• 25.09.2007 15:21

  • von Pete Fink

Allmendingers kleiner, großer NASCAR-Trick

A.J. Allmendinger scheint seine Anfangsschwierigkeiten in der NASCAR überwunden zu haben: Fünf Qualifikationen in Folge und dahinter steckt ein Kniff

(Motorsport-Total.com) - Seit dem Bristol-Rennen Ende August hat A.J. Allmendinger seine Herangehensweise an ein Nextel-Cup-Wochenende entscheidend verändert und dieser Strategiewechsel scheint sich bereits auszuzahlen. Lediglich in neun der ersten 23 Rennen konnte sich der Red-Bull-Pilot qualifizieren, doch in den vergangenen fünf Cup-Events war Allmendinger jedes Mal mit von der Partie.

Titel-Bild zur News: A.J. Allmendinger

Streckenzeit ist das neue Geheimnis von Red-Bull-Pilot A.J. Allmendinger

Der kleine Trick dahinter ist ebenso simpel, wie naheliegend: Der 25-Jährige holt sich die notwendige Streckenkenntnis über eine Vorbereitung in einer der unterklassigen Serien, die am gleichen Wochenende wie der Nextel-Cup im gleichen Oval an den Start gehen.#w1#

Das Experiment begann beim Sharpie 500 in Bristol, als Allmendinger bereits am Mittwochabend in der Craftsmen Truck Serie startete - und sich prompt nach über zweimonatiger Durststrecke wieder für ein Nextel-Cup-Rennen qualifizieren konnte.

Allmendinger im Montoya-Auto

A.J. Allmendinger

Zu Saisonbeginn kam A.J. Allmendinger nicht auf die notwendige Einsatz-Zeit Zoom

Da das Ganassi-Team nach Watkins Glen den Betrieb des Busch-Autos von Juan Pablo Montoya einstellte, waren dort Kapazitäten frei und Red Bull schlug zu: Allmendinger sicherte sich fünf Busch-Einsätze in Fontana, Richmond, Dover, Kansas und Charlotte.

"Für mich ist es am Wichtigsten, das Busch-Auto zu fahren", erklärt der NASCAR-Rookie, der im Gegensatz zu Montoya nicht in das Vergnügen kam, zu Saisonbeginn in einem fix qualifizierten Auto zu sitzen und dem dadurch ungleich weniger, bei den StockCars jedoch so wichtiger, Streckenzeit vergönnt war.

"Die Ganassi-Jungs geben mir ein gutes Busch-Auto und das gibt mir wiederum das Selbstvertrauen, da rauszufahren und gute Rennen zu bestreiten. Umgekehrt gibt es mir das Selbstvertrauen meinen Jungs zu sagen: 'Das ist am Auto noch verkehrt und das brauche ich, um besser zu werden.' So haben wir eine Aufwärtsspirale, die immer besser wird."

Für 2008 sieht es in der Ownerwertung schlecht aus

A.J. Allmendinger Red Bull

2008 wird A.J. Allmendinger einen Großangriff in der Ownerwertung starten Zoom

"Nun erwarten wir einfach, in die Rennen zu gelangen. Und wir wollen im Rennen dann auch besser aussehen. Wir fahren am Montag nicht mehr nach Hause und sagen: 'Wir waren im Rennen und das war unser Ziel', sondern wir wollen auch im Rennen wettbewerbsfähig sein."

Leider kam dieser Kniff - vor allem im Hinblick auf 2008 - wohl etwas zu spät zustande, denn Allmendinger liegt in der Ownerwertung nur auf Rang 44. Sein Rückstand auf Position 35 beträgt bereits knapp 1.000 Punkte und das ist in den verbleibenden acht Saisonrennen wohl nicht mehr aufzuholen.

So wird Allmendinger auch zu Jahresbeginn 2008 wieder durch die harte Qualifikationsmühle marschieren müssen, und weiß dabei aus eigener, leidvoller Erfahrung, wie wichtig Platz 35 wäre: "In dieser Saison haben wir gesehen, dass wenn du in diesen fünf Rennen in den Top 35 bist, dann hast du eine gute Chance auch drin zu bleiben, egal was passiert. Es gibt so viele gute Autos, dass sie sich gegenseitig herausboxen, so dass keiner in die Top 35 einbrechen kann."