• 22.08.2008 18:12

  • von Pete Fink

Scott Speed sorgt weiter für NASCAR-Furore

Mit seinem dritten Platz im Truck-Rennen von Bristol konnte Scott Speed untermauern, dass er in der NASCAR durchaus Erfolg haben könnte

(Motorsport-Total.com) - Scott Speed sorgte auch in Bristol für einige hochgezogene Augenbrauen des NASCAR-Establishments. In einem sehr stark besetzten Rennen der Craftsman Truck Series endete der ehemalige Formel-1-Pilot bei seinem allerersten Bristol-Auftritt auf einem hervorragenden dritten Platz.

Titel-Bild zur News: Scott Speed Bristol Trucks

Scott Speed hielt im Truck-Rennen von Bristol einige Prominente hinter sich

Es war überhaupt erst das neunte Truck-Rennen Speeds, der in der ARCA-Serie Gesamtführender ist. Ende Mai in Dover hatte der Red-Bull-Pilot bereits ein Truck-Rennen gewonnen und seine StockCar-Erfolge in den unteren Klassen sind seit dieser Zeit sprunghaft auf ein Niveau gestiegen, das alle anderen ehemaligen Formelpiloten vor ihm nie erreicht hatten.#w1#

Dabei verfügte Speed - trotz seiner kalifornischen Herkunft - zuvor über weniger Oval-Erfahrung als etwa Juan Pablo Montoya, Jacques Villeneuve, Patrick Carpentier, Dario Franchitti oder auch A.J. Allmendinger. Allerdings ist auch anzumerken, dass der 25-Jährige sowohl in der ARCA-Serie (Eddie Sharp Racing), als auch bei den Trucks (Bill Davis Racing) jeweils in einem Top-Auto sitzt.

"Ich hatte jede Menge Spaß", erklärte Speed nach seiner ersten Truck-Pole und seinem dritten Platz beim O'Reilly 200 auf dem Bristol Motor Speedway. "Das ist nun mit Sicherheit mein liebster Short-Track. Das Rennen selbst war wesentlich schwieriger als die Qualifikation, aber ich habe mir das Beste für das Ende aufgehoben, denn ich wusste ja, dass es dann um die Wurst gehen wird."

"Wir hatten am Ende auf der Strecke das beste Auto, aber aufgrund der ganzen Gelbphasen konnten wir nicht mehr davon profitieren", so ein sichtlich angriffiger Speed, dessen nächster Truck-Auftritt für den 20. September auf dem schnellen 1,5 Meilen Speedway von Las Vegas vorgesehen ist.

Geld alleine macht nicht glücklich

Scott Speed Bristol Trucks

NASCAR-Rookie Scott Speed hat seinen Blick streng nach vorne gerichtet Zoom

Sein bisheriger StockCar-Erfolg hat viel damit zu tun, dass er die Sache sehr realistisch angegangen ist: "Der Junge vor mir ist sicher besser als ich, also bin ich hinter hergefahren und habe mir genau angesehen, was er macht", beschrieb Speed seine NASCAR-Anfänge gegenüber 'Autosport.com'.

Nun ist seit Mai eine Entwicklung eingetreten, die in seinem Tempo auch Speed selbst überrascht hat: "Das ist schon sehr aufregend für mich. Werde ich irgendwann einmal so gut wie Kyle Busch sein? Wahrscheinlich nicht, denn der Junge ist einfach der Hammer. Aber das ist okay für mich, ich will nur sehen, wie weit ich komme."

Das wiederum wird stark davon abhängen, wie viel Zeit und Geduld das Red-Bull-Team mit dem NASCAR-Rookie Speed haben wird. Doch die Bande sind eng: "Red Bull ist der Grund, warum ich im Motorsport bin. Sie haben mir im Rennsport alles gegeben, was ich je hatte. Wir haben eine Beziehung, die so lange halten wird, wie sie wollen."

Letzteres beruht übrigens auf Gegenseitigkeit, wie ein Beispiel verdeutlichen kann: "Wenn Rick Hendrick mich anrufen würde, und mir 20 Millionen bieten würde, damit ich eines seiner Sprint-Cup-Autos fahren würde, dann würde ich sagen: 'Nein, danke'."

Und die Begründung lautet: "Geld wird mich nicht glücklich machen und im Cup ganz vorne mitzufahren auch nicht. Hier geht es ganz alleine um die Herausforderung. In der NASCAR kannst du in den Top 5 liegen und durch irgendeinen Vorfall zurückfallen. Aber wenn dein Auto gut ist und du als Fahrer ein bisschen etwas taugst, dann kannst du zurück an die Spitze kommen."