Silk Way: Führungswechsel zwischen VW-Piloten
Auf der vierten Etappe der Silk-Way-Rally quer durch Russland hat sich Giniel de Villiers an die Spitze besetzt - Vier Race Touareg im Gesamtklassement vorne
(Motorsport-Total.com) - Führungswechsel bei der Dakar-Generalprobe in Russland: Die Volkswagen Piloten Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz haben bei der Silk-Way-Rallye mit ihrem dritten Etappensieg die Führung im Gesamtklassement übernommen. Auf dem vierten von acht Teilstücken setzte sich das Dakar-Siegerduo von 2009 gegen seine Volkswagen Teamkollegen Carlos Sainz/Lucas Cruz durch, die in diesem Jahr die Dakar für sich entschieden hatten.

© Volkswagen
Giniel de Villiers hat mit seinem dritten Etappensieg die Führung übernommen
1.35 Minuten trennen de Villiers/von Zitzewitz und Sainz/Cruz nun im Gesamtklassement. Tages- und Gesamtrang drei gingen zwischen Lipetzk und Wolgograd an Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk im dritten werksseitig vorbereiteten und eingesetzten Race Touareg. Gesamtrang vier sicherte sich das vierte Dakar-Duo von Volkswagen, Mark Miller/Ralph Pitchford mit der viertbesten Zeit des Tages.#w1#
Die vierte Etappe der Silk-Way-Rallye führte von Lipetzk nach Wolgograd und damit durch vier unterschiedliche Vegetationszonen: vom Mischwald durch Waldsteppe und Steppe bis in die Halbwüste, in der Wolgograd liegt. Die 298,05 Kilometer Wertungsprüfung der Rallye bestanden zu 60 Prozent aus sandigem Untergrund und forderten die Teilnehmer mit kniffliger Navigation und fahrerisch anspruchsvollen, welligen und teils bewaldeten Abschnitten.
"Heute hat unsere Dakar-Generalprobe wirklich angefangen", so Motorsport-Direktor Kris Nissen. "Die Etappe war sehr schwierig - sowohl für das Auto als auch für Fahrer und Beifahrer. Es gab viele sandige Abschnitte und eine anspruchsvolle Navigation. Ich glaube, dass der Sieg weiter unter Sainz, de Villiers und Al-Attiyah ausgemacht wird. Sicher bin ich mir aber, dass die Entscheidung, die Silk-Way-Rallye zu bestreiten, goldrichtig war. Sie ist ein perfekter Wettbewerbstest für die Rallye Dakar 2011."
Derzeit liegt der neue Race Touareg 3 auf Platz zwei der Gesamtwertung. "Eigentlich hatten wir einen wunderbaren Tag, bis ich an einer Weggabelung zu spät gebremst und den Motor abgewürgt habe", beschreibt Sainz. "Bis er wieder angesprungen war, hatten wir schon einige Zeit verloren. Wirklich schade, denn ansonsten lief es heute gut. Morgen steht uns ein harter Tag bevor, an dem wir den Boden wieder gutmachen wollen, den wir heute verloren haben."
De Villiers kommentiert seinen Etappensieg folgendermaßen: "Vierte Etappe, dritter Tagessieg - man kann sich kaum mehr wünschen. Wir hatten einen fehlerfreien Tag, keine Zwischenfälle. Der Race Touareg lief wie ein Uhrwerk und mein Beifahrer Dirk hat einen herausragenden Job gemacht, alle Kreuzungen richtig eingeschätzt und die Wegpunkte in den Dünen auf Anhieb gefunden."
Mit technischen Problemen reichte es für Al-Attiyah zu Rang drei. "Heute hatten wir leider etwas Pech, denn eine Schlauchschelle am Ladeluftkühler ist ziemlich früh gebrochen - etwas, das sonst nie passiert. Die drei Minuten, die wir durch die Reparatur verloren haben, wollten wir wieder aufholen und haben uns dabei einen Reifenschaden eingefangen. Ganz klar: Das war nicht mein Tag. Aber morgen gibt es eine neue Chance, zur Spitze aufzuschließen. Die will ich nutzen."

© DPPI
Matthias Kahle ist "Best of the Rest" hinter dem Volkswagen-Quartett Zoom
Die Aufholjagd von Miller ging auch am vierten Tag weiter. "Die Navigation war heute erneut schwierig und leider haben wir damit Zeit verloren. Zweimal haben wir den Weg nicht sofort gefunden. Doch das erklärt nicht den Zeitverlust, den wir in den Dünen hatten. Die waren schwierig zu nehmen, weil sie auf der Rückseite besonders steil abfielen. Im Ziel war ich überrascht, welche Zeiten unsere Teamkollegen dort gefahren sind. Daraus will und werde ich für die Dakar lernen."
Matthias Kahle und Thomas M. Schünemann erzielten die fünftschnellste Zeit hinter dem Volkswagen-Quartett und liegen jetzt auch in der Gesamtwertung auf Rang Fünf. Damit ist das HS RallyeTeam zur Halbzeit das beste werksunabhängige Team bei der Wüstenrallye quer durch Russland.
Gesamtwertung nach Etappe 4 (Top 7):
01. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (Volkswagen 7:47.23 Stunden
02. Carlos Sainz/Lucas Cruz (Volkswagen) + 1.35 Minuten
03. Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Volkswagen) + 6.33
04. Mark Miller/Ralph Pitchford (Volkswagen) + 38.30
05. Matthias Kahle/Thomas Schünemann (SMG Buggy) + 1:23.16 Stunden
06. Alexander Mironenko/Sergey Lebedev (Nissan Frontier) + 1.35.00
07. Ilya Kuznetsov/Andrey Neshin (Mitsubishi L201) + 1:48.23

