GPS-Defekt bremst Mustang bei NLS2: Kein Eigenverschulden
Der Ford Mustang präsentierte sich bei NLS2 stärker und kämpfte sogar in der Spitzengruppe mit, doch nach vier Runden kam er an die Box, weil er musste
(Motorsport-Total.com) - Der frühe und lange Boxenstopp des HRT-Fords #2 (Olsen/Stippler/J. Owega/Haupt) beim zweiten Lauf zur Nürburgring-Langstrecken-Serie (NLS) war auf ein nicht richtig funktionierendes GPS-Auge zurückzuführen. Das bestätigt Teamchef Ulrich Fritz im Gespräch mit Motorsport-Total.com.

© VLN
Der Ford Mustang #2 musste bei NLS2 wegen des GPS-Auges länger an die Box Zoom
Dennis Olsen musste deshalb bei der ADAC Ruhrpott-Trophy bereits nach vier Runden zu einem mehr als vierminütigen Boxenstopp. Ein regulärer Stopp wäre nach vier Runden in rund zwei Minuten erledigt. Dadurch fiel der Ford Mustang GT3 weit zurück und beendete das Rennen letztlich auf dem achten Platz.
Die Meldung ging bereits vier Minuten nach dem Start ein. Der Ford #2 wurde mit der "Spiegeleiflagge", schwarz mit orangefarbenem Punkt, an die Box geholt. Denn mit dem GPS-Auge wird das Einhalten von Code 60/120 überwacht. Drei Runden hat man in einem solchen Fall Zeit, um an die Box zu kommen.
Diese nutzte das Haupt Racing Team komplett aus. Ein Stopp nach vier Runden bringt bei einer 28-Runden-Distanz (in diesem Rennen waren es wegen der vielen Code 60 sogar nur 27 Runden) keinen strategischen Nachteil mit, da sich der Rest der Rennens mit 8-Runden-Stints problemlos absolvieren lässt.
"Es hing nicht mit unserem Auto zusammen und beim andere Fahrzeug hat [das GPS-Auge] auch problemlos funktioniert", erklärt Fritz. Die Ursachenforschung läuft noch.
Direkter Kampf mit späteren Siegern
Dennis Olsen zeigte einen starken Start und zog außen an beiden Falken-Porsche vorbei auf Rang zwei. In der Folge lieferte er sich einen intensiven Kampf mit den beiden 911 GT3 R. Fritz will das aber nicht überbewerten, weil diese Konstallation neben dem Start vor allem auf das Ergebnis in einem recht irregulären Qualifying zurückzuführen war.
"Wir hatten Glück, dass wir im Qualifying mit der #2 im richtigen Moment draußen waren - wegen der vielen Code-60 war es fast zufällig. Das hatte mehr mit Track Position als mit echter Pace zu tun." Bereits nach wenigen Minuten kam nach einem Unfall im Bereich Aremberg eine Code 60, die das ganze Zeittraining nicht mehr verschwand. Die #2 kam an der Unfallstelle noch davor vorbei.
Trotzdem sei die Anfangsphase wertvoll gewesen, so Fritz weiter: "Die Falken-Porsche sind aktuell die schnellsten Fahrzeuge hier. Und dass unser eigener Mann [Frank Stippler] auf dem Juta-Audi stark ist, weiß jeder. Dennis konnte in den ersten Runden gut mithalten - das stimmt uns optimistisch. Zumal wir noch nicht alles Risiko gehen."
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Nach dem Unfall im Qualifying bei NLS1 war das Ziel klar: Beide Fahrzeuge sollten ohne Zwischenfälle ins Ziel kommen. Dieses Vorhaben wurde umgesetzt - sowohl beim Rennen als auch während der Einstellfahrten am Freitag verlief alles reibungslos.
Das Schwesterauto mit der Startnummer 6 (Fetzer/S. Owega/Schumacher/Assenheimer) hatte im Qualifying Pech mit den Code-60-Zonen und steckte dadurch in der Anfangsphase des Rennens lange im Verkehr der Cup-Porsche fest. Diese sind auf den Geraden schneller als GT3-Fahrzeuge, was Überholen erschwert. Hinzu kam ein technischer Defekt, bei dem der Tank nicht vollständig gefüllt werden konnte.
Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft
Im Vergleich zum Saisonauftakt sieht Fritz dennoch einen klaren Fortschritt. Das bestätigten auch die Fahrer mit ihrem Feedback. "Sicher sind wir noch nicht da, wo wir sein wollen, aber das ist ein Projekt über zwei bis drei Jahre - nicht über zwei bis drei Rennen. Natürlich stehen wir nicht dort, wo wir nach 15 Jahren mit Mercedes waren", so die Bilanz des Teamchefs.
Das größte Entwicklungspotenzial sieht HRT aktuell bei Fahrwerksabstimmung und Reifenarbeit. Die Zusammenarbeit mit Yokohama - die auch Scherer Phx auf dem Audi beliefern - ist dabei ein zentraler Baustein. Die Slicks gelten als sehr konkurrenzfähig, aber im Regen sind Michelin und Falken ein Stück voraus.
Auch beim zweiten Saisonlauf war der Ford Mustang ein echter Publikumsmagnet. Aufgrund des sonnigen Wetters und des Termins am Ende der Osterferien war der Andrang noch größer als bei der Westfalenfahrt.
"Der Publikumszuspruch ist einfach unglaublich. So eine tolle Kulisse! Wir mussten die Box leider absperren, was wir eigentlich nicht gerne tun", sagt Fritz. Es war aber allein schon aus Sicherheitsgründen notwendig.
Eine Änderung im Line-up gab es ebenfalls: Nico Bastian, der bei NLS1 in einen Unfall verwickelt war, ist nicht mehr dabei. Nach Informationen von Motorsport-Total.com versuchte er, bei Scherer Phx unterzukommen - dort war jedoch kein Platz mehr. Stattdessen ging er bei der ADAC Ruhrpott-Trophy für Mühlner Motorsport im Porsche Cayman an den Start.


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