• 25.09.2007 17:57

  • von Pete Fink

NASCAR-Vize: "Das CoT ist ein voller Erfolg"

NASCAR-Vizepräsident Robin Pemberton sieht nach den ersten beiden CoT-Rennen im Nextel-Cup-Chase wenig bis keine Kritikpunkte am neuen Auto

(Motorsport-Total.com) - Robin Pemberton war der langjährige Crew-Chief von NASCAR-Ikone Rusty Wallace und gilt heute in seiner Rolle als NASCAR-Vizepräsident, im Rahmen derer er für den gesamten Bereich Wettbewerb verantwortlich zeichnet, als eine der einflussreichsten Figuren in der NASCAR-Regierung.

Titel-Bild zur News: NASCAR

Gibt es auch mit dem CoT in Zukunft spektakuläres NASCAR-RAcing?

In dieser Rolle war Pemberton auch einer der entscheidenden Personen hinter der Einführung des immer noch umstrittenen Car of Tomorrows, welches in den Nextel-Cup-Fahrerkreisen nach wie vor für viel Unmut und Kontroversen sorgt.#w1#

"Wir Fahrer sprechen auch untereinander", war noch am Wochenende in Dover etwa aus dem Munde von Dale Earnhardt Jr. zu hören. "Es gibt viele Dinge, die wir am neuen Auto mögen, aber auch einige Sachen, die wir überhaupt nicht gut finden."

Auch Jeff Gordon gilt nicht als Freund des CoT. "Ich muss mich mit meinen Kommentaren zurückhalten", so der vierfache NASCAR-Champion ebenfalls in Dover. "Ich kann nicht sehen, wie wir unter den aktuellen Bedingungen die Art von Rennen aufstellen können, die wir brauchen. Und wir waren noch nicht einmal auf einem 1,5 Meilenoval."

Überholen ist an der Spitze immer schwer

Dale Earnhardt Jun. Jeff Gordon Tony Stewart

Wieviel Überholaktion lässt das neue Car of Tomorrow zu? Zoom

Von Seiten der Piloten kommt also viel Kritik, die sich vor allem auf Performance- und Handlingaspekte fokussiert, während die NASCAR-Fans hauptsächlich die etwas klobige Optik kritisieren, die vielen Amerikanern schlicht und ergreifend nicht sexy genug ist.

Nun gilt der NASCAR-Fan im Allgemeinen nicht als übermäßig liberal und experimentierfreudig, sondern als ein eher konservativer Zeitgenosse, der sich in Sachen Optik vor allem anderem am - für amerikanische Sehgewohnheiten - zu groß geratenen Heckflügel stört, was Pemberton etwas in Rage geraten lässt.

"Heckflügel gab es bereits Ende der 1960er Jahre, aber an das erinnern sich viele Kritiker nicht mehr", sagte der NASCAR-Vizepräsident jetzt in einem Interwiew mit der 'Newsweek'. "Diese Leute geben sich kritisch und geben Statements ab, aber sie besitzen nicht die gesamte Information. Sie wissen gar nicht, wo wir in der Vergangenheit einmal waren."

"Das Auto ist ein Erfolg", so Pemberton. "Zu allererst und hauptsächlich in punkto Sicherheit, danach in Sachen Wettbewerb und Kosten. Wir glauben, dass das Auto haltbarer ist, als die Autos früher waren, und das hat wahrscheinlich auch zu einem engeren Wettbewerb auf der Rennstrecke geführt."

Der Wettbewerb ist viel enger geworden

Dale Earnhardt Jr. Jeff Gordon

Laut Robin Pemberton ist der Wettbewerb im Feld enger geworden Zoom

Wie bitte? Viele Fahrer bemängeln vor allem die Tatsache, dass das Überholen wesentlich schwieriger geworden sei. "Was sie sagen, ist schon richtig", weiß Pemberton. "Aber es liegen nun mehr Autos dichter zusammen, der Wettbewerb ist wesentlich enger. Der Zeitunterschied zwischen der Spitze und dem Ende des Feldes ist geringer, und in diesem engeren Wettbewerb ist nun einmal auch das Überholen mitunter etwas schwieriger."

"Und je weiter nach vorne du kommst, desto härter wird es", fügt er an. "Denn dort vorne fahren die Jungs, die an einem bestimmten Tag ein besseres Handling haben." Den Ärger der Piloten kann und will er also nicht nachvollziehen, seiner Meinung nach ist genau das Gegenteil der Fall.

"Wir haben den Wettbewerb zusammengedrückt. Zwischen dem Schnellsten und dem Langsamsten liegt nun alles viel enger beieinander. Was sich aber nicht geändert hat: Je weiter nach vorne du kommst, desto schwieriger wird das Überholen, denn deswegen fahren die Jungs ja da vorne.

Das Dover-Rennen wiederum war ein echtes NASCAR-Spektakel, insofern gibt das Geschehene Pemberton recht. Und so ist es auch nachvollziehbar, wenn sich die NASCAR nun für die Zukunft selbst ein hohes Prinzip auferlegt hat. Das wichtigste Regelelement sei, so Pemberton, in den kommenden Jahren Stabilität, dann würden sich "viele Dinge von selbst" erledigen.

Auch in Zukunft harte Regeln

NASCAR Inspektion am CoT

Keine Gnade für Sünder - die CoT-Regeln bleiben auch in Zukunft streng Zoom

"Und wir werden diese Regeln straff halten", warnt der oberste Wettbewerbshüter. "In dieser Saison mussten die Teams parallele Projekte mit zwei unterschiedlichen Autos fahren. Also waren auch ihre Ingenieurstätigkeiten auf zwei ganz unterschiedliche Typen verteilt. Wenn sie sich einmal auf eines konzentrieren können, dann wird das sehr hilfreich sein."

Seine Zwischenbilanz ist jedenfalls absolut positiv: "Das Auto hat die Erwartungen erfüllt und sogar übertroffen. Es ermöglicht guten Wettbewerb, es ist sicher und es ist haltbar. Ich denke sogar, dass es härteres Side-by-Side-Racing zulässt. Wir hatten mit diesem Auto einige der engsten Zieleinläufe in unserer Geschichte und das kann niemand bestreiten."

Natürlich wird es in verschiedenen Phasen einer Saison immer wieder Teams geben, die einmal einen Lauf haben, aber "wenn man sich das Feld vor Augen führt, dann ist das Racing etwa zwischen Platz drei und 15 noch nie so intensiv gewesen. Und das ist, was ich sehen will."

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