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  • 23.02.2022 11:18

  • von Manuel Lehbrink

Dieser Mercedes-Benz 300 "Adenauer" ist ein rollendes Datenlabor

Fahrzeugentwicklung im Jahr 1960 bei Mercedes - Da durfte dieser Messwagen auf Basis eines 300 "Adenauer" nicht fehlen - Alle Infos zu dem rollenden Datenlabor

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Dank des technischen Fortschritts können Autohersteller heute ihre Fahrzeuge bereits am Computer testen. Noch bevor die physischen Prototypen auf die Straße kommen. Doch lange vor den Anfängen des digitalen Zeitalters hatten die Hersteller auch schon ihre Methoden, um ausreichend Daten im Tests zu sammeln. Eine davon war diese ziemlich geniale Lösung von Mercedes-Benz: ein 300 "Adenauer" Messwagen, ein rollendes Datenlabor, ein Einzelstück.

Titel-Bild zur News:

Mercedes-Benz 300 Zoom

Der Messwagen war ein stark modifizierter W 189, der zu einem zweitürigen Kombi umgebaut wurde. Aber warum sollte man ein echtes Flaggschiff seiner Zeit als Datenerfassungsfahrzeug verwenden und nicht ein kleineres Modell? Mercedes sagt dazu, dass man ein schnelles und großes Fahrzeug benötigte, um dem Testwagen folgen zu können und um gleichzeitig die sperrigen Messgeräte zu transportieren.

Das Arbeitsgerät trat 1960 seinen Dienst an. Trotz seiner Funktionalität sieht er dank seines gestreckten Hecks, der Panoramafenster und der Heckflossen immer noch ziemlich elegant aus. Die Gerätschaften und ein eingebauter Generator befinden sich im hinteren Teil des Wagens. Durch die Fenster und die Technik muss es im hinteren Teil des Wagens für den Ingenieur besonders warm gewesen sein.

Angetrieben wird dieses einzigartige Auto von einem 3,0-Liter-Reihensechszylinder mit einer Leistung von 160 PS. Das hört sich heute nicht nach wirklich viel an. Damals war es aber einer der stärksten Motoren, die Mercedes-Benz produzierte. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 120 km/h. Mit der gesamten Ausrüstung an Bord.


Fotostrecke: Mercedes-Benz 300 "Adenauer" Messwagen (1960)

Wie also half dieses mobile Labor den Ingenieuren? Der Messwagen war über ein bis zu 30 Meter langes Kabel mit einem anderen Fahrzeug verbunden. Die Leitung übertrug Daten an Messgeräte. Die Sensordaten aus dem Auto wurden dann auf einem Magnetband aufgezeichnet, das nach dem Fahrversuch ausgewertet werden konnte.

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Der Messwagen diente Mercedes-Benz bis in die frühen 1970er-Jahre. Mit dem technischen Fortschritt wurden die vielen Kabel und sperrigen Geräte aber überflüssig und das Einzelstück wurde in den Ruhestand geschickt. Heutzutage machen es Computersimulationen und drahtlose Verbindungen viel einfacher, Fahrzeugdaten zu messen und zu erfassen. Und wenn dann doch Sensorik bei Prototypen eingesetzt wird, ist diese so klein geworden, dass sich einfach im eigentlichen Testobjekt mitfahren kann.

Dennoch ist es schön zu sehen, dass Autos wie diese ins Rampenlicht gerückt werden, anstatt ungeliebt und verlassen auf einem Schrottplatz zu enden.

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