Aprilia bangt: Auch Guintoli angeschlagen

Die Situation im Aprilia-Werksteam gleicht momentan der in einem Lazarett: Neben Marco Melandri geht auch Sylvain Guintoli geschwächt in die neue Saison

(Motorsport-Total.com) - Auf dem Papier gehört Aprilia in der neuen Saison zu den großen Favoriten. Mit dem ehemaligen MotoGP-Vizeweltmeister Marco Melandri und Routinier Sylvain Guintoli, dem WM-Dritten der vergangenen Saison, verfügt das Aprilia-Werksteam über eine der stärksten Fahrerpaarungen. Die Qualitäten der RSV4 wurden in den vergangenen drei Jahren mehrfach demonstriert. Auch in der Saison 2014 dürfte das V4-Superbike aus Noale an der Spitze mitmischen.

Titel-Bild zur News: Sylvain Guintoli

Aprilia-Pilot Sylvain Guintoli muss auf den Test in Portimao verzichten Zoom

Sorgen bereitet aber der Gesundheitszustand von Melandri, der sich im November einer Operation am Knöchel unterziehen ließ und seitdem über mangelnde Beweglichkeit klagt. Ob der Italiener beim Saisonstart fit genug sein wird, um die Aprilia-Siege aus dem Vorjahr zu wiederholen, wird sich zeigen. Und auch Teamkollege Guintoli ist angeschlagen. Der Franzose verletzte sich in der Saison 2013 bei einem Fahrradsturz an der Schulter und ging geschwächt in den WM-Showdown.

Guintoli führte die Fahrerwertung in der Saison 2013 lange an und musste sich am Ende Kawasaki-Pilot Tom Sykes und Teamkollege Eugene Laverty geschlagen geben. Beim Nachsaisontest in Jerez fehlte Guintoli, um sich auf die Schulter-Operation vorzubereiten. Und auch beim Test in Portimao wird der WM-Dritte von 2013 fehlen. Melandri wird ohne die Hilfe von Teamkollege Guintoli an Verbesserungen arbeiten müssen.

Sylvain Guintoli

Bei einem Fahrrad-Sturz verletzte sich Guintoli im Vorjahr an der Schulter Zoom

Doch damit nicht genug: Guintoli geht davon aus, beim Saisonstart in Phillip Island geschwächt zu sein. "Das Problem besteht darin, dass diese Verletzung keine Fraktur ist, sondern das Gelenk betrifft. Das ist besonders problematisch, wenn es darum geht, ein Rennmotorrad zu bewegen. Es ist schwierig, die Stabilität zurückzugewinnen", klagt der Aprilia-Pilot im Gespräch mit 'Sport Bikes'.

"Im Moment arbeite ich jeden Tag daran. Es kommt mir so vor, als hätte ich den halben Winter im Krankenhaus und die restliche Zeit bei der Physiotherapie verbracht. Es war nicht gerade der schönste Winter", bedauert der ehemalige Tech-3-Yamaha-Pilot, der sich in diesem Jahr keine Gedanken um seine Zukunft machen musste, dafür aber verletzungsbedingt die Winterpause nicht genießen konnte: "Da muss ich mir einmal keine Gedanken wegen einem neuen Vertrag machen, schon werde ich von gesundheitlichen Problemen heimgesucht."