• 09.06.2009 13:36

  • von Stefan Ziegler

RoC: Monaco fährt nach China

Emanuele Pirro und Clivio Piccione haben sich im Südeuropa-Entscheid den letzten Startplatz für das diesjährige Race of Champions in China gesichert

(Motorsport-Total.com) - Das Race of Champions (RoC) 2009 hat bereits Fahrt aufgenommen. In Portugal trafen sich die südeuropäischen Rennsportnationen, um den letzten noch freien Startplatz für das Finale in China unter sich auszumachen. Neben dem siegreichen Duo aus Monaco waren auch noch Mannschaften aus Italien, Portugal und Spanien am Start. Bereits tags zuvor griffen zudem einige RoC-Legenden ins Lenkrad und boten dem Publikum eine große Show - WTCC-Pilot Andy Priaulx triumphierte.

Titel-Bild zur News: Andy Priaulx

Andy Priaulx gewann das Legends-Finale gegen Landsmann Johnny Herbert

Der dreimalige Tourenwagen-Weltmeister behielt in sämtlichen Duellen auf dem engen Stadionkurs von Porto die Oberhand und besiegt auf seinem Weg ins Finale der Reihe nach Johnny Herbert, Carlos Sainz, Emanuele Pirro und Mick Doohan. Im Duell um den Sieg bei den "ROC Legends" sah sich Priaulx schließlich einmal mehr seinem britischen Landsmann und ehemaligen Formel-1-Piloten Herbert gegenüber und besiegte ihn mit 3:1.#w1#

Britisches Finale bei den "RoC Legends"

"Ich fühle mich geehrt, gegen Johnny gefahren zu sein", kommentierte Priaulx seinen Erfolg. "Als er in der Formel 1 unterwegs gewesen ist, hat mich das von einer Karriere als Profirennfahrer träumen lassen. Es war also eine große Ehre für mich, gegen ihn zu fahren. Er ist wahrhaftig eine Motorsportlegende in Großbritannien und einer meiner persönlichen Helden. Ich bin sehr stolz darauf, diesen erstmalig ausgetragenen Event für mich entschieden zu haben"

"Ich bin in den vergangenen Jahren ja schon einige Mal im Wembleystadion am Start gewesen und kenne daher einige Kniffe. Das sollte sich als Vorteil erweisen, denn manche Fahrer waren in Porto erstmals unter diesen speziellen Bedingungen unterwegs", meinte der BMW Team UK Pilot. Herbert gab sich indes als fairer Verlierer: "Ich freue mich, gegen Andy den Kürzeren gezogen zu haben - er ist ja ein jüngerer britischer Pilot", sagte der 44-Jährige.

"Ich hatte aber viel Pech, denn im letzten Lauf hat es ausgerechnet und ausschließlich auf meiner Bahn angefangen zu regnen", scherzte Herbert, der im Halbfinale den bis dato ungeschlagenen Heinz-Harald Frentzen aus dem Rennen geworfen hatte. "Um ehrlich zu sein - es ist ein toller Sieg für Andy", fügte Herbert abschließend an. "Er hat den Erfolg verdient, genauso wie seine drei WM-Titel bei den Tourenwagen."

Monaco triumphiert in Portugal

Verdientermaßen vorne lag nur einen Tag später auch das monegassische Gespann um Emanuele Pirro und Clivio Piccione. Im Wettkampf um den letzten noch zu vergebenden Startplatz für das diesjährige Race of Champions im "Vogelnest"-Stadion von Peking setzten sich die beiden Monaco-Vertreter letztendlich mit 3:1 gegen das spanische Duo um die beiden Rallye-Spezialisten Carlos Sainz und Dani Sordo durch.

"Es war sehr wichtig, hier zu gewinnen", gab Piccione nach dem Sieg zu Protokoll. "Wir repräsentieren schließlich unser Land, was ich ja auch in der A1GP tun kann. Darauf bin ich sehr stolz. Ich freue mich sehr darüber, dieses Mal mit einem großen Pokal nach Hause zu kommen." Teamkollege Pirro stellte indes den Event selbst in den Vordergrund: "Clivio und ich mögen gewonnen haben, aber der wahre Sieger an diesem Wochenende ist das RoC."

"Es ist einfach fantastisch, dem Publikum so nahe zu kommen und die ganze Zeit mit den Fahrern zusammen zu sein, gegen die man im normalen Saisonverlauf in anderen Serien antritt. Ich denke, es war für die vielen Fans eine tolle Geschichte, aber auch wir Piloten hatten unseren Spaß", meinte Pirro und fügte abschließend an: "Beim Race of Champions herrscht eben immer eine ganz besondere Atmosphäre."

Die RoC-Erfolgsstory geht weiter

Diese war auch im spannenden Halbfinale zu spüren, als Monaco sich hauchdünn gegen Gastgeber Portugal um Armindo Araujo und Filipe Albuquerque durchsetzte. Letzterer duellierte sich im entscheidenden Run gegen seinen A1GP-Fahrerkollegen Piccione um den Einzug ins Finale und musste sich dabei um 0,0001 Sekunden geschlagen geben - einen knapperen Zieleinlauf hatte es beim ROC bis dahin noch nie gegeben.

So konnte RoC-Gründer Fredrik Johnsson nach dem ersten Regionalfinale überhaupt ein überaus positives Fazit ziehen: "Wir erfahren ein stetig zunehmendes Interesse von Nationen, die einen Startplatz bei unserem alljährlichen Finale ergattern wollen", sagte der Schwede und kündigte an: "Wir haben fest vor, diesen Event in den kommenden Jahren als einer von vielen regionalen Ausscheidungen rund um den Globus zu etablieren."

"Glückwunsch an Monaco. Emanuele und Clivio haben herausragende Leistungen geboten", lobte Johnsson. "Als Team waren sie einfach nicht zu bremsen" - und das einmal mehr vor einer beeindruckenden Kulisse im Estadio de Dragao in Porto, wo die typische RoC-Rennbahn errichtet worden war. Selbstverständlich kamen in Portugal auch wieder die beliebten Fahrzeuge um X-Bow und Solution-F-Prototyp zum Einsatz...

Das diesjährige Race of Champions steigt am 3. und 4. November 2009 in Peking.