• 07.02.2014 13:42

  • von Pete Fink

Warum Harvick zu Stewart/Haas wechselte

Wie ein NASCAR-Teamwechsel bestens funktioniert, machte 2013 Matt Kenseth vor - Kevin Harvick möchte in diesem Jahr noch eine Schippe drauflegen

(Motorsport-Total.com) - Mark Martin gilt in der NASCAR als der ewige Zweite. Nicht weniger als fünfmal holte der NASCAR-Oldie den Vizetitel und befindet sich derzeit zum wiederholten Male im Frühruhestand. Etwas unbeachteter macht sich Kevin Harvick auf, sich um den Posten als ewiger Dritter zu bewerben. 2010, 2011 und zuletzt 2013 endete der Kalifornier auf Rang drei in der Gesamtwertung. Dazu kommen 2006 und 2008 zwei vierte Plätze. Zu wenig für den kantigen Kalifornier, der damit auch seinen Wechsel zu Stewart/Haas Racing erklärt.

Titel-Bild zur News: Kevin Harvick

Kevin Harvick: Voller Fokus auf seine erste Saison bei Stewart/Haas Racing Zoom

"Bei Childress habe ich es einfach nicht geschafft, eine Meisterschaft zu holen", sagte Harvick, der sich schon in der Saison 2009 mit Abwanderungsgedanken herumschlug. Damals konnte ihn Richard Childress noch zum Bleiben überreden, was Harvick mit seinen drei dritten Plätzen dankte. Aber: "Ich musste mir irgendwann überlegen, was ich tun muss, um eine Meisterschaft holen zu können."

Seine Antwort hieß Stewart/Haas Racing, weil ihm sein Kumpel Tony Stewart etwas versprach: "Es war das beste Gespräch des ganzen Jahres", erinnert sich Harvick. "Ich saß mit Tony im Bus und er versicherte mir, dass er mein Team so gut wie möglich aufstellen und etablieren möchte, weil er als Owner den Titel für das Auto holen will, in dem ich sitze." Und genau darum geht es Harvick: "Dies ist die Trophäe, die in meinem Schrank noch Platz hat. Ich möchte sie lieber heute als morgen dort sehen."

Harvick hat in seiner NASCAR-Karriere fast alle wichtigen Einzelrennen gewinnen können. 2003 siegte er in Indianapolis, 2007 beim Daytona 500, das Coca-Cola 600 in Charlotte gewann er 2011 und 2013 gleich zweimal. Budweiser-Shootout (heute Sprint Unlimited), Allstar-Race - alles steht bereits auf seiner Erfolgsliste. "Er ist einer für die Big-Games", urteilt Stewart/Haas-Renndirektor Greg Zipadelli. Für seinen neuen Crewchief Rodney Childres war Harvick der Wechselgrund von Waltrip zu Stewart/Haas.


NASCAR Media-Tour 2014

"Er ist besser als die meisten Leute glauben", sagte Childers. "Ich habe in den vergangenen Jahre bei den Tests viele Datenblätter gesehen und was ich über seine Daten sagen kann, Gas geben, Bremsen, Lenken, all die Sachen, das ist schon außerordentlich gut. Es gibt da draußen nicht viele Jungs, die das tun können, was er macht." Harvick gab dieses Kompliment artig zurück: "Schon auf meiner zweiten Testrunde habe ich mich bedankt, denn jeder einzige Wechselgrund wurde mir absolut bestätigt."

Kevin Harvick

Harvicks neues Arbeitsgerät: Der Stewart/Haas-Chevy mit der 4 Zoom

Bleibt nur noch die Frage, wie schnell sich der 38-Jährige in seinem neuen Team zurechtfinden kann. Wie es geht, machte 2013 Matt Kenseth vor. "Von ihm habe ich mir auch den entscheidenden Tipp geholt. Nach Homestead einfach den Delete-Knopf drücken. Das habe ich getan und mit dem Fallen der Zielflagge haben sich meine Verbündeten geändert." Kenseth fuhr in seiner Debütsaison bei Joe Gibbs Racing bekanntlich zum Vizetitel. Harvick, so darf man getrost annehmen, wäre dies etwas zu wenig.