Edwards will Titelrennen offen halten
Sean Edwards will Tabellenführer Rene Rast in Budapest nicht zu weit enteilen lassen und plant mit dem zweiten Saisonsieg
(Motorsport-Total.com) - Im Porsche Supercup geht es Schlag auf Schlag: Nur eine Woche nach dem Gastspiel auf dem Nürburgring läutet der schnellste internationale Markenpokal der Welt am 31. Juli auf dem Hungaroring die Schlussphase der spannenden Saison ein. Auf dem anspruchsvollen Grand-Prix-Kurs vor den Toren Budapests will Rene Rast im 911 GT3 Cup des Lechner-Teams seine Führung in der Gesamtwertung weiter ausbauen.

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Sean Edwards peilt am Hungaroring seinen zweiten Saionsieg an
Titelverteidiger Rast hat in dieser Saison bereits die Rennen in Monaco, auf der Nürburgring-Nordschleife, in Silverstone und am vergangenen Wochenende auf dem Grand-Prix-Kurs des Nürburgrings gewonnen. Auch auf dem 4,378 Kilometer langen Hungaroring gilt er als haushoher Favorit. "Dieser Kurs liegt mir, da fühle ich mich richtig wohl", sagt der Sieger von 2009 und Dritte des Vorjahres. "Unser Team schwimmt auf einer richtigen Erfolgswelle. Diesen Schwung müssen wir nach Budapest mitnehmen, dann sind wir auch da wieder ganz vorne mit dabei."
Einer seiner Verfolger, die das unbedingt verhindern wollen, ist der Brite Sean Edwards vom Team Abu Dhabi. Der auf dem zweiten Tabellenplatz liegende Barcelona-Sieger will auf dem Hungaroring erneut alles daransetzen, die Erfolgsserie von Rast zu beenden und seinen Rückstand auf den Spitzenreiter zu verringern. "Wenn Rene auch in Ungarn gewinnt, dann wird es für uns alle sehr, sehr schwer, ihn noch einzuholen", weiß Edwards. "So einfach gebe ich mich aber nicht geschlagen. So lange ich noch eine Titelchance habe, werde ich um sie kämpfen", versichert er.
Huismann einziger Mehrfach-Sieger in Budapest
Auf der Rennstrecke, auf der sich 1986 für die Formel 1 der Eiserne Vorhang öffnete und der Porsche Supercup seit 1993 jedes Jahr zu Gast war, geht es traditionell heiß her. Das liegt nicht nur am ungarischen Sommer mit seinen sehr hohen Temperaturen. Auch die Rennen sind - obwohl eigentlich nur überholt werden kann, wenn der Vordermann einen Fehler macht - meistens hart umkämpft. Ein Beleg dafür ist die Tatsache, dass außer Patrick Huisman noch kein Supercup-Pilot öfter als ein Mal auf dem Hungaroring gewonnen hat.
Auf dem Erfolgskonto von Huisman stehen dagegen gleich fünf Ungarn-Siege. Kein Wunder, dass sich der Niederländer ganz besonders auf das Rennen freut. "Die Strecke ist sehr abwechslungsreich", sagt er. "Die Schikanen haben es in sich. Das macht richtig Spaß."
Auch Christian Engelhart, der für das Konrad-Team das Auftaktrennen in Istanbul gewonnen hat, mag den Hungaroring. Besonders angetan hat es ihm der sehr flüssige Mittelteil mit seinen schnell aufeinander folgenden Schikanen. "Da muss man manchmal schon sehr früh einlenken, um die Kurven optimal zu erwischen", so Engelhart. "Mir gefällt auch, dass die Strecke schön in der Landschaft liegt und man an einigen Stellen direkt auf die Tribünen zufährt. Dadurch bekommt man ein gutes Feedback von den Fans."
Ob Vorjahressieger und Teamkollege Nick Tandy das so richtig genießen kann, ist die Frage. Für den Briten steht viel auf dem Spiel. Einfach nur gut zu punkten wird für den Vizemeister des Vorjahres vermutlich nicht reichen, um Spitzenreiter Rast unter Druck zu setzen und seine Titelchance zu wahren. Tandy braucht dazu unbedingt seinen ersten Saisonsieg.
Für Mathias Lauda (Konrad Austria) liegt sein erster Sieg im Porsche Supercup noch in weiter Ferne. Doch der Sohn der Rennlegende Niki Lauda kommt als Supercup-Neuling immer besser in die Gänge. "Ich hatte einen schwierigen Start, konnte keinen Kilometer testen Mir fehlt auf vielen Strecken einfach die Erfahrung", sagt der Österreicher, der mit seinen Fortschritten wie zuletzt auf dem Nürburgring, wo er als Elfter an den Top 10 anklopfte, aber durchaus zufrieden ist: "Gegen so starke Konkurrenten zu fahren bringt mich weiter. Meine richtig guten Rennen kommen erst noch. Da bin ich ganz sicher."

