• 28.11.2013 15:06

  • von Pete Fink

Viel Arbeit, aber: "Smoke will rise"

Tony "Smoke" Stewart hat einen recht komplizierten Winter vor sich, in dem er binnen weniger Wochen an vielen Fronten zum Einsatz kommen muss

(Motorsport-Total.com) - Im Normalfall heißt es für die NASCAR-Piloten in ihrer so kurzen, jährlichen Winterpause: Urlaub machen, koste es, was es wolle. Dies ist für Tony Stewart in seiner Rolle als Teambesitzer sowieso nur schwer möglich, doch nach seiner Verletzung samt Komplikationen muss "Smoke" in der laufenden Off-Season noch eine Schippe drauflegen. Nach insgesamt drei Operationen steht für den 42-Jährigen nun die Reha an - teilweise dreimal am Tag. Doch Stewart ist vorbereitet.

Titel-Bild zur News: Tony Stewart

Tony Stewart in Dover: Sein einziger Saisonsieg 2013 Zoom

"Brian Vickers hat mir den besten Rat gegeben", berichtet der Owner/Driver vom Tipp des ebenfalls auf der Ersatzbank sitzenden Waltrip-Piloten, der sich schon seit 2010 mit gesundheitlichen Problemen herumschlägt. "Er sagte mir, dass ich meine Auszeit genießen soll. Du wirst sowieso nicht in einem Rennwagen sitzen, also genieße es. Das habe ich vor allem im Hinterkopf behalten, als ich die ersten beiden Wochen gar nicht aus dem Bett durfte."

Trotzdem wird Stewart vor den Daytona-Spedweeks im Januar 2014 kaum zurück ins Auto kommen - NASCAR-Oldie Mark Martin steht nach wie vor als sein Ersatzmann bereit. Dabei müsste sich ein wieder aktiver Stewart dringend mit seinem neuen Crewchief Chad Johnston austauschen, der von Michael Waltrip Racing (und Martin Truex Jr.) an die Startnummer 14 wechselte. Auch mit Stewart/Haas-Renndirektor Greg Zipadelli, seinem langjährigen Crewchief, steht er permanent in Kontakt.

Durch den Stewart-Ausfall hat der ehemalige Joe-Gibbs-Mann Zipadelli sowieso einen extrem arbeitsreichen Winter vor sich. Kevin Harvick übernimmt das Ryan-Newman-Auto und für die zweite Stewart/Haas-Neuverpflichtung Kurt Busch wird auf dem Stewart/Haas-Gelände extra angebaut. Ab 2014 bringt Owner/Driver Stewart vier statt wie bisher drei Teams an den Start. Und Johnston ist nach Darian Grubb und Steve Addington der dritte Stewart-Crewchief binnen weniger Jahre.


Fotostrecke: Die Karriere von Tony Stewart

"Es geht halt um die Resultate", begründet Stewart. "Ich hatte nicht das Gefühl, dass wir uns auf dem Weg befinden, wo es hinführen muss. Ich glaube zum Beispiel auch nicht daran, dass Ray Evernham und Jeff Gordon heute die gleichen Ergebnisse holen würden. Alles bewegt sich, alles ist im Fluss. Die menschliche Komponente ist dabei eine Sache, aber es geht auch um die technologische Seite. Je mehr Teile ein Puzzle hat, desto schwieriger ist es, alles zusammen zu setzen."

Tony Stewart

Tony Stewart will zum Daytona 500 im Februar wieder fit sein Zoom

"Als wir zwei Crewchiefs und zwei Fahrer hatten, gab es ein bestimmtes Level. Dann kam Team Nummer drei und jetzt Team Nummer vier. Jetzt müssen vier Crewchiefs miteinander kommunizieren und nicht wie früher nur zwei. Die ganze Sache wird also immer komplexer." Da hilft es ein wenig, wenn sich Johnston und Rodney Childers aus gemeinsamen Tagen bei Michael Waltrip Racing kennen. Childers war in den vergangenen Jahren für die MWR-Startnummer 55 verantwortlich und kümmert sich ab sofort um Stewart/Haas-Neuzugang Kevin Harvick.

Mit Folgen: "Meiner Meinung nach haben wir nun mehr Potenzial denn je. Kevin und ich verstehen uns sehr gut. Mit Kurt habe ich noch nicht zusammen gearbeitet, aber bis jetzt funktioniert alles. Ich genieße unsere Gespräche. Es ist das Potenzial vorhanden, dass unsere Organisation auf ein Level kommt, das es bisher noch nicht gegeben hat." Oder anders formuliert: "Smoke will rise again" und das gleich auf mehreren Fronten. Zumindest ist das der Plan bei Stewart/Haas-Racing.