Ergebnis nach Cup2-Chaos auf den Kopf gestellt: W&S doch Sieger!

Der im Finish umgedrehte Cup-Porsche von W&S Motorsport wird doch noch als Sieger von NLS1 gewertet - Strafe gegen Max Kruse Racing deutlich verschärft

(Motorsport-Total.com) - Das Ergebnis des 64. ADAC-ACAS-Cup ist nachträglich geändert worden. W&S Motorsport gewinnt beim Auftakt zur Nürburgring-Langstrecken-Serie (NLS) doch noch die Klasse für einheitliche Porsche 911 GT3 Cup. Tim Scheerbarth, Daniel Blickle und David Jahn profitieren von einer doppelten Strafe.

Titel-Bild zur News: Das Duell zwischen W&S Motorsport und Max Kruse Racing eskalierte in der letzten Kurve

Das Duell zwischen W&S Motorsport und Max Kruse Racing eskalierte in der letzten Kurve Zoom

Zunächst einmal wurde die Strafe gegen den Max-Kruse-Porsche #100 (Otto/Leuchter) deutlich erhöht. Die ursprüngliche 35-Sekunden-Strafe, also eine nachträgliche Durchfahrtsstrafe, wurde durch eine 5-Minuten-Zeitstrafe ersetzt. Dadurch fielen Nico Otto und Benjamin Leuchter auf den fünften Platz zurück.

Aber auch der eigentlich siegreiche Black-Falcon-Porsche #148 (Jans/T. Müller/Nagelsdiek) behielt den Sieg nicht. Hier hatte man bereits beim ersten Boxenstopp zwölf Sekunden zu kurz gestanden, sodass eine Zeitstrafe von 47 Sekunden verhängt wurde - 35 Sekunden für die Boxendurchfahrt plus die zwölf Sekunden. Somit geht der W&S-Porsche #120 (Blickle/Scheerbarth/Jahn) doch noch als Klassensieger hervor.

Für Max Kruse Racing ist das ärgerlich, denn eigentlich hätte es gar nicht zu der Kollision kommen müssen. Der Porsche #100 führte die Cup2 souverän an, doch der letzte Boxenstopp dauerte zu lange. David Jahn, vielen noch aus dem ADAC GT Masters bekannt, witterte Morgenluft.

"Ich habe nach dem letzten Splash-and-Dash gesehen, dass wir nicht weit weg sind und dachte, das ist machbar. Aber ich wusste ehrlich gesagt nicht, dass es um die Führung ging, sondern dachte, es geht um Platz drei", sagt er gegenüber Motorsport-Total.com.

"Zu Beginn der Runde hatte ich viel Pech mit Verkehr, dann blieb er einmal hängen. Auf der Döttinger Höhe war ich dann genau in der richtigen Position mit dem richtigen Abstand und konnte gut vorbeiziehen. Als ich dann in den Tiergarten einbog, war die Sache für mich eigentlich gelaufen. Dort hat noch nie jemand im gleichen Auto jemanden auf der Bremse überholt. Das geht einfach nicht."

"Kein normaler Mensch fährt da rein"

Doch Otto fuhr Jahn ins Heck und drehte ihn um. "Er hat mit schmutzigen Reifen fünf Meter zu spät gebremst", erklärt Teammitbesitzer Benni Leuchter gegenüber Motorsport-Total.com. "Wir haben uns bereits entschuldigt."

Jahn schildert den Unfall aus seiner Sicht: "Ich war sehr überrascht, als ich den Schlag von hinten gemerkt habe und habe mich gefragt, ob ich im falschen Film bin. Ein normal denkender Fahrer versucht nicht, da reinzufahren. Er akzeptiert, dass er überholt wurde und würde es vielleicht auf der Grand-Prix-Strecke noch einmal versuchen, wenn es noch weiter ginge. Deshalb war ich sehr überrascht."

Jahn brauchte anschließend fast 40 Sekunden, um wieder in Gang zu kommen. Der Motor war bei dem Dreher abgestorben. Im Gegensatz zum Porsche 911 GT3 R verfügt der 911 GT3 Cup über kein Anti-Stall-System. "Wahrscheinlich habe ich die Kupplung zu spät betätigt", so der 33-Jährige.

"Dann ist der Motor nicht mehr angesprungen. Ich habe versucht zu starten, aber der Motor ist zweimal nicht angegangen. Beim dritten Versuch sprang er dann an und ich konnte rückwärts rausfahren."

Max Kruse Racing wurde noch auf den fünften Platz zurückgestuft

Max Kruse Racing wurde noch auf den fünften Platz zurückgestuft Zoom

Es ist nicht das erste Mal, dass die hart umkämpfte Cup2-Klasse für Aufsehen sorgt. Bereits 2023 gab es eine strittige Szene im Titelkampf, in die der Porsche #100 ebenfalls verwickelt war. Am Sonntag gibt es in der NLS2 bereits die Chance zur Revanche.