• 28.06.2009 10:31

  • von Britta Weddige

Sensationsdebüt: Klingmann mit Lambo-Doppelsieg

Debütant Jens Klingmann holte bei seinem ersten Einsatz in der Lamborghini Blancpain Super Trofeo bisher zwei Siege - Triple ist noch möglich

(Motorsport-Total.com) - Er kam, sah und siegte - diese altbekannte Formulierung passt im wahrsten Sinne des Wortes auf das Debüt von Jens Klingmann in der Lamborghini Blancpain Super Trofeo auf dem Norisring. Der junge Deutsche sitzt zum ersten Mal überhaupt in einem Renn-Lamborghini - und dominiert dabei das Geschehen. Klingmann fährt im Renner mit der Nummer 66 des Lamborghini München Teams Holzer.

Titel-Bild zur News: Jens Klingmann

Jens Klingmann legt ein Debüt nach Maß hin: Pole und bisher zwei Siege

Die Zuschauer auf den Tribünen und die Gäste in der exklusiven Lamborghini-Hospitality zeigten sich schon am Freitag beeindruckt, als Klingmann an seinem ersten Tag in der Serie im Training Platz zwei belegte und dann gleich die Pole Position holte. Doch das war nur der Anfang. Im ersten Rennen gestern Abend holte er seinen ersten Sieg, heute Vormittag ließ er im zweiten Rennen den zweiten Sieg folgen.#w1#

Das erste Rennen am gestrigen Samstag musste in die Abendstunden verlegt werden. Denn am Vormittag hatte ein lockerer Gullideckel auf der Start/Ziel-Gerade des Norisrings für eine zweistündige Reparaturpause gesorgt. Dadurch wurde der Zeitplan völlig durcheinander geworfen. Zudem verzögerte sich der Start weiter, weil es am Nachmittag einen extremen Wolkenbruch gegeben hatte. Um 19:45 konnte es endlich losgehen.

Klingmann zog von der Pole Position weg dem Feld sofort davon. Er baute sich schnell einen großen Vorsprung auf Eugenio Amos im Bonaldi-Lamborghini auf. Dahinter tobte ein Vierkampf um den vierten Platz. Beteiligt waren Achim Winter im zweiten Boliden von Lamborghini München Team Holzer (er teilt sich das Cockpit mit Maximilian Götz), Jarek Janis, Claudio Rossetto und Albert von Thurn und Taxis. In der Dutzendteichkehre konnte Janis sich auf Platz drei setzen.

Danach überholte Janis Amos und versuchte, Jagd auf Spitzenreiter Klingmann zu machen. Doch bis zur Zielflagge konnte er den jungen Deutschen nicht mehr einholen. Klingmann siegte vor Janis und Amos, Götz und Winter belegten im zweiten Auto des Lamborghini München Teams Holzer Platz fünf. "Wir haben heute eine große Entdeckung gemacht, einen jungen Fahrer, der bei seinem ersten Auftritt in diesem Rennwagen gleich gewonnen hat. Das hat gezeigt, dass der Super Trofeo ein sehr schnelles High-Performance-Auto ist, das aber zugleich sehr gut zu fahren ist", sagte Lamborghini-Präsident Stephan Winkelmann.#w25#

Doch damit war Klingmanns Siegeszug noch nicht zu Ende. Heute Morgen stand bereits das zweite Rennen auf dem Programm. Und diesmal war es eine noch deutlichere Sache: Klingmann stand nach seinem ersten Sieg wieder auf der Pole Position. Diesmal konnte er sich vom Start weg noch deutlicher vom Feld absetzen. Ungefährdet kam er nach 40 Minuten als Sieger ins Ziel. Zweiter wurde erneut der Tscheche Janis, als Dritter stieg Arjen Van de Zaan aufs Podium.

"Die Strecke liegt mir auf jeden Fall - und das Auto anscheinend auch." Jens Klingmann

"Grundsätzlich ist das hier meine Lieblingsstrecke", sagte Klingmann gegenüber 'Motorsport-Total.com' über das Geheimnis seines Erfolgs. "Ich bin hier im vergangenen Jahr in der Formel-3-Euroserie gefahren und davor Formel BMW. In dieser Serie konnte ich hier schon zweimal gewinnen, von daher hatte ich ohnehin gute Erinnerungen an den Norisring. Die Strecke liegt mir auf jeden Fall - und das Auto anscheinend auch."

Perfekt wäre es für Klingmann, wenn ihm im dritten Rennen heute Nachmittag der Hattrick gelingen könnte, aber: "Wenn wir den Triple schaffen würde, wäre es natürlich optimal. Aber da trennen uns leider noch 40 Minuten und viele Gegner davon. Machbar ist es aber schon, denn ich konnte ja schon zwei Siege holen. Es ist auf jeden Fall das Ziel."

Klingmanns Teamkollegen Maxi Götz und Achim Winter hatten im zweiten Rennen Pech. Ihr Lamborghini strandete in Runde 28 mit einem abgebrochenen Hinterrad. Das Holzer-Team muss erst noch näher untersuchen, was die Ursache dafür war. Auch für Blancpain-Chef Mark Hayek und seinen britischen Kollegen Peter Kox war das Rennen vorzeitig beendet. Sie schieden ebenso wie Alexander Frei/Jonathan Cochet nach einer Kollission bereits nach wenigen Runden aus.

Ergebnis 1. Rennen Norisring:

01. Klingmann (Lamborghini München Team Holzer) - 40:16.968 Minuten
02. Janis (Lamborghini Racing Eastern Europe) +06.666
03. Amos/Amaduzzi (Bonaldi Motorsport) +38.643
04. Babini/Rossetto (Petri Corse) +47.997
05. Götz/Winter (Lamborghini München Team Holzer, +48.639
06. von Thurn und Taxis/Stuck (Automobili Lamborghini S.p.A) +52.294
07. Frei/Cochet (Autovitesse) + 1 Runde
08. Sanna/Westerhoff (Automobili Lamborghini S.p.A) + 1 Runde
09. C. Leimer/H. Leimer (Autovitesse) + 2 Runden
10. Bassetti/Venica (Petri Corse) + 2 Runden
11. Hayek/Kox (Reiter Engineering) + 3 Runden
12. Dijkstra/van de Zwaan (Schoolmaster) + 9 Runden

Nicht gewertet:
13. Bellini (Bonaldi Motorsport) + 12 Runden

Ergebnis Rennen 2 Norisring:

01. Klingmann (Lamborghini München Team Holzer) - 40:06.213 Minuten
02. Janis (Lamborghini Racing Eastern Europe) +10.413
03. Dijkstra/van de Zwaan (Schoolmaster) +31.517
04. Babini/Rossetto (Petri Corse) +36.941
05. Bellini (Bonaldi Motorsport) +48.396
06. von Thurn und Taxis/Stuck (Automobili Lamborghini S.p.A) + 1 Runde
07. C. Leimer/H. Leimer (Autovitesse) + 1 Runde
08. Sanna/Westerhoff (Automobili Lamborghini S.p.A) + 1 Runde
09. Bassetti/Venica (Petri Corse) + 2 Runden
10. Amos/Amaduzzi (Bonaldi Motorsport) + 3 Runden

Nicht gewertet:
Götz/Winter (Lamborghini München Team Holzer, + 15 Runden
Hayek/Kox (Reiter Engineering) + 39 Runden
Frei/Cochet (Autovitesse) + 41 Runden