• 03.07.2008 13:54

  • von Pete Fink

NASCAR-Vorschau: Daytona, die Zweite

In der Nacht von Samstag auf Sonntag starten 43 Sprint-Cup-Boliden zum zweiten Mal in dieser Saison auf dem Daytona International Speedway

(Motorsport-Total.com) - Auf einigen der NASCAR-Ovale werden im Laufe einer Sprint-Cup-Saison zwei Punkterennen ausgetragen, und der Daytona International Speedway macht in der Nacht von Samstag auf Sonntag dazu den Auftakt des Jahres 2008. Denn bereits am 17. Februar fand dort das legendäre Daytona 500, das "Great American Race" statt, welches mit Ryan Newman (Penske-Dodge) am Ende einen doch etwas überraschenden Sieger präsentierte.

Titel-Bild zur News: Bump Drafting Daytona

Daytona wird den NASCAR-Fans wieder jede Menge Bump-Drafting bieten

Die Renn-Action auf dem 2,5 Meilen langen Superspeedway von Daytona verspricht natürlich wieder Restrictor-Plate-Racing und jede Menge spektakulärer Windschattenschlachten, was in diesem Fall in der Nacht von Samstag auf Sonntag - der Start erfolgt kurz nach 2:00 Uhr morgens deutscher Zeit - in der zweiten Auflage des Jahres stattfindet.#w1#

Die exakte Bezeichnung des Rennens lautet 'Coke Zero 400 Powered By Coca-Cola', und es ist logischerweise eines der in Amerika so beliebten Abendrennen, was wegen den üblicherweise hohen Juli-Temperaturen von Florida - und natürlich der TV-Prime-Time-Ausstrahlung in den USA - spät am Tag unter Flutlicht abgehalten wird.

Natürlich kann auf einem Restrictor-Plate-Oval im Sprint-Cup nahezu alles passieren, aber wenn die nackten Zahlen Recht behalten, dann lautet der eindeutige Favorit Tony Stewart. Zweimal (2005 und 2006) hat der Joe-Gibbs-Pilot das Sommerrennen in Südflorida bereits für sich entscheiden können, dazu gesellen sich ebenfalls zwei Siege im Gatorade Duel, sowie jeweils drei Erfolge im Budweiser Shootout und in einem Nationwide-Rennen.

Wann kommt der erste Stewart-Sieg 2008?

Tony Stewart

Wann kann Tony Stewart endlich seine Pechsträhne beenden? Zoom

Was dem NASCAR-Champion der Jahre 2002 und 2005 jedoch noch fehlt ist ein Triumph beim "500" selbst, den er im Februar nur haarscharf verpasste. Zu verdanken hatte er dieses der geschlossenen Mannschaftsleistung der Penske-Fraktion, als Kurt Busch Ryan Newman auf der letzten Runde oben herum am machtlosen Stewart vorbei zum Sieg schob.

"Smoke" wurde nur Dritter und konnte in der Folge bisher auch kein Cup-Rennen 2008 für sich entscheiden. Dabei drehte der Faktor Pech eifrig am Rad des Schicksals - vielleicht mit dem negativen Höhepunkt vor Wochenfrist, als der orange Gibbs-Toyota mit der Startnummer 20 nach 132 Führungsrunden an die Box zum Tanken kam, und das Rennen kurze Zeit später wegen einsetzendem Regens abgebrochen werden musste. Am Ende wurde er nur 13.

Somit sind es bereits stattliche 31 Rennen ohne einen Stewart-Sieg und es wäre keine große Überraschung, wenn diese Pechsträhne pünktlich zu Beginn der heißen Sommermonate reißen würde. Denn im Sommer läuft Stewart für gewöhnlich zu einer Hochform auf, Daytona könnte dazu durchaus den Auftakt bilden.

Eine ähnliche Bilanz weist ein zweiter Superstar auf - Jeff Gordon. Im Falle des Hendrick-Piloten sind es nunmehr bereits 22 Punkterennen ohne Sieg und seine Daytona-Bilanz ist noch erfolgreicher, als die Stewartsche: Dreimal gewann Gordon das "500", ebenfalls dreimal behielt er im Sommerrennen die Oberhand.

Harter Kampf um die Chase-Plätze

Clint Bowyer Kevin Harvick

Clint Bowyer und Kevin Harvick belegen derzeit die letzten Chase-Plätze Zoom

Dazu gesellen sich noch zwei Siege beim Bud-Shootout und vier Erfolge in einem Gatorade Duel - auch auf Jeff Gordon wird das Sprint-Cup-Feld also ein genaues Auge werfen, was natürlich ebenfalls für seinen Hendrick-Teamkollegen Dale Earnhardt Jr. gilt.

Denn der gilt als einer der absoluten Superspeedway-Spezialisten im Feld. Seine sieglose Strähne riss vor einigen Wochen in Michigan, und in Daytona gewann "Junior" 2004 nicht nur das "500", sondern im Jahr 2001 auch das Sommerrennen. Es war damals ein hochemotionaler Abend, denn im Juli 2001 kehrte der NASCAR-Tross zum ersten Mal an die Stelle zurück, an der wenige Monate zuvor Dale Earnhardt Sr. sein Leben verlor - der Sohn gewann also das Daytona-Rennen Nummer eins nach dieser Tragödie.

