• 09.07.2007 13:10

  • von Pete Fink

NASCAR überlegt Änderungen am Qualifyingmodus

Das abgebrochene Qualifying von Daytona und dessen Auswirkungen sorgte für eine heftige Diskussion in Sachen des aktuellen NASCAR-Regelwerkes

(Motorsport-Total.com) - Das aktuell existierende Qualifikationssystem der NASCAR ist ein Relikt aus den Zeiten, in denen die Summe der Teams, die sich für ein Cup-Rennen qualifizieren wollten, noch wesentlich geringer als heute war. Und den Offiziellen ging es mit dem System der Top 35 auch nicht darum, den kleinen Teams das Leben schwer zu machen, sondern genau das Gegenteil war der Fall.

Titel-Bild zur News: Boris Said

Boris Said war der Pechvogel in Daytona - der schnellste Mann war zum Rennen out

Denn bis noch vor ein paar Jahren hatte NASCAR Probleme, überhaupt 43 Autos an den Start zu bringen. Man arbeitete mit kleinere Tricks, wie etwa die Einführung der Championship Provisionals, die den alternden Ex-Champions, die ab und zu noch Lust auf ein paar Cup-Rennen im Jahr hatten, eine einfache Teilnahme schmackhaft machten.#w1#

Die Top-35-Regel war aber zum Schutz der kleinen Teams gedacht, die den ganzen Tross quer durch die Saison mitmachten, die aber nie zu den schnellsten im Feld gehörten. Diese hatten es verdient, auch bei den großen Events, wie etwa den Daytona 500, wenn das Starterfeld auch damals schon recht groß war, sicher dabei zu sein, während die Ab-und-Zu-Kandidaten in die Qualifikationsmühle geschickt wurden.

Toyota macht die Startplätze rar

Daytona

Nicht nur an der Nextel-Cup-Spitze geht es derzeit sehr eng zu Zoom

Doch die Situation hat sich - nicht zuletzt wegen der Ankunft der Toyota-Armada - grundlegend verändert. 61 Autos bewarben sich für einen Startplatz bei den diesjährigen Daytona 500, beim Pepsi 400 am vergangenen Wochenende waren es immerhin 53 Cup-Boliden.

Insofern war bereits vor dem Freitags-Qualifying klar, dass zehn Teams wieder nach Hause fahren mussten und dies trieb während der Qualifikation seltsame Blüten. Denn vor dem Abbruch standen sieben Autos an der Spitze, die nicht automatisch qualifiziert waren - und die dann teilweise durch den einsetzenden Regen wieder um die Früchte ihrer Arbeit gebracht wurden.

Denn in diesem Fall wird das Qualifyingprozedere abgebrochen und die Startaufstellung nach den Owner-Points bestimmt. Pech insbesondere für Boris Said: der bis dato schnellste Pilot musste nach Hause fahren, ein Umstand, der nicht nur Jeff Gordon ein Dorn im Auge ist.

Spitzenpiloten haben Verständnis

Jeff Gordon

Jeff Gordon hat großes Verständnis für die Nöte der kleinen Teams Zoom

"Das hat die Jungs, die nicht in den Top 35 waren, ganz schon aufgeregt", sagte der vierfache NASCAR-Champion gegenüber 'SpeedTV'. "Vor allem Leute wie Boris, wenn man bedenkt, wie viel Anstrengungen sie unternommen haben."

Auch Denny Hamlin tat das Geschehene leid: "Irgendwie ist das nicht richtig", so der Joe-Gibbs-Pilot. "Wir wissen alle, was die Teams durchmachen, damit sie es überhaupt in die Rennen schaffen. Definitiv sympathisiere ich mit ihnen."

Klar ist, dass Änderungen am System notwendig sind und die NASCAR-Offiziellen sind sich dessen auch bewusst: "Wir haben andauernde Diskussionen über die Anzahl der Teams, die fix für ein Rennen qualifiziert sind", verlautete es aus NASCAR-Kreisen. Angeblich wird über eine Verringerung der Anzahl auf 30 oder gar 25 Teams nachgedacht, entschieden sei jedoch noch nichts.