• 12.07.2011 18:57

Silk Way: Holowczyc gewinnt dritte Etappe

Mit seinem ersten Etappensieg bei der Silk-Way-Rallye führt Krzysztof Holowczyc einen Dreifach-Triumph für X-raid an

(Motorsport-Total.com) - Aller guten Dinge sind drei: Auf der dritten Etappe der Silk-Way-Rallye von Wolgograd nach Astrakhan besetzte das Monster Energy X-raid Team die ersten drei Plätze. Krzysztof Holowczyc/Jean Marc Fortin sicherten sich im BMW X3CC ihren ersten Tagessieg bei der Rallye durch Russland. Zweite wurden die Franzosen Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret im MINI. Die beiden Russen Alexander Mironenko und Sergey Lebedev komplettierten im BMW X3CC den Erfolg für das Team aus Trebur.

Titel-Bild zur News: Krzysztof Holowczyc

Holowczyk war bei der dritten Silk-Way-Etappe nicht zu bremsen

Am dritten Tag der Silk-Way-Rallye durfte sich Holowczyc über seinen ersten Tagessieg freuen. Er war als Zweiter in die Prüfung gestartet, konnte aber einige Kilometer vor dem Ziel an seinem Teamkollegen Peterhansel vorbeiziehen. "Ich freue mich sehr über diesen Tagessieg. Das Auto war heute extrem stark", strahlt der Pole. "Eigentlich mag ich diese Art Strecke gar nicht. Wir wurden die ganze Zeit durchgeschüttelt und es war einfach, sein Auto zu beschädigen. Aber wir sind gut durchgekommen." Mit diesem Tagessieg konnte er seine Führung in der Gesamtwertung ausbauen.

Peterhansel war zu Beginn der Etappe auf dem Weg zu seinem zweiten Tagessieg, jedoch ließ ihn ein kleiner Fehler hinter seinen Teamkollegen zurückfallen. "Kurz vor den ersten Dünen, im Kamelgras, hatten wir uns festgefahren", erzählt der Franzose. "Ich bin zurückgestoßen und dann sind wir auf einem großen Kamelgrasbüschel festgesessen. Bis wir wieder fahren konnten, hat es leider etwa neun Minuten gedauert. Schon eine kleine Enttäuschung für mich." In der Gesamtwertung konnte sich Peterhansel jedoch wieder einige Positionen nach vorne arbeiten.

Dritte Etappe war Härtetest

Den Dreifacherfolg für das Team X-raid komplettierte Mironenko mit dem dritten Tagesrang hinter seinen beiden Teamkollegen. Er lieferte sich mit Aleksandre Zheludov ein Fernduell gegen die Uhr und um Rang drei. Die beiden Piloten trennten teilweise nur Sekunden. Doch im Ziel hatte Mironenko die Nase vorne und konnte sich sogar den zweiten Rang in der Gesamtwertung sichern. "Der zweite Teil der Prüfung war sehr hart, da wir stark durchgeschüttelt wurden. Wir sind zufrieden mit dem dritten Rang, zumal diese Etappe härter war als die gestrige."

"Dieses Ergebnis ist natürlich sehr gut für uns", freut sich Monster Energy X-raid Teamchef Sven Quandt. "Allerdings war die heutige Etappe für die Fahrzeuge sehr hart und hat sie schon mitgenommen. Heute kam es auf gutes Material, also auf ein gutes Fahrwerk und ein gutes Chassis an. Unsere drei Fahrzeuge sind gelaufen wie ein Uhrwerk."

Ein guter Tag war es für den Franzosen Ronan Chabot, der die Wertungsprüfung der Fahrzeuge mit Zweiradantrieb mit einem Rückstand von 37,21 Sekunden auf den Tagessieger gewann, und für den belgischen VW-Piloten Stephane Henrard, der kurz nach Chabot und 44:25 Minuten hinter Holowczyc ins Ziel kam.

Kahle/Schünemann out

Beim HS-Rally-Team war währenddessen die Enttäuschung groß: Matthias Kahle und Thomas M. Schünemann müssen nach der zweiten Etappe wegen eines irreparablen Motorschadens vorzeitig aufgeben. Nach den gestrigen Problemen am V6-Dieseltriebwerk konnte der SMG-Buggy die heutige Etappe zwar wie geplant in Angriff nehmen, auf der 460 Kilometer langen Prüfung zeigte sich jedoch, dass der Motor die Überhitzung am Vortag nicht ohne Spätfolgen überstanden hatte. Nach etwa 310 Wertungsprüfungskilometern quittierte der 3-Liter-Biturbo von BMW seinen Dienst, Öl und Wasser traten aus.

Bei den Lastwagen sorgte der junge Ayrat Mardeew, der Sohn von Ilgizar, für eine faustdicke Überraschung und feierte seinen allerersten Etappensieg bei einem großen internationalen Wettkampf. Er kam 6:14 Minuten vor seinem Teamgefährten, Landsmann und "Mentor", Firdaus Kabirov in Ziel.

Mardeew feiert Lkw-Sensationssieg

Die drittbeste Tageszeit erzielte der Niederländer Hans Stacey mit einem Rückstand von 10,28 Minuten. Für die große Enttäuschung sorgte bei dieser dritten Etappe Ales Loprais. Nachdem er die Spezialprüfung am Kontrollpunkt CP2 noch mit einem Vorsprung von mehr als sieben Minuten anführte, beging der Tscheche am Ende der Streckenführung einen folgenschweren Navigationsfehler, der ihn im Ziel über 25 Minuten kostete.

In der Lkw-Gesamtwertung behauptete der Gewinner der Ausgabe von 2009 natürlich seine Spitzenposition und verbucht nunmehr einen Vorsprung von 41:31 Minuten auf seinen Teamgefährten und Landsmann, Andrey Karginow, und von 58:59 Minuten auf den Niederländer Hans Stacey. Der große Verlierer des Tages, Ales Loprais, liegt nun 1:02:37 Stunden hinter dem Spitzenreiter zurück.

Morgen drehen die Piloten eine 400km-Schleife rund um Astrakhan. Erneut warten zu Beginn der Stage schnelle Passagen bis es ab Kilometer 45 in die Dünen geht. Die letzten 60 km bestreiten die Piloten wieder auf schnellem Untergrund.