• 10.04.2008 10:28

  • von Pete Fink

Phoenix: Montoya und Franchitti geloben Besserung

Sowohl Juan Pablo Montoya als auch Dario Franchitti wollen in Phoenix bessere Leistungen als bisher zeigen, um Chip Ganassi zu besänftigen

(Motorsport-Total.com) - Chip Ganassi weilte am vergangenen Wochenende beim IndyCar-Rennen von St. Petersburg und musste daher aus der Ferne beobachten, wie sich Dario Franchitti in Texas zum ersten Mal in der aktuellen Sprint-Cup-Saison nicht für ein Rennen qualifizieren konnte.

Titel-Bild zur News: Juan Pablo Montoya Dario Franchitti

Juan Pablo Montoya und Dario Franchitti wollen in Phoenix wieder jubeln

Prompt gab er ein vielbeachtetes Interview mit dem 'Sirius NASCAR Radio', dessen Inhalt er nun - einige Tage später - erneut unterstrich. "Ich habe in den Medien gesagt, dass ich mit unserer Performance nicht zufrieden bin und dabei bleibe ich auch", erklärte der Teamchef gegenüber der 'AP'. "Wenn man sich nicht für ein Rennen qualifizieren kann, dann ist das erbärmlich, und daher gab es bei uns am Montag ein großes Meeting."#w1#

Ganassis Hauptkritikpunkt in Richtung Franchitti war die unbefriedigende Zusammenarbeit innerhalb seiner Truppe, darüber hinaus aber auch die schwankenden Leistungen von Reed Sorenson, der nach einem starken fünften Platz von Daytona kaum mehr in Erscheinung treten konnte.

Nun gibt es im Vorfeld zum Phoenix-Rennen offenbar eine neue Herangehensweise, die dem Team einen Turnaround bescheren soll. "Wir werden sehen, wie es läuft", so Ganassi, wobei er die Piloten - vor allem Franchitti - aus seiner Kritik ausnahm. "Wir haben ihm einfach kein gutes Auto gegeben. Wir sind besser als das und extrem enttäuscht, wenn solche Dinge geschehen."

Montoya fehlt ein Top-Resultat

Juan Pablo Montoya

Juan Pablo Montoya hat 2008 noch kein echtes Spitzenergebnis holen können Zoom

Doch auch im Texas-Rennen selbst präsentierten sich die beiden verbliebenen Ganassi-Dodge nicht wirklich konkurrenzfähig: Sorenson landete genauso wie Juan Pablo Montoya mit zwei Runden Rückstand unter ferner liefen. Doch der Kolumbianer glaubt nach wie vor an seine Mannschaft.

"Im Durchschnitt sind wir viel besser unterwegs, als in der vergangenen Saison", bekräftigte er. "Was uns in diesem Jahr noch fehlt, sind ein oder zwei richtig gute Wochenenden. Die hatten wir noch nicht. Aber wir sind im Schnitt viel näher an den Top 10 dran, uns fehlt nur der Einbruch in die Top 10."

Der Kolumbianer hat daher auch Verständnis für die Kritik seines Chefs: "Man muss sein Level an Frustration schon auch verstehen", so Montoya. "Jeder im Team arbeitet wirklich hart und wir haben auch das bestmögliche Equipment, aber - aus welchem Grund auch immer - hat es das Franchitti-Auto nicht ins Rennen geschafft, und das ist sehr enttäuschend."

Obwohl Montoya und Franchitti gut befreundet sind, übte der Kolumbianer sanfte Kritik am Schotten: "Die Meetings mit Reed Sorenson laufen viel besser, denn wir verstehen uns sehr gut. Dario fordert etwas ganz anderes von den Autos. Er beschwert sich dauernd darüber, dass das Heck so instabil ist, und es braucht noch mehr Zeit, bis er versteht, dass sich das Heck immer bewegen wird. Er muss lernen, damit umzugehen."

Nicht-Qualifikation ein einmaliger Ausrutscher

Dario Franchitti Juan Pablo Montoya

Dario Franchitti braucht die Unterstützung von Juan Pablo Montoya Zoom

Montoya weiß, wovon er redet. Zu Saisonbeginn 2007 forderte auch er einen eher untersteuernden Ganassi-Dodge, bevor Crewchief Donnie Wingo im Laufe der Saison das Fahrzeug am Heck sukzessive freier einstellen konnte. Bei Franchitti scheint sich diese Tendenz nun zu wiederholen. Allerdings hat der IRL-Champion im Vergleich zum Ex-Formel-1-Piloten einen entscheidenden Nachteil: Er ist mittlerweile aus den Top 35 herausgefallen, und muss durch die harte NASCAR-Qualifikation.

Nur die besten 35 Piloten sind in der NASCAR fix für ein Rennen qualifiziert und prompt erwischte es Franchitti in Texas. "Dario war sehr enttäuscht", verriet Montoya. "Doch so verrückt es klingen mag, gibt es daran auch etwas Gutes. Denn nun wissen sie, wie weh es tut, wenn man nach Hause fahren muss und ich garantiere euch: Jetzt werden sie noch härter arbeiten, damit so etwas nicht wieder geschieht."

Das ist auch dringend notwendig, denn jede Nicht-Qualifikation bringt für Franchitti mehr Distanz zwischen sich und den Top 35. Für das flache Phoenix-Oval sollten die Vorzeichen besser stehen, denn Montoya fuhr bei den März-Tests in 27,385 Sekunden die absolute Bestzeit beider Tage und wird am Wochenende mit dem gleichen Fahrzeug antreten.

Im Herbstrennen 2007 holte er Platz 17 und wenn man die Ganassi-Forderung nach mehr Zusammenarbeit innerhalb seiner Teams umsetzen kann, dann sollte es Franchitti zumindest ins Rennen schaffen. Bei 45 Kandidaten muss er dazu am Freitag zwei andere Autos schlagen. Übrigens: Sowohl Franchitti, als auch Montoya fahren am Wochenende in Wrigleys-Farben. Der Schotte in Juicy-Fruit-Gelb und der Kolumbianer in Big-Red.