Ärger bei Ducati: Bautista macht Bassani für Gridstrafe in Assen verantwortlich
Aufregung bei der Superbike-WM in Assen: Alvaro Bautista versteht die Gridstrafe nicht und ärgert sich über Ducati-Markenkollege Axel Bassani
(Motorsport-Total.com) - Superbike-Weltmeister Alvaro Bautista wurde seiner Rolle als Favorit beim WSBK-Event bisher mehr als gerecht. Nach zwei Trainings-Bestzeiten am Freitag behauptete sich Bautista auch in der Superpole am Samstagvormittag an der Spitze. Doch durch eine kontroverse Szene mit Ducati-Markenkollege Axel Bassani verlor Bautista die Pole und wurde auf P4 strafversetzt.
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Alvaro Bautista konnte die Strafe nicht so richtig nachvollziehen Zoom
Bautista verließ die Boxengasse und hatte eine Reihe Fahrer hinter sich. Der Spanier drehte sich um und wollte den Bonovo-BMW-Piloten Loris Baz und Garrett Gerloff nicht im Weg stehen. Doch da Bassani direkt hinter ihm fuhr, entschied sich Bautista, zu beschleunigen und die Ideallinie erst nach Kurve 2 zu verlassen.
Die Rennleitung sprach beiden Ducati-Piloten eine Gridstrafe aus. Im Rennen (zum Rennbericht) hatte Bautista aber auch von Startplatz vier aus alles im Griff und gewann souverän. "Ich war ziemlich verärgert wegen der Strafe", bemerkt Bautista. "Die Strafe hat mich aber zusätzlich motiviert. Ich war zu Beginn aggressiver und nicht so entspannt."
"Nach den Trainings gestern war ich vielleicht ein bisschen zu entspannt. Und dann nach der Pole dachte ich, dass es ziemlich einfach sein wird. Doch hier ist nichts einfach. Die Strafe war wie ein Warnsignal, damit ich konzentriert bleiben muss", berichtet der Weltmeister, der im Rennen mit Jonathan Rea und Toprak Razgatlioglu kämpfte und in der zweiten Rennhälfte das Tempo anzog.
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Alvaro Bautista gewann das erste Rennen und baute seine WM-Führung weiter aus Zoom
"Jonathan und Toprak hatten ein wirklich gutes Renntempo. Das hat mich überrascht", gesteht Bautista. Nachdem sich der Weltmeister an die Spitze gekämpft hatte, konnte keiner der Herausforderer einen neuen Angriff starten. Bautista gewann mit mehr als drei Sekunden Vorsprung.
Alvaro Bautista verteidigt seine Entscheidung
Die Szene in der Superpole ärgerte den Spanier aber dennoch. Bautista erklärt, wie er die kontroverse Situation erlebte: "Ich fuhr aus der Boxengasse und hatte einige Fahrer hinter mir. Ich drehte mich um und sah, dass Bassani sehr nah hinter mir fährt. Ich sah, wie Baz durch die erste Kurve kam. Mir war klar, dass Bassani mich berührt, wenn ich das Gas zudrehe."
"Ich gab Gas, um die zweite Kurve schnell zu fahren und dann neben die Linie zu fahren. Das machte ich und bezweifle, dass ich Gerloff und Baz behinderte. Bassani war der Fahrer, der sie behinderte, denn er fuhr hinter mir und ging nicht vom Gas, weil er mir folgen wollte", schildert Bautista.
"Meiner Meinung nach war die Strafe gegen mich nicht fair", bemerkt Bautista. "Ich konnte nichts machen. Die Rennleitung bestellte mich, um meine Sichtweise zu schildern. Doch die Entscheidung trafen sie bereits davor."
"Auf dem Motorrad muss man sehr schnell Entscheidungen treffen. Und in diesem Moment war es in meinen Augen die beste Entscheidung, so schnell wie möglich durch Kurve 2 zu fahren, denn Bassani war zu nah an mir dran", verteidigt Bautista sein Manöver und fügt hinzu: "Es war die weniger riskante Option."
Folgt ein ernstes Gespräch mit Bassani, der die Situation verursachte? "Ich werde nicht mit Axel sprechen. Er macht immer das gleiche, er wartet immer auf mich, besonders in der Superpole", schimpft Bautista.
Axel Bassani unbeeindruckt von Alvaro Bautistas Kritik
Auch Bassani war mit der Strafe nicht so richtig einverstanden. Der Italiener fuhr in der Superpole die achtschnellste Zeit und wurde auf P11 strafversetzt. Im Laufe des Rennens kämpfte sich der Motocorsa-Ducati-Pilot in die Top 5 vor und beendete das Rennen als bester Independent-Fahrer.
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Axel Bassani hat keine Lust auf ein klärendes Gespräch mit Alvaro Bautista Zoom
"Ich bin mit der Strafe nicht einverstanden", erklärt er und verteidigt seine Entscheidung, Bautistas Hinterrad zu suchen: "Alvaro ist der beste Fahrer im Moment. Man folgt dem besten Fahrer."
"Ich bin im Moment nicht der beste Fahrer, also folge ich dem besten Fahrer. Es ist nicht mein Problem, wenn der beste Fahrer das nicht mag", reagiert Bassani auf die Kritik von Bautista und fügt hinzu: "Ich muss nicht mit Alvaro sprechen. Es ist normal, dass man einem anderen Fahrer hinterherfährt."
Michael Rinaldi abgeschlagen auf P15
Mit seinem fünften Platz steigerte Bassani den Druck auf Ducati-Werkspilot Michael Rinaldi, der das Rennen nur auf P15 beendete und somit nur einen Punkt kassierte. Am Freitag verpasste Rinaldi auf Grund eines Defekts an seiner Ducati beinahe das komplette FT2 und machte die fehlende Trainingszeit für das schwache Abschneiden verantwortlich (was passiert war).
"Ich bin enttäuscht von diesem Wochenende", kommentiert Rinaldi. "Bereits im FT1 hatte ich kein gutes Gefühl für das Motorrad. Bisher fühlte ich mich in diesem Jahr richtig gut. Im FT2 hatten wir nach einer Runde das technische Problem. Im FT3 war es nass. Das Rennen war für mich wie ein FT2."
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Michael Ruben Rinaldi erlebt bisher ein enttäuschendes Wochenende Zoom
"Es verhielt sich ähnlich wie das FT1. Ich konnte nicht gut fahren und das ist frustrierend. Man kann die Vergangenheit nicht ändern, aber wir müssen verstehen, warum ich nicht so fahren kann wie bei den zurückliegenden Rennen und beim Test", bemerkt Rinaldi.
"Es war einfach nicht möglich", ärgert sich der Italiener und hofft auf Fortschritte: "Das müssen wir verstehen. Ich bin zuversichtlich, dass ich vorne mitmische, wenn ich so fahren kann, wie es vorher der Fall war."
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