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NASCAR Indianapolis: Kyle Larson gewinnt Brickyard 400 nach Overtime
Bei der NASCAR-Rückkehr auf das Indianapolis-Oval, 30 Jahre nach der Premiere, setzt sich wieder ein Hendrick-Pilot durch: Kyle Larson siegt unter Gelb
(Motorsport-Total.com) - Nach zuletzt drei Ausgaben des Indianapolis-Rennens der höchsten NASCAR-Liga auf dem Infield-Rundkurs ging es am Sonntag erstmals seit 2020 wieder auf dem berühmten 2,5-Meilen-Oval rund. Die Rückkehr des Brickyard 400 in den Kalender fiel zusammen mit dem 30-jährigen Jubiläum des ersten Brickyard 400.

© Motorsport Images
Erster Brickyard-400-Sieg für Kyle Larson (Hendrick-Chevrolet) Zoom
Das erste Brickyard 400 wurde in der Saison 1994 von Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet) gewonnen. Und bei der Rückkehr 30 Jahre später war es wieder ein Hendrick-Pilot, der den Sieg davongetragen hat: Kyle Larson, unter den Augen von Rick Hendrick und von Gordon, der inzwischen der zweite große Kopf in der Chefetage von Hendrick Motorsports ist. (Fotos: NASCAR in Indianapolis)
Den Sieg fuhr Kyle Larson in dem Paint-Scheme ein, mit dem er Ende Mai eigentlich das Coca-Cola 600, unmittelbar nach dem Indy 500 bestreiten wollte. Aus einer Rennteilnahme in Charlotte wurde es damals nichts. In Indianapolis aber ist der blau-weiß-orangefarbene #5 Hendrick-Chevrolet jetzt doch noch zu einem großen Sieg pilotiert worden.
Zu Ende ging das Rennen mit zweimal Verlängerung (Overtime) nach insgesamt 167 Runden. Angesetzt waren eigentlich 160 Runden. Aufgrund der Verlängerung war die tatsächliche Renndistanz nicht 400 Meilen, sondern 417,5 Meilen.
Kurios im Zusammenhang mit der Renndistanz: Das Indy 500 hatte Larson mit der Startnummer 17 bestritten, das Brickyard 400 mit der Startnummer 5. Dass Larson gewinