• 25.04.2008 10:04

  • von Stefan Hausmann

Weitere Fahrerstimmen vor Talladega

Das Aarons 499 in Talladega ist einer der großen Saisonhöhepunkte und natürlich haben fast alle Sprint-Cup-Piloten ihre Meinungen dazu

(Motorsport-Total.com) - Superspeedways haben bekanntlicherweise ihre eigenen Gesetze und über die machen sich die Fahrer vor dem Aarons 499 in Talladega am Sonntagabend so ihre Gedanken. Bobby Labonte (Petty-Dodge) etwa glaubt, dass ihm seine enorme Erfahrung auf den Superspeedways helfen wird.

Titel-Bild zur News: Ryan Newman Penske Daytona 500 2008

Ryan Newman gewann auf dem Superspeedway von Daytona

"Wir sind nur 81 Punkte außerhalb der Chase-Plätze, das kann noch in einem Rennen aufgeholt werden", weiß der NASCAR-Champion der Saison 2000. "Aber es ist sicher realistischer diesen Versuch in mehreren Rennen zu machen. In Talladega aber ist alles möglich. Talladega gleicht die Dinge ein wenig aus, es gibt eben viele verschiedene Strategien, die du dort nutzen kannst."#w1#

Auf eine gute Zusammenarbeit mit seinem Teamkollegen hofft Daytona 500-Sieger Ryan Newman (Penske-Dodge): "Ich bin nicht der Favorit hier, nur weil ich in Daytona gewonnen habe. Unser Daytona-Auto ist leider nicht mehr verfügbar (es steht als Rennsieger 2008 im Rennmuseum des Daytona Speedways, Anm.d.Red.), aber immerhin haben wir im ersten CoT-Rennen hier ein Top 5-Ergebnis erzielt. Also haben wir wirklich gute Erwartungen für Sonntag!"

Sein Dodge-Markenkollege Kasey Kahne (Evernham) sieht den Superspeeedway ein wenig fatalistisch: "Ich mag den Wettbewerb in Talladega, aber ich hasse es dort in einen Unfall zu geraten. Es ist schlimm, wenn man in Unfälle gerät, die andere Fahrer verursacht haben, aber das ist Talladega. Es ist ein hektischer, aber ein aufregender Tag!"

"Talladega ist eine Kopfsache!", meint dagegen Aric Almirola, der an diesem Wochenende wieder statt Mark Martin im DEI Chevy sitzt. "Du denkst die ganze Zeit nur daran, was du tun kannst, um in den letzten Runden vorne mit dabei zu sein."

Truex hat ein Siegerauto

Martin Truex Jr.

Martin Truex Jr. weiß, wie man auf Superspeedways gewinnen kann Zoom

Genauer in seine taktischen Überlegungen für dieses Wochenende lässt sich dagegen ein anderer DEI-Pilot schauen - Paul Menard: "Wir werden uns nicht so sehr auf das Qualifying konzentrieren. Wir werden im freien Training am Freitag versuchen mit dem Auto zu draften, also uns so nah wie möglich an den Vordermann hängen. Das Handling ist gar nicht so wichtig, du musst nur darauf achten das Lenkrad nicht zu stark zu bewegen, da du dadurch zuviel Speed verlierst."

Regan Smith fährt dieses Jahr um den Titel des Rookies, war aber bereits in Autos aller drei Topserien der NASCAR in Talladega unterwegs. "Die Regeln in Talladega sind für jeden Fahrer gleich: Vermeide Ärger auf der Strecke, versuche einen guten Drafting-Partner zu finden und versuche am Ende vorne dabei zu sein. Wenn du dich an diese Regeln hältst, dann hast du eine Chance zu gewinnen."

Den "großen Crash wird es im Rennen geben", da ist sich Smith sicher. "Meist bist du dann eben einfach nur das Opfer der Umstände, also brauchst du dir darüber auch keinen Kopf zu machen. Alles, was du brauchst ist eben einen guten Partner für die Windschattenspiele, der dich nach vorne zieht, die meisten großen Unfälle passieren nämlich scheinbar im Mittelfeld."

Teamkollege Martin Truex Jr. ist ebenfalls auf der Suche nach den richtigen Windschattenpartnern: "Es ist nichts mehr geheimnisvolles an Talladega. Aber es ist eben ganz anders, als wenn du alleine gegen 42 andere Autos fährst. Du musst lernen, mit wem du zusammenarbeiten kannst und du musst lernen, wen du lieber meidest. Wenn du einmal dort gewonnen hast, dann gibt es dir einen großen Schub nach vorne, weil sich nun mehr Kollegen auf dich verlassen wollen und mit dir draften wollen."

Bowyer mit kleinen Schritten

Clint Bowyer

Clint Bowyer und Richard Childress Racing sind an der Spitze dran Zoom

"Die Leute", so Truex weiter, "arbeiten lieber mit dir zusammen, wenn du bewiesen hast, dass du das Fahren in Talladega begriffen hast. Ich freue mich auf das Wochenende, ich habe mich auch über das freie Wochenende gefreut, aber nun ist es Zeit hinter das Lenkrad zurückzukehren. Wir bringen ein neues Auto nach Talladega und mein Crewchief Kevin Manion hat mir gesagt, dass dies ein Siegerfahrzeug ist."

Richard Childress Racing trat in den ersten Läufen als stärkstes Chevrolet-Team auf. Dazu äußert sich Clint Bowyer: "Wir versuchen alles, um uns Woche für Woche zu verbessern. Du machst hier keine großen Sprünge mehr nach vorne. Du machst kleine Schritte nach vorne, jede Woche und verbesserst dich. Jeder, der behauptet wir bei Richard Childress Racing seien nicht unter den Top Teams, der hat nicht richtig aufgepasst."

"Sind wir so gut, wie Roush Fenway Racing? An dem Punkt waren wir noch nicht, das zeigt uns Carl Edwards. Wir haben nicht so viele Runden geführt, wie die Autos von Joe Gibbs Racing. Da müssen wir dran arbeiten. Aber wir sind keine ganze Klasse hinter Roush, Hendrick oder Gibbs. Ich will das beweisen. Das ist meine Motivation, mein Feuer, das in mir brennt. Ich will den ganzen Kritikern beweisen, daß wir gewinnen können und dann sagen: Wir haben es geschafft."

Sehr wohl fühlt sich Jamie McMurray auf Superspeedways. "Unser Programm für die Superspeedways bei Roush Fenway war immer sehr stark. In Daytona hat es nicht ganz geklappt, aber das kam auch daher, daß wir mit dem dritten Ersatzauto fuhren. Letztes Jahr hatten wir einen starken Auftritt hier, wir führten, bevor die gelbe Flagge herauskam. Am Ende stand immerhin ein Top 5 - Ergebnis. Das möchten wir wiederholen."