Keine Selbstjustiz: Picariello-Strafe bei NLS1 für andere Kollision

Alessio Picariello erhielt seine Strafe nicht für das im Stream sichtbare Manöver, sondern für eine Kollision zu Beginn des Rennens - Zum Schluss Rempelei mit Stippler

(Motorsport-Total.com) - Der Falken-Porsche #3 (Ragginger/Picariello) erhielt die Durchfahrtsstrafe, die das Team letztlich den Doppelsieg kostete, nicht wegen der im Livestream gezeigten Szene an der Quiddelbacher Höhe. Die Durchfahrtsstrafe wurde wegen einer anderen Kollision beim Überrunden zu Beginn des Rennens verhängt - ebenfalls mit einem Porsche Cayman.

Titel-Bild zur News: Alessio Picariello und Martin Ragginger schieden kurz vor Schluss aus

Alessio Picariello und Martin Ragginger schieden kurz vor Schluss aus Zoom

Tatort war die Bergwerkskurve, Opfer war der Porsche Cayman #633 von Four Motors aus der AT-Klasse. "Er hat mir am Kurveneingang Platz gemacht. Ich war neben ihm. Aber dann macht die Kurve zu. Leider haben wir uns unglücklich berührt", so der Belgier gegenüber Motorsport-Total.com.

"Aus meiner Sicht war das ein Rennunfall. Aber ich war derjenige, der das Überholmanöver versucht hat, also muss ich die Schuld auf mich nehmen. Für ihn tut es mir leid, weil er einen ziemlich heftigen Einschlag hatte. Aber es war sicher keine Absicht."

Die Strafe führte schließlich dazu, dass Picariello in der Schlussphase des Rennens in die Lücke zwischen dem Manthey-EMA-Porsche #911 (L. Vanthoor/Estre) und dem Scherer-Audi #16 (Winkelhock/Stippler) von Frank Stippler fuhr. Mit Letzterem geriet er in der letzten Runde aneinander, als er beim Überrunden im Streckenabschnitt Flugplatz an Schwung verlor.

Rangelei mit Stippler: "Unnötig!"

Auf dem Weg zum Schwedenkreuz kam es dann zu mehreren Berührungen. Der 30-Jährige kritisiert den Audi-Piloten: "Das war ehrlich gesagt unnötig. Wir haben uns mehrfach ohne Grund berührt und er ist sehr aggressiv gefahren."

"Er hatte einen Überschuss, weil ich im Bereich Flugplatz Verkehr hatte. Dann wollte er sich nicht von dem Fahrzeug vor uns blockieren lassen, sondern mich überholen. Er ist mir mehrmals ins Auto gefahren. Das war ein bisschen gefährlich. Ich war schon auf dem Randstein und er hat mich noch weiter geschoben. Dabei habe ich mir den Reifen aufgeschlitzt."

Dieser führte zum Ausfall. Verschmerzbar, denn das Ergebnis stand nicht im Vordergrund: "Das Wichtigste ist, dass wir für das 24-Stunden-Rennen gut vorbereitet sind. Die Enttäuschung überwiegt, weil wir unnötigerweise ein beschädigtes Auto haben. Zum Glück ist es in der letzten Runde passiert. So konnten wir noch viele Daten sammeln."

Frank Stippler sieht das etwas anders: "Es gab ein Gerangel, weil er mich wohl nicht gesehen hat. Jedenfalls war dann ein bisschen Wiese im Spiel, wie vergangenes Jahr auf der Döttinger Höhe. Ich weiß nicht, was er dann hatte, aber bei über 250 km/h kann man ein bisschen mehr aufpassen."


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Picariello hatte auch eine Berührung mit dem Auto von Robert Wickens, die ebenfalls im Stream zu sehen war, aber keine Strafe nach sich zog und auch nichts mit dem schweren Unfall des Kanadiers zu tun hatte. Wickens flog in der Hohenrain-Schikane über den Zaun und bleibt über Nacht zur Beobachtung im Krankenhaus Neuwied. Ein CT-Scan ergab keine schweren Verletzungen.

Picariello wird zusammen mit Martin Ragginger am Sonntag bei NLS2 wieder fahren. Scherer Sport Phx setzt beim 63. ADAC Reinoldus-Langstreckenrennen aus.

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