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Schwarz: "Rodeo-Ritt" aufs San-Felipe-Podest
Armin Schwarz und Martin Christensen holten bei der Tecate Score San Felipe 250 Platz drei: Mit 190 Sachen und aller Vorsicht aufs Podium
(Motorsport-Total.com) - Nachdem die Defekthexe beim SCORE-Saisonauftakt im Januar bei Armin Schwarz und AGM für eine Nullnummer gesorgt hatte, ist jetzt der erste Podiumsplatz der Saison eingefahren. Bei den 250 Meilen rund um San Felipe holten Schwarz und Teamkollege Martin Christensen den dritten Platz. "Das ist ein Grund, die Korken knallen zu lassen", so Schwarz, er räumte aber ein: "Ich will nicht meckern, aber ehrlich gesagt wär mir die Wiederholung unseres Ergebnisses vom letzten Jahr lieber gewesen." Damals gelang dem Duo der Klassensieg.

© www.armin-schwarz.com
Armin Schwarz hat den Buggy wieder einem wahren Härtetest unterzogen
Das zweite Saisonrennen war zwar nur 232 Meilen lang, aber diese 232 Meilen hatten es in sich - der AGM-Buggy musste wieder einen waren Härtetest absolvieren. "Ich glaube, so vorsichtig wie heute habe ich unseren 640 PS-Buggy noch nie bewegt", sagte Schwarz. "Denn ich wusste nach dem Training: Der Drehmomentschutz - der Torque Limiter, der unseren Antriebsstrang vor allzu heftigen Lastwechselschlägen bewahren soll - funktionierte nicht, genau wie beim ersten Rennen des Jahres."#w1#
Deshalb war der Plan von Schwarz und Christensen: "Wir lassen die Pferde weitgehend im Stall und konzentrieren uns aufs Ankommen. Auf den ersten 15 Meilen habe ich bereits vier Gegner vorbeigelassen. Das ist für einen Beißer wie mich nicht ganz einfach."
Diese Vorsicht hat sich am Ende als goldrichtige Taktik erwiesen. "Diese 232 Meilen oder 370 Kilometer der 23. San Felipe 250 waren das Übelste, was ich seit langem gesehen habe", schilderte Schwarz. "Die ersten 80 Kilometer fuhr ich über eine Wellblechpiste, wobei die 'Wellen' ungefähr einen halben Meter hoch waren. Der Buggy fühlte sich an wie ein Mustang beim Rodeo, und mich hat's anständig weichgeklopft. Zur Abwechslung folgte dann ein Flussbett mit grobem, tiefem Kies, wo man einfach nur unendlich Kraft, Drehmoment und Schwung braucht, um sich nicht festzufahren."
Fullspeed auf dem Salzsee
Danach folgte die Fahrt über einen Salzsee, der normalerweise einem Glutofen ähnelt, doch diesmal war es angenehm kühl. "Zwanzig Minuten lang volle Lotte, über 190 Sachen! Das ist einfach unglaublich", schwärmte Schwarz: "Der Achtzylinder röhrt, der Fahrtwind reißt am Helm, wir saugen den Salzsee einfach auf - Wahnsinn!" Aber: "Das folgende Dünenfeld mit dem puderfeinen Sand und den etlichen Möglichkeiten, elend hängen zu bleiben, holte uns aber schnell in die Wirklichkeit zurück."
Nach 122 Meilen übergab Schwarz den Buggy an seinen Kollegen Christensen. Dabei habe er gemischte Gefühle gehabt, berichtete der Deutsche: "Freude darüber, Martin das Auto heil zu übergeben, Adrenalin in den Adern, aber auch dicker Frust, dass ich nicht angasen konnte. Denn eigentlich fahre ich, um zu gewinnen."
Im südlichen Teil der Schleife warteten auf Christensen üppige Dünenfelder, Berge und ein Canyon, der eine knallharte und sehr schwierige Trial-Strecke sein könnte. Schwarz: "Martin kennt das alles, er bleibt ruhig und fährt schnell, sauber, super durch. Hut ab und Danke für die tolle Teamarbeit!"
Hut ab auch vor Kremer
Den Hut zieht Schwarz aber auch vor Armin Kremer, der mit dem zweiten AGM-Buggy in San Felipe am Start war: "Armin hat die 232 Meilen ganz allein hinter sich gebracht. Am Ziel war Armin sicher: Eine solche Strapaze hat er noch nie mitgemacht. Aber er hat unser zweites Auto auf Platz elf der Klasse gefahren, und unser Teamergebnis super abgerundet."
Nun steht in der SCORE-Meisterschaft eine längere Pause an. Der nächste Lauf, die Baja 500, findet in zweieinhalb Monaten statt. Doch Schwarz ist nicht untätig. In den nächsten Wochen gäbe es "ein paar sehr aufregende und erfreuliche Dinge zu berichten". Mehr will er in zwei Wochen verraten.

