Daytona-Auftakt: Pleiten, Pech und Hochspannung
Riesenpech für das Flying-Lizard-Team von Jörg Bergmeister, Ganassi kämpft sich nach großen Problemen zurück - zehn Prototypen in der Führungsrunde
(Motorsport-Total.com) - In Daytona ist knapp ein Viertel der 49. Auflage des 24 Stundenrennens absolviert - und an anfänglicher Dramatik ließ das erste große US-Motorsportevent des Jahres nichts zu wünschen übrig. Gleich vier Favoritenteams erlebten teilweise herbe Rückschläge, an der Spitze liegen derzeit die Titelverteidiger von Action Express Racing.

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Buddy Rice fährt in seinem Action-Express-Porsche derzeit in Daytona an der Spitze
Am schlimmsten erwischte es die Mannschaft von Polesitter Jörg Bergmeister. Der 34-Jährige stürmte in seinem Flying-Lizard-Porsche mit dem Fallen der Startflagge auf und davon, und fuhr in seinem ersten Stint knapp 18 Sekunden Vorsprung heraus. Bergmeister zeigte am Renntag eine genauso überzeugende Leistung wie am Donnerstag in der Qualifikation.
Dann schlug jedoch das Schicksal zu, denn nachdem Flying-Lizard-Gründer Seth Neiman in der zweiten Stunde das Steuer übernommen hatte, musste er im Infield einem Dreher vor ihm ausweichen. Neiman räuberte über das Gras und zerstörte sich dabei unter anderem den Kühler. Die Folge war eine 35-minütige Reparaturpause und ein Rückstand von derzeit 18 Runden. Das superschnelle Polesitter-Auto rangiert chancenlos auf Platz 35.
Auch das Ganassi-Duo erlebte alles andere als einen ruhigen Auftakt: Scott Pruett berichtete gleich nach dem Start von Getriebeproblemen, die zu einer frühen Reparatur an der Startnummer 01 führten. Das 02-Schwesterauto erlitt in der Anfangsphase gleich zwei Reifenschäden mit den neuen Continental-Reifen, die - wie übrigens in anderen Fällen auch - immer rechts hinten auftraten.
Action-Express bisher problemlos

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Polesitter Jörg Bergmeister bestimmte das Geschehen zunächst klar Zoom
Doch das Ganassi-Team bewies Kampfgeist und rangiert derzeit mit beiden Autos wieder in der Führungsrunde - und in direkter Schlagdistanz zur Spitze. Memo Rojas bewegt die Startnummer 01 auf Rang vier, ein beinhart und superschnell agierender Juan Pablo Montoya kämpfte sich bei einem Restart nach einem beherzten Manöver zurück in die Führungsrunde, und fährt nach 150 Runden als Dritter sogar vor seinem Teamkollegen.
Pech hatte auch der GAINSCO-Chevrolet von Jon Fogarty, Alex Gurney und NASCAR-Champion Jimmie Johnson. Das Auto verlor nach Bremsproblemen insgesamt acht Runden und rangiert zur Stunde auf Platz 24. Insgesamt liegen noch zehn Daytona-Prototypen aussichtsreich in der Führungsrunde.
Bisher ohne Probleme durch den 24 Stundenmarathon kamen die beiden Action-Express-Porsche, die mit Indy-500-Sieger Buddy Rice am Steuer das Klassement derzeit anführen. Das Schwesterauto mit der Startnummer 9 und Christian Fittipaldi im Cockpit lauert auf Rang fünf. Ebenfalls ein heißer Sieganwärter ist der starke SunTrust-Chevy, in dem Max Angelelli und später vor allem Ryan Briscoe konstant starke Zeiten fuhren.
Fast sensationell liegt der Ford der beiden Formel-1-Altstars Martin Brundle und Mark Blundell als bester der drei Michael-Shank-Fahrzeuge bisher problemlos auf Rang sieben. In der GT-Klasse führen derzeit drei Porsche 911 GT3 mit Marc Lieb (Brumos-Porsche) an der Spitze.
Die Top 10 nach fünf von 24 Stunden:
01. 5 Action-Express-Porsche (Donohue/Frisselle/Law/Rice) - 150 Runden
02. 10 SunTrust-Chevy Angelelli/Briscoe/R. Taylor/W. Taylor) - +4.115
03. 02 Ganassi BMW (Dixon/Franchitti/McMurray/Montoya) - +5.529
04. 01 Ganassi BMW (Hand/Pruett/Rahal/Rojas) - +5.938
05. 9 Action-Express-Porsche (Barbosa/Borcheller/Fittipaldi/France/Papis) - +10.043
06. 55 Level-5-BMW (Bouchut/Diaz/Tucker/Wilkins) - +11.665
07. 23 Shank-Ford (Blundell/Brown/Brundle/Patterson) - +12.094
08. 6 Shank-Ford (Allmendinger/McDowell/Wilson) - +16.472
09. 90 Spirit-of-Daytona-Porsche (Edwards/Garcia/Maassen) - +18.529
10. 76 Krohn-Ford (Jonsson/Krohn/Minassian/Zonta) - + 37.679

