verletzungen für Rückschläge und eine harte Zeit.

Hobelsberger: Einvernehmliche Trennung mit Kallio

In einem ausführlichen Facebook-Posting nimmt Hobelsberger zur aktuellen Situation Stellung: "Ich werde die beiden letzten Überseerennen nicht mehr für Kallio-Racing fahren. Diese Entscheidung wurde gemeinsam getroffen."

"Am Ende lag es an mir, zu entscheiden. Deshalb ist jede Kritik am Team unangebracht. Die Saison hat mit einem großartigen Test in Cartagena perfekt begonnen. Auch die ersten beiden Rennwochenenden waren mehr als perfekt. Ich war mehrmals in den Top 10."

Zwischen den Supersport-WM-Rennen in Assen und Estoril nahm Hobelsberger an einem Trackday auf dem Slovakiaring teil. Dabei stürzte ein Fahrer vor ihm. Dieses Motorrad rutschte genau vor das Vorderrad von Hobelsberger, der schwer stürzte und sich an den Armen verletzte.

Trotzdem probierte er es in Estoril, musste aber nach dem ersten Training aufgeben. In Misano schied Hobelsberger im ersten Rennen mit technischem Defekt aus, im zweiten wurde es Platz 22. Anschließend absolvierte er einen Gaststart in der IDM.

In Most eroberte er in der Supersport-Klasse zweimal Rang drei. "Ich konnte mir die Lederkombi gar nicht selbst anziehen, aber ich stand trotzdem zweimal auf dem Podium", blickt er zurück. Dann gab es in der WM in Donington den nächsten Rückschlag.

Nächster Rückschlag in Donington

Im ersten Training kam es zu einem Highsider. Hobelsberger verletzte sich erneut an einem Ellbogen. "Die neue Mega-Verletzung in Donington, als ich endlich zurück war, hat wieder starke Schmerzen verursacht."

"Zwei Wochen später habe ich in Most, weit von meiner Fitness entfernt, endlich wieder vom 27. Startplatz WM-Punkte geholt." Im zweiten Rennen wurde er von einem Konkurrenten abgeräumt. "Die Sommerpause verbrachte ich verletzt daheim, schwitzend und kämpfend."

"Beide Tests während der Sommerpause mussten abgesagt werden. Für die letzten Europarennen hatte ich keine Vorbereitung. Natürlich gab es auch Highlights, wie den fünften Platz im Warm-up in Barcelona. In den finalen beiden Europarennen hatten wir auch technisches Pech."

Siege beim IDM-Gaststart in Spielberg

Weder in Magny-Cours, noch in Barcelona oder in Portimao klappte es mit WM-Punkten. Trotzdem erholte sich Hobelsberger von seinen Verletzungen. Bei einer zweiten IDM-Wildcard Anfang September in Spielberg gewann er beide Supersport-Rennen.

"Eine Woche vor Argentinien bin ich krank geworden. Die neue Strecke machte es auch nicht einfacher, ein gutes Ergebnis zu holen. Es ist nicht besser geworden und wie gesagt, wir haben die Entscheidung getroffen, die beiden letzten Rennen nicht fortzusetzen."

"Das Team war immer fair. Ich hatte immer Spaß, auch wenn es auf dem Motorrad nicht immer einfach war. Meine Crew war großartig, wofür ich sehr dankbar bin", betont Hobelsberger. "Dafür bedanke ich mich sehr."

"Aber hey, vielleicht reicht es nicht für die Weltmeisterschaft? Wer weiß? Ich weiß nur, als ich die IDM 2021 gewonnen habe, war jeder bei mir. Jeder hat meinen Erfolg gefeiert, als wäre es sein eigener."

"Aber die wahren Unterstützer, die wahren Freunde und die ehrlichen Leute, die immer an mich glauben, werden sich nach diesem Jahr zeigen. Die Leute, die hinter die Fassade blicken, wissen, wie groß meine Ambition, Motivation und Hingabe für diesen Sport auf diesem Level sind."

Wo Hobelsberger im nächsten Jahr fahren wird, ist offen. Er schreibt nur so viel: "Diejenigen, die mich sehr gut kennen, wissen, dass ich an einem perfekten Plan für 2023 arbeite. Ein Rückschlag ist der Auftakt für ein großes Comeback."

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