• 03.11.2007 12:18

Sainz: "Wie in alten Zeiten"

Der frisch gebackene Weltcup-Sieger fühlt sich so wie zu seiner Zeit als Rallye-Weltmeister - Lob gibt es für den Spanier auch von Co-Pilot Michel Périn

(Motorsport-Total.com) - Volkswagen beendete die Saison im Marathon-Rallyesport 2007 in Vorbereitung auf die Rallye Dakar 2008 mit einem eindrucksvollen Titelgewinn: Volkswagen-Werkspilot Carlos Sainz hat bei der UAE Desert Challenge pünktlich zum 20. Wettbewerbseinsatz des Race Touareg die Fahrerwertung im FIA Marathon-Rallye-Weltcup gewonnen.

Titel-Bild zur News: Michel Périn und Carlos Sainz

Michel Périn und Carlos Sainz jubeln über den Triumph in Dubai

Für den Spanier, der 1990 und 1992 im klassischen Rallyesport jeweils den FIA-Fahrer-Weltmeistertitel holte, ist es der erste Titel in seiner neuen Disziplin, dem Marathon-Rallyesport. Für Volkswagen und den von einem 280 PS starken 2,5-Liter-TDI-Motor angetriebenen Race Touareg ist es nach 2005 der zweite Titelgewinn.#w1#

Damals wie auch heute arbeitete Copilot Michel Périn als Navigator im erfolgreichsten Race Touareg. Der Franzose feierte nach 1993, 1994, 1995, 1996 und 2005 bereits seinen sechsten FIA-Titelerfolg in der Beifahrerwertung. Darüber hinaus sicherte sich Volkswagen Motorsport auch den Titel in der Team-Wertung.

"Das ist ein würdiges und schönes Ergebnis für eine Mannschaft, die so hart und zielgerichtet für die Rallye Dakar 2008 arbeitet. Einen herzlichen Glückwunsch an Carlos und Michel zum Titelgewinn. Schön, dass wir auch die Team-Wertung gewonnen haben - das ist Lohn und Motivation zugleich", freute sich Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen im Ziel der UAE Desert Challenge.

"Ganz besonders glücklich bin ich, wenn ich an die Bedingungen denke, unter denen wir uns beweisen mussten. Die Rallye war unglaublich hart und keines der drei Spitzenteams, die um den Titel gekämpft haben, blieb von Rückschlägen verschont."

Sainz und de Villiers bei dramatischer UAE Desert Challenge auf dem Podium

Die UAE Desert Challenge war nicht nur ein würdiges Saisonfinale für die Titelanwärter von Volkswagen, Mitsubishi und X-raid-BMW, sondern auch der härteste Lauf zum FIA Marathon-Rallye-Weltcup 2007. Bei Außentemperaturen von 40 Grad Celsius gelangte nicht nur die Technik an ihre Grenzen, sondern auch der Mensch - mancher litt an Übelkeit und Erschöpfung.

Gleichzeitig beeinflusst die Hitze die Streckenbedingungen deutlich: Der Sand in den arabischen Wüsten wird so weich, dass Traktion zum Schlüsselwort wird. Kris Nissen: "Wir taten uns in der Vergangenheit unter solchen Bedingungen teilweise schwer. Umso schöner ist es, dass wir mit dem zweiten Gesamtrang von Carlos Sainz den Titel gewonnen haben und als einziges der drei Spitzenteams mit allen eingesetzten Autos ins Ziel gekommen sind. Das war eine ideale Vorbereitung auf die Bedingungen der Rallye Dakar 2008."

Die Saison im Marathon-Weltcup war ab dem ersten Lauf spannend: Beim Auftakt, der Rallye Transibérico in Portugal, verwies Volkswagen mit Carlos Sainz die beiden Mitsubishi-Piloten Nani Roma und Luc Alphand auf die Plätze zwei und vier. BMW-Pilot Paulo Nobre sammelte beim zweiten Lauf in Südafrika und bei der dritten Runde in Südamerika in Abwesenheit von Volkswagen jeweils als Dritter wertvolle Punkte im Titelkampf, während Mitsubishi-Pilot Luc Alphand in Südamerika gewann.

In Marokko gelang Volkswagen mit Giniel de Villiers und Carlos Sainz ein Doppelsieg - es war bereits der siebte Gesamtsieg des Race Touareg seit 2004. Die Statistik wird komplettiert durch 24 Podiumserfolge und 61 Etappensiege. Zum Finale startete Sainz als Tabellenführer und seine Verfolger Alphand und Nobre folgten innerhalb von acht Punkten. Auch Giniel de Villiers besaß als Vierter Titelchancen.

Bereits auf der ersten Etappe fiel Nobre weit zurück, während Sainz bis zur vorletzten Etappe mit Alphand um Platz eins kämpfte und in der Tabelle zu diesem Zeitpunkt die Nase vorne hatte. Als der Mitsubishi-Pilot mit einem abgerissenen Rad aufgeben musste, war der Weg für Sainz endgültig frei.

Neben Sainz stand auch de Villiers beim Saisonfinale mit Start und Ziel in Dubai auf dem Podium. Damit holten der Südafrikaner und sein deutscher Beifahrer Dirk von Zitzewitz auch den Vize-Titel im bis zum letzten Meter hart umkämpften Weltcup zu Volkswagen.

Spaß wie in alten Zeiten: Sainz als Rallye-Weltmeister auch Weltcup-Sieger

"Ich freue mich riesig über meinen dritten FIA-Titel und meinen ersten Erfolg im Marathon-Rallye-Weltcup", so Carlos Sainz, der im Jahr 2005 in diese Disziplin zu Volkswagen gewechselt ist. "Eine Saison besteht zwar aus einer wesentlich geringeren Zahl, aber sehr viel längeren und unglaublich viel härteren Läufen als die klassische Rallye-Weltmeisterschaft."

"Ein großes Dankeschön an Volkswagen und an meinen Co-Piloten Michel Périn für die gute Arbeit! Das war die Basis für den Erfolg. Ich habe bis zum Schluss so hart um einen Titel kämpfen müssen. Es hat riesigen Spaß gemacht - wie in alten Zeiten."

Sainz ist einer von nur zwei früheren Rallye-Weltmeistern, der auch im Marathon-Rallyesport einen Titel errangen. Von den 16 Weltmeistern, die es seit 1979 gab, haben sich sieben Fahrer bislang auch in der Wüsten-Disziplin versucht.

Beifahrer Michel Périn, der 25 Einzelsiege in seiner Karriere feierte und mit sechs Titeln der mit Abstand erfolgreichste Copilot aller Zeiten ist, ergänzt: "Es war schön, eine Person wie Carlos in den vergangenen Jahren an unseren Sport heranzuführen und mit ihm diese Erfolge zu feiern. Er ist ein absoluter Profi, der sich perfekt an die Grenzen herantastet. Der Weltcup-Sieg zeigt, dass er auch ein exzellenter Umsteiger ist."

Der Countdown läuft: Noch 63 Tage bis zum Start der Rallye Dakar 2008

Zeit zum Feiern bleibt dem Volkswagen Team um Motorsport-Direktor Kris Nissen nicht. Schon in 63 Tagen, am 5. Januar, startet in Lissabon die 30. Auflage der weltberühmten Rallye Dakar. "Der Vorbereitung unserer Race Touareg, die Vorbereitung der Fahrer und Beifahrer sowie aller Teammitglieder gilt nun unser gesamtes Augenmerk", so Kris Nissen. "Nach der UAE Desert Challenge bin ich mehr denn je überzeugt, dass es eine sehr harte 'Dakar' werden wird, mit starker Konkurrenz und einer enorm anspruchsvollen Route."

Volkswagen setzt bei der Rallye Dakar, die am 20. Januar nach insgesamt rund 9.000 Kilometern in Dakar im Senegal endet, vier Race Touareg für Sainz/Périn und de Villiers/von Zitzewitz sowie für Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/Südafrika) und Dieter Depping/Timo Gottschalk (beide Deutschland) ein. Im Cockpit eines weiteren Race Touareg in den Farben des Kundenteams Lagos sitzen Carlos Sousa (Portugal) und Andy Schulz (Deutschland).

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