• 23.11.2010 20:16

Race of Champions: 600 Tonnen Teer für Vettel & Co.

Sein erstes Rennen als Weltmeister wird für Vettel ein "Heimspiel". Für das RoC in Düsseldorf wird ein Fußball-Stadion in eine Rennstrecke verwandelt

(Motorsport-Total.com/SID) - In Salzburg wurde der Hangar-7 auf Hochglanz poliert, in Heppenheim der Europaplatz herausgeputzt, doch der Aufwand für Sebastian Vettels bevorstehenden Auftritt beim Race of Champions schlägt alles: Für Vettels Duell mit Michael Schumacher, Alain Prost und Sébastien Loeb wurde innerhalb von nicht einmal zwei Wochen ein Fußball-Stadion in eine Rennstrecke verwandelt.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel, Michael Schumacher

Vettel und Schumi: Für das Heimspiel der Superstars werden keine Mühen gescheut

80 Bauarbeiter sorgen seit Tagen dafür, dass Vettel & Co. auf einer 600 Meter langen Strecke mit teilweise 500 PS starken Boliden einen rauschenden Saisonabschluss feiern können. Die Ehrenrunden des jüngsten Formel-1-Champions aller Zeiten mit seinem Red-Bull-Boliden sorgen neben dem Nationen-Cup am Samstag, wo Vettel und Schumacher zum vierten Mal in Folge den Pokal für Deutschland holen wollen, und dem Einzelrennen am Sonntag einen weiteren Höhepunkt.

Noch besser als in Peking?

Die Piste dafür, mit 7,50 Metern breiter als beim Race of Champions im vorigen Jahr in Peking, wurde mit einem Asphaltfertiger und drei Planierraupen fachmännisch angelegt. Zunächst wurden in der Heimat von Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf, der seine Arena wie im kommenden Sommer für Lenas Titelverteidigung beim Eurovision Song Contest vorübergehend räumt, wie bei Konzerten 7.000 Quadratmeter Schwerlastplatten aus Aluminium verlegt, darüber eine zehn Zentimeter dicke Schotterschicht aufgeschüttet. Allein dafür waren 70 LKW-Ladungen Kies angeliefert worden.

Es folgten zwei Schichten Asphalt. Zunächst eine vier Zentimeter dicke Basis, darüber dann drei Zentimeter Feinaphalt. 600 Tonnen Straßenbelegverteilen sich auf eine Fläche von 5.200 Quadratmetern. 365 Meter Betonbarrieren grenzen die Strecke nach außen ab, die zwei Fahrspuren werden mit 370 Metern mit Wasser gefüllten Sicherheitsbarrieren voneinander getrennt. In den Kurven wurden 85 Meter Randsteine verlegt.

Erstmals seit 1989 wieder in Deutschland

Höhepunkt der Rennstrecke ist eine Brücke, über die die äußere und die innere Strecke miteinander verbunden sind. Diese Überführung wurde extra aus England nach Düsseldorf angeliefert. Auf sieben Tiefladern wurde sie durch den Eurotunnel unter dem Ärmelkanal transportiert. Als letzte Handgriffe vor den ersten Trainingsrunden der Stars ist dann noch eine ausgiebige Putzstunde eingeplant. Dafür sind im Zeitplan allein zehn Stunden veranschlagt.

Erstmals seit 1989, als noch am Nürburgring gefahren wurde, findet das Race of Champions wieder in Deutschland statt. Nach den Erfolgen von Schumacher und Vettel wollten die Veranstalter unbedingt vor den deutschen Fans antreten. Den Zuschlag für Düsseldorf ermöglichte übrigens vor allem das Dach der Arena. Im Gegensatz zum Vogelnest in Peking, wo die Stars im vorigen Jahr bei Temperaturen von gerade einmal vier Grad mächtig zitterten, wird es diesmal bei geschlossenem Dach mit 20 Grad fast schon frühlingshaft warm.


Fotos: RoC Trackday in Grevenbroich


Auch am Staraufgebot wurde bis zuletzt gefeilt: Neben Weltstars wie Vettel, Schumacher, Prost, Loeb und Le-Mans-Rekordsieger Tom Kristensen wurde mit dem amerikanischen Drift-, Rallye- und Rallycross-Star Tanner Foust nun der letzte Pilot verpflichtet. Der US-Amerikaner war schon in den vergangenen Jahren Starter beim Race of Champions und wird im Nationen-Cup an der Seite von Motorradlegende Mick Doohan im All-Stars-Team antreten. Auch das Aufgebot der Fahrzeuge wurde nun veröffentlicht: Neben den üblichen Buggys und KTM X-Bows sind diesmal auch VW Sciroccos, Porsche 911 und der Audi R8 LMS GT am Start.