Nach den 160 Runden von Daytona ist das Feld auch wieder einen Schritt näher in Richtung Chase, bei dem es um Platz zwölf herum so richtig eng hergeht. Zwischen dem neuntplatzierten Stewart (2.042 Punkte) und Rang 17 (David Ragan; Roush-Ford; 1.794 Punkte) liegen gerade einmal 248 Zähler bei noch neun ausstehenden Rennen vor Playoff-Beginn.

Während Stewart, Kasey Kahne (Evernham-Dodge), Clint Bowyer und Kevin Harvick (beide Childress-Chevrolet) einen Platz unter den Top 12 besetzen, lauern mit Matt Kenseth (Roush-Ford), Martin Truex Jr. (DEI-Chevrolet), Ryan Newman (Penske-Dodge), Brian Vickers (Red-Bull-Toyota) und Ragan gleich fünf Piloten in unmittelbarer Schlagdistanz, die sich allesamt noch erhebliche Hoffnungen auf einen Einzug in den Chase machen können.

McMurray der Vorjahressieger

Jamie McMurray Kyle Busch

Jamie McMurray gegen Kyle Busch - ein aufregendes Daytona-Finale 2007 Zoom

Natürlich besitzt vor allem "500"-Sieger Newman dann gute Karten, wenn es der Dodge-Familie wieder gelingen sollte, in der Schlussphase eine solch beeindruckende und geschlossene Mannschaftsleistung aufzustellen wie im Februar. Damals landeten nicht weniger als sechs Charger in den Top 10. Allerdings konnte seit Bobby Allison (1982) kein NASCAR-Pilot mehr das "500" und das Sommerrennen in einer Saison gewinnen.

Und was ist mit dem Mann, dem Newman seinen "500"-Sieg zu verdanken hat? Kurt Busch meldete sich nach langer Durststrecke ausgerechnet in Loudon mit einem - etwas glücklichen - Erfolg in der Victory Lane zurück. Roger Penske hat am Wochenende also gleich zweimal eine Chance auf einen "Back-to-Back"-Triumph: Einmal in Sachen Daytona durch Newman, und einmal eben durch Kurt Busch.

Vorjahressieger Jamie McMurray (Roush-Ford) hat sich als 24. in der Gesamtwertung bereits einen Rückstand von satten 360 Punkten auf Kevin Harvick eingefangen. Der Zielleinlauf des Sommerrennens in Daytona anno 2007 zählte sicher zu den dramatischen des Vorjahrs, denn am Ende trennten McMurray und Kyle Busch - damals noch in Diensten von Rick Hendrick - gerade einmal fünf Tausendstelsekunden.

"Es scheint so, als wäre ich bei den Restrictor-Plate-Rennen immer sehr erfolgreich", erklärte McMurray Mitte der Woche auf der NASCAR-Telekonferenz. "Auch meine aktuelle Platzierung ermutigt mich mehr, als sie mich stört. Denn wir haben ein Auto, das auf vielen Strecken sehr schnell ist. Wir müssen nur einmal Topergebnisse holen."

Immer weniger Autos

Dario Franchitti

Dario Franchitti muss am Daytona-Wochenende leider zuschauen Zoom

Nur 45 Piloten stehen auf der Entry-List von Daytona, was im Umkehrschluss bedeutet, dass sich zwei Kandidaten am Freitagabend auf den Heimweg machen werden. Terry Labonte (Petty-Dodge) steht als Ex-Champion in jedem Falle im Feld, daher streiten sich neun Fahrer um sieben verbleibende Startplätze.

Nicht mehr dabei ist leider der einzige europäische Sprint-Cup-Pilot, denn Chip Ganassi zog den Dodge Charger von Dario Franchitti am Dienstagabend aus finanziellen Gründen zurück. Ob und wann der Schotte ein Sprint-Cup-Comeback feiern kann, steht noch nicht fest. Festzustellen bleibt jedoch die Tendenz, dass auch in der NASCAR das Geld immer knapper wird.

Umso wichtiger ist der Kampf um Platz 35 in der Ownerwertung, der einen festen Startplatz garantiert. Auch hier geht es hauchdünn zu: Mit Sam Hornish Jr. (Penske-Dodge) und Michael McDowell (Waltrip-Toyota) stehen gleich zwei Piloten punktgleich auf den Rängen 34 und 35. Scott Riggs (Haas-Chevrolet), J.J. Yeley (Hall-of-Fame-Toyota) und A.J. Allmendinger (Red-Bull-Toyota) lauern dahinter im Abstand von weniger als 170 Punkten.

Die Qualifikation zum Coke Zero 400 beginnt am Freitag ab 22:10 Uhr MESZ, die Startflagge zum 18. Sprint-Cup-Saisonrennen fällt in der Nacht von Samstag auf Sonntag gegen 2:20 Uhr morgens. Etwa 24 Stunden zuvor startet auch die Nationwide-Serie in Daytona zu ihrem Winn-Dixie 250 Powered by Coca-Cola.

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