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Vorhang zu: Kapitel 2013 in den Büchern
Der NASCAR-Champion ist offiziell geehrt: Jimmie Johnson dokumentiert seinen "Hangover" - Tony Stewart droht und Clint Bowyer geht auf Tournee
(Motorsport-Total.com) - Die NASCAR-Saison 2013 ist nun endgültig Geschichte und sie endete so, wie sie im Februar begann. Damals gewann Jimmie Johnson das Daytona 500 und am späten Freitagabend in Las Vegas war es ebenfalls der Kalifornier, der hochoffiziell als neuer NASCAR-Champion geehrt wurde. Es ist sein sechster Titel, was für den 38-Jährigen immer noch keine Routine ist. Im Gegenteil. "Dieses Mal ist alles ein wenig anders", sagte Johnson auf der festlichen Bühne im Wyatt-Hotel. "Ich sauge alles noch mehr auf als sonst. Vielleicht deshalb, weil ich nun Kinder habe und sich in den letzten Jahren viel verändert hat."
© NASCAR
Die letzte Ausfahrt 2013: Jimmie Johnson und Co. auf dem Las-Vegas-Strip Zoom
Vielleicht aber auch, weil ihm nach zwei Jahren Meisterpause von allen Seiten wesentlich mehr Akzeptanz entgegen schlägt als zuvor: "Ich genieße das, ich fühle den Applaus und den Respekt", bemerkte Johnson. So fehlten seinem Boss Rick Hendrick ein wenig die Worte: "Mein Freund, ich habe große Ehrfurcht vor dem, was du erreicht hast", sagte Hendrick bei seiner Festrede. "Dein Fokus, deine Entschlossenheit und dein Können sind beispielhaft. Du bist schon jetzt einer der Besten - nicht nur ein Champion, sondern auch ein Vorbild."
Oder wie es sein langjähriger Mentor Jeff Gordon formulierte, der auch Johnsons kongenialen Crewchief Chad Knaus ins Spiel brachte: "Die beiden sind als Individuen schon absolute Spitze. Zusammen sind sie aber eine dominierende Kraft, die man nur ganz schwer schlagen kann." Johnsons nächste - und siebte - Meisterschaft wäre die Einstellung der Marken von Richard Petty und Dale Earnhardt. Das beschäftigt "Six-Pack" durchaus: "Der Gedanke daran, dass man etwas schaffen könnte, was diese beiden erreicht haben, ist verrückt, wild und mit sehr viel Demut verbunden."
Ein weiterer Höhepunkt der Las-Vegas-Festlichkeiten war tags zuvor die Übergabe des Myers-Awards an Tony Stewart, der sich - offiziell - nur deshalb im Saal befand, weil Stewart/Haas-Crewchief Matt Borland (Ryan Newman) ebenfalls einen Preis erhielt. "Nehmt dies als Warnung", erklärte der verletzte "Smoke" in Richtung der versammelten NASCAR-Konkurrenz. "Ich habe euch die letzten 15 Wochen frei gegeben und euch zugesehen. Ich werde für Daytona bereit sein - und dann trete ich euch allen in den Hintern."
"Smoke" droht mit Comeback, Bowyer mit Ring
Ein Sieg im Daytona 500 fehlt noch auf der Stewart-Liste und nach den Standing Ovations für diesen Spruch konkretisierte er in seiner so typischen Manier: "Mein Kopf ist wieder dazu bereit, Rennen zu fahren. Mein Bein braucht noch ein paar Wochen, aber ich bin auf einem guten Weg. Speziell in den letzten Wochen konnte ich fühlen, wie die Energie zurückkommt. Auch mein Appetit ist wieder da und das ist normalerweise das beste Zeichen dafür, dass sich alles wieder auf normal stellt."
Clint Bowyer (Waltrip-Toyota) sorgte in Las Vegas ebenfalls für einen Lacher, als er berichtete, wie es dazu kam, dass er seiner Verlobten Lorra frühmorgens den so lange ersehnten Heiratsantrag machte. "Ich habe sie aufgeweckt, was sie ziemlich sauer gemacht hat, und ihr erzählt, dass ich etwas habe, was sie sehr gerne sehen würde. Daraufhin hat sie sich wieder umgedreht und wollte weiter schlafen. Am Ende hat sie sich dann doch breitschlagen lassen, sich in meine Richtung umzudrehen und dann gab es die Überraschung." Den Verlobungsring.
© NASCAR
Jimmie Johnson: "Hangover" als letzter NASCAR-Akt 2013 Zoom
Von Romantik keine Spur, was Bowyer aber nicht weiter störte. "Allein diese Aktion war schon superhart für mich. Damit bin ich nun durch. Ich habe getan was sie wollte. Sie hat 'Ja' gesagt, sie hat den Ring und nun kann sie sich um den Rest kümmern." Bis auf eines - den Junggesellenabschied. Den will Bowyer selbst organisieren. "Ich werde mir ein T-Shirt machen lassen mit allen Tourdates, wie bei einer Konzerttournee. Jede Tour-Station hat eine eigene Box und wenn die abgehakt ist, dann geht es zum nächsten Date."
Apropos Party. Auch Champion Jimmie Johnson dokumentierte die Las-Vegas-Woche, indem er jeden Tag Bilder und kleine Videos postete, die diversen Szenen aus dem Kino-Blockbuster "Hangover" nachgestellt waren. Dessen famoser erster Teil spielt bekanntlich in Las Vegas. Sogar Original-Schauspieler Ken Jeong ("Mr. Chow") gab in einem kleinen Ausschnitt ein kurzes Gastspiel. Mit einem Happy-End natürlich: Dem "Hendrick-Wolfsrudel" gelang es am Freitag - also nur wenige Stunden vor der offiziellen Preisverleihung - das fehlende Mitglied der Johnson-Gang zu finden: Crewchief Chad Knaus.
