• 09.12.2021 10:40

  • von Khalil Bouguerra, Übersetzung: Manuel Lehbrink

Vergessene Studien: Volkswagen Golf A59 (1992)

Dieses Modell hätte eine Ikone werden können ...

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Jeden Montag stellen wir Ihnen eine Studie vor, die teilweise vor vielen Jahren enthüllt wurde und die Sie wahrscheinlich genauso vergessen haben wie wir. Anfang Dezember 2021 wollen wir nun mit Ihnen in die 1990er Jahre zurückkehren und einen stark trainierten Golf vorstellen. Die produzierte Stückzahl ist verschwindend gering und VW hat das Modell damals so gut wie nicht beworben ...
VW will ein Comeback in der Rallye-Weltmeisterschaft

Titel-Bild zur News: VW Golf A59

VW Golf A59 Zoom

Die Geschichte beginnt 1992, als VW beschließt, in die WRC (World Rally Championship) zurückzukehren, nachdem man die Rennserie Ende der 1980er verlassen hatte. VW Motorsport wurde deshalb beauftragt, ein Rallyefahrzeug der Gruppe A zu entwickeln. Und damit das Auto dort auch zugelassen werden kann, muss man als Hersteller eine Straßenversion in einer Auflage von 2500 Stück produzieren.

Das Projekt nahm also Konturen an und der Wolfsburger Hersteller entschied sich, mit dem Unternehmen Schmidt Motorsport (SMS) in das Abenteuer einzusteigen. SMS hatte sich bereits mit dem Audi V8 (in der DTM) und dem S2 einen Namen machen können und gemeinsam mit VW will man nun die ultimative Version des Golf 3 bauen, die viel stärker und aggressiver werden soll als der Golf GTI 16S oder der VR6 dieser Zeit.
Eine Leistung von 275 PS ...

Das Design lässt wohl niemanden unberührt. Mit Radkastenverbreiterungen, neuen Seitenschwellern, Kotflügelverbreiterungen, seitlichen Lufteinlässen, Luftkanälen auf der Motorhaube und einem Heckspoiler. Heftig. Seine Innenausstattung ist etwas klassischer, enthält aber immerhin ein digitales Armaturenbrett, Recaro-Schalensitze und einen Überrollbügel.


Fotostrecke: Volkswagen Golf A59 (1992)

Unter der Motorhaube haben sich VW und SMS etwas Besonderes einfallen lassen: Anstelle des 1.984-ccm-Motors des Golf GTI 16S setzten sie einen 1.998-ccm-Motor ein, der von einem Garrett T3-Turbo angetrieben wurde. Die Ausgangsleistung war für die damalige Zeit außergewöhnlich: 275 PS und 370 Nm Drehmoment für die Straßenversion und 400 PS für die Rennversion. Der Golf erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 270 km/h und verfügte über einen Allradantrieb mit hydraulisch gesteuertem Zentraldifferenzial mit begrenztem Schlupf sowie einem Sperrdifferenzial an der Hinterachse.

VW Golf A59

VW Golf A59 Zoom

Das alles war aber dann doch zu schön, um wahr zu sein. Nur zwei Exemplare des VW Golf 3 A59 wurden letztendlich produziert. Und es wird gemunkelt, dass noch zwei weitere Prototypen ohne Motoren hergestellt wurden. Das Projekt wurde also am Ende nie verwirklicht. Ein Grund war, dass VW Anfang der 1990er gerade Skoda aufgekauft hatte und sich finanziell sanieren musste. So hielt man die Produktion für zu teuer und den Verkauf für schwierig, da der Preis dreimal so hoch gewesen wäre wie der des einfachen Golf GTI 16S.

Weitere Studien, die wir vergessen haben:

Vergessene Studien: Mercedes F 200 Imagination (1996)
Vergessene Studien: Opel Twin (1992)
Vergessene Studien: Rover TCV Concept (2002)
Vergessene Studien: Ford Mustang Giugiaro Concept (2006)

Quelle: Volkswagen

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