Carroll: "Habe eine Chance in der Formel 1 verdient!"

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Champagner ist etwas herrliches: Adam Carroll feiert seinen Sieg in Silverstone

Der Samstag in Silverstone verlief etwas unglücklich, obwohl ich eigentlich ganz gut war. Ich war vorn mit dabei und nah an den Führenden. Bis zum Boxenstopp war die Balance des Autos sehr gut, aber dann haben wir die falsche Reifenwahl getroffen und darunter litt dann leider die Balance. Aber das war eigentlich egal, weil ich sowieso eine Durchfahrtsstrafe bekommen habe. Ich hatte auf dem Weg in die Box einen Fehler gemacht und den Speedlimiter-Knopf doppelt gedrückt, damit habe ich ihn dann wieder ausgeschaltet und war dann natürlich zu schnell. Für so einen Fehler muss man den Preis bezahlen, aber der Sieg am Sonntag hat das alles wettgemacht!#w1#

Und das war kein schlechter Sonntagmorgen! Er war echt gut, und das obwohl ich nicht gerade der Morgenmensch bin. Das Rennen war schon recht früh, um neun Uhr morgens. Aber ich wusste, dass wir das Auto nach dem Rennen am Samstag weiter verbessert hatten und es sehr gut war. Ich wollte mich einfach nur aus allem Ärger heraushalten und schnell sein, und so lief es dann auch. Ich lag gut und sicher auf dem zweiten Platz und wollte eigentlich gar keinen großen Druck mehr machen, aber der Führende Pastor Maldonado war wohl etwas zu aggressiv mit seinen Reifen umgegangen und fiel zurück.

"Ich sagte: 'Vielen Dank!'"

Damit kam ich nah genug an ihn heran und er versuchte dann nur noch, sich zu verteidigen. An einer Kurvenausfahrt beschleunigte er dann schon nicht mehr richtig und man musste wirklich aufpassen, ihm nicht ins Heck zu fahren. Aber ich wusste ja dann bei der nächsten Kurve, was er machen würde, ich bin neben ihn gefahren, er hat nicht beschleunigt und so bin ich dann einfach außen an ihm vorbei und sagte: "Vielen Dank!"

Dann wollte ich einfach nur keinen Fehler mehr machen, das Tempo halten und ins Ziel kommen - und so war es: Wir haben das Rennen gewonnen! Dass es mir beim meinem Heimrennen in Silverstone gelungen ist, hat die Sache natürlich noch schöner gemacht. Aber es war einfach fantastisch, wieder in der GP2 zurück zu sein und allen zu zeigen, dass ich genau so gut bin wie die anderen Jungs.

"Muss jetzt immer vorn dabei sein"

Ich habe gegen vier aktuelle Formel-1-Testpiloten gewonnen, das war wichtig. Früher hatten wir Probleme mit der Konstanz, wir hatten fantastische Rennen und dann wieder schlechte - und da bekommen die Leute auch Zweifel an deiner Person. Wenn du dagegen immer gewinnst, dann wissen die Leute, was du kannst. Und das muss ich jetzt tun: Ich muss immer vorn dabei sein und allen beweisen, dass ich es wert bin, eine Chance in der Formel 1 zu bekommen. Das war jetzt ein sehr wichtiger Schritt dazu und ich bin so froh, wieder zurück zu sein.

Um weiter erfolgreich zu sein, werde ich jetzt weiter ganz viel trainieren. Ich bin in diesem Jahr sowieso so fit wie schon lange nicht mehr. Aber es war schon heftig, wieder diese Autos zu fahren, in denen du keine Servolenkung oder so etwas hast. Und deshalb musste ich auch viele Runden abspulen, um meine Rennfitness wieder zu bekommen. Beim nächsten Rennen werde ich noch stärker sein und mich im Auto noch besser fühlen. Wir müssen jetzt schauen was passiert - hoffentlich bin ich bis zum Ende der Saison dabei!