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Baja 250: Mit Köpfchen über die Kamelhöcker
Armin Schwarz erklärt, was bei der San Felipe 250 das Erfolgsgeheimnis war, um mit dem Buggy auf reinem Trophy-Truck-Terrain den Gesamtsieg zu holen
(Motorsport-Total.com) - Der Gesamtsieg bei der Baja San Felipe 250 wurde vom Team All German Motorsports kräftig gefeiert - auch wenn Armin Schwarz nach dem Ritt über die wellige Piste deutlich seinen Nacken spürte. Alles in allem konnte das Team um Schwarz und Martin Christensen mit dem Auftritt in San Felipe mehr als zufrieden sein.

© armin-schwarz.com
Armin Schwarz und sein Team holten bei der San Felipe 250 den Gesamtsieg
Schließlich wurde nicht nur die gesamte Konkurrenz auf vier Rädern geschlagen, sondern auch die Zeiten der Motorräder. Und das ist bei einer Baja extrem selten. "Ich bin schon sehr froh darüber, wie es gelaufen ist, besser hätte es nicht gehen können", bilanziert Schwarz, der selbst einräumt, dass er und das Team zwar schon mit dem Klassensieg geliebäugelt hatten, aber der Gesamtsieg dann doch unerwartet kam.#w1#
"Unerwartet war es insofern, weil es eigentlich eine reine Trophy-Truck-Strecke ist", erläutert Schwarz. "Die Baja 250 ist extrem schnell, es geht zum größten Teil lange geradeaus mit nur kurzen, leichten Kurven. Das ist alles Terrain von Trophy-Trucks, weil sie extrem viel Federweg und wesentlich mehr Leistung haben. Dadurch können sie auf den extrem welligen Pisten schneller fahren."
Doch AGM hatte für den Buggy die optimale Abstimmung für diese Pisten gefunden. Schon am Test vor dem Rennen hatte Schwarz festgestellt, "dass es doch ziemlich zügig geht, ohne dass sich recht viel am Auto äußert und dass es recht viele Schläge gibt."
Probleme bekommt man auf den welligen Baja-Pisten, wenn der Buggy von hinten "kickt", also die Räder vom Boden abheben und der Vortrieb weg ist. "Wenn das gegeben ist, kannst du nicht so schnell fahren. Bei jedem Aufkommen macht es im Getriebe klick-klack, die Kraftübertragung nimmt erst einmal den Schubbetrieb auf und dann wieder den Antriebsbetrieb. Und dann sind die Getriebe sehr anfällig."
Das war für Schwarz und seine Kollegen auch beim SCORE-Saisonstart in Laughlin das Problem, das zum Getriebeschaden und Ausfall führte. Doch in San Felipe haben die Wellen in der Piste einen anderen Charakter. "Sie sind wie Kamelhöcker. Du springst von einem zum anderen und du musst versuchen, die Geschwindigkeit beizubehalten, damit du auf den Höckern bleiben kannst. Denn wenn man immer auf den Gegenhang knallt, schadet es dem Antrieb. Das ist uns bestens gelungen. Das Fahrwerk hat gut funktioniert, es hat keinen Durchschlag gegeben und die Abstimmung hat einfach sehr gut gepasst."
Zu guten Abstimmung kam aber auch das Köpfchen, mit dem die Jagd über die Kamelhöcker eröffnet wurde. Schwarz wurde zwar zunächst von seinen beiden großen Buggy-Konkurrenten überholt, doch deren aggressive Fahrweise wurde recht bald von der Piste mit Schäden an den Fahrzeugen bestraft.
Der nächste Lauf der SCORE-Meisterschaft ist die Baja 500 im Juni. Bis dahin wird am AGM-Buggy nicht viel verändert, da die bisherigen Neuerungen sich als gut erwiesen haben. Zur Primm 300 im September wird das Team den Motor eventuell noch etwas überarbeiten, "um ein bisschen mehr Drehmoment und Leistung zu bekommen. Aber das wird sich in Grenzen halten", so Schwarz. "Wir wollen jetzt nicht unbedingt mordsmäßig am Motor rumbauen und dann Gefahr laufen, damit ein Problem zu bekommen." Denn auch in der wilden Score-Meisterschaft gilt, dass bei allem das nötige Maß gefunden werden muss.

