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Piquet vor seinem NASCAR-Abenteuer
Nelson Piquet Jr. will in der NASCAR einen Neuanfang versuchen und testete am Dienstag zum zweiten Mal einen Toyota Tundra der Truck-Serie
(Motorsport-Total.com) - Die Truck-Serie ist in der NASCAR hinter dem Sprint-Cup und der Nationwide-Serie die Nummer drei. Seit der Saison 1995 fahren die Pickup-Trucks mit ihren knapp 700 PS im nationalen NASCAR-Zirkus mit. Es handelt sich dabei um reinrassige Rennfahrzeuge mit einem 5,8 Liter V8-Motor, die lediglich in ihrer Optik an die in den USA so populären Pickup-Trucks angelehnt sind.

© Renault
Nelson Piquet Jr. hat seinen Entschluss gefasst: Neuanfang in der NASCAR
In der NASCAR gilt die Truck-Serie als die Einsteigerliga für Nachwuchspiloten, die aus den regionalen Serien zum ersten Mal ins nationale Rampenlicht treten, denn die Trucks fahren oft im Rahmenprogramm des Sprint-Cups. Deswegen unterhalten einige Top-Teams eine eigene Truck-Mannschaft, und viele der aktuellen Top-Stars wie Greg Biffle, Carl Edwards oder Kurt Busch stammen aus genau dieser Serie.#w1#
Doch für die Rookies ist das Truck-Leben alles andere als einfach, denn dort bestimmen auch ganz alte und mit allen Wassern gewaschene NASCAR-Hasen wie Ron Hornaday Jr., Mike Skinner oder Todd Bodine die Schlagzahl. Dazu gesellen sich zumeist einige prominente Gaststarter aus dem Sprint-Cup wie etwa Kyle Busch, Kevin Harvick oder Ryan Newman.
Sogar Champion Jimmie Johnson war sich im Sommer 2008 nicht zu schade, als damals bereits dreifacher NASCAR-Titelträger in Bristol sein erstes Truck-Rennen überhaupt zu absolvieren. Der Hintergrund ist ein ganz ähnliches Fahrverhalten im Vergleich zum Sprint-Cup. "Der Schwerpunkt der Trucks ist sehr hoch und in etwa vergleichbar mit dem Car of Tomorrow", begründete A.J. Allmendinger vor ein paar Jahren seine Truck-Aktivitäten.
Umfangreicher Lernprozess

© Red Bull
Scott Speed gewann im Sommer 2008 ein Rennen der Truck-Serie Zoom
Auch Scott Speed trat in der Truck-Serie bereits in Erscheinung und gewann 2008 sogar ein Rennen. Nun versucht sich ein weiterer in Europa gut bekannter Pilot in dieser Serie: Nelson Piquet Jr. will beim Team Red Horse Racing einen Neuanfang versuchen. "Der ganze Plan ist noch nicht komplett ausgearbeitet", berichtete der Brasilianer zum aktuellen Stand der Dinge. "Aber ich will so viele Rennen wie möglich bestreiten, um mich an diese Autos und Strecken zu gewöhnen."
Piquet wird dabei einen Toyota Tundra fahren. Sein Ziel für seine erste NASCAR-Saison lautet: "Wenn alles gut geht, dann kann es sogar sein, dass ich auch in der Nationwide-Serie starte." Dort würde er dann auf Danica Patrick treffen, die sich ihre ersten NASCAR-Sporen in der ARCA-Serie verdient, die jedoch nicht unter dem NASCAR-Dach organisiert ist.
Am Dienstag unternahm Piquet auf dem New Smyrna Speedway im US-Bundesstaat Florida eine zweite Testfahrt. Sein Fazit: "Leider konnte ich nicht so viele Runden drehen. Daher fühle ich mich noch nicht so richtig wohl im Truck. Es wird in den kommenden Wochen ein Lernprozess werden und ich glaube, ich befinde mich noch ganz am Anfang."
Wann kommt das Piquet-Debüt?

© NASCAR
In der Truck-Serie geht es hart zur Sache: Hier erwischt es Mike Skinner Zoom
Doch der Entschluss eines Neuanfangs in der NASCAR steht: "Der größte Faktor dabei ist die Tatsache, dass viele Leute hinter mir stehen und es gerne sehen, dass ich hier bin. Viele Leute, die ich mag und denen ich vertraue." Und nach den vielen Wirren in Zusammenhang mit der "Crashgate-Affäre" in der Formel 1 kann sich der 24-Jährige nun wieder auf seinen Beruf als Rennfahrer konzentrieren.
"Es ist Motorsport", weiß Piquet. "Mein Kopf fokussiert sich wieder auf das Fahren. Ich muss mich an das Auto und die Strecken gewöhnen. Es sind Ovale und das Auto mit seinem Vergasermotor und dem Gewicht verhält sich ganz anders. Alle Prozesse sind unterschiedlich."
Insgesamt 25 Saisonrennen umfasst die Truck-Saison 2010, los geht es am 13. Februar in Daytona. "So richtig aufregend wird es erst werden, wenn mein erstes Rennen vor der Türe steht. Erst dann werde ich wohl spüren, was hier wirklich alles los ist." Doch noch steht nicht zu 100 Prozent fest, ob Piquet bereits in Daytona einen Red-Horse-Truck fahren wird.
Denn bei den Trucks geht es für gewöhnlich mindestens so hart zur Sache, wie im Sprint-Cup. Der Daytona International Speedway mit seinen 2,5 Meilen zählt neben Talladega zu den schnellsten Superspeedways der Saison, weshalb NASCAR für diese beiden Strecken eine eigene Superspeedway-Lizenz einfordert. Dazu müsste sich Piquet erst noch qualifizieren.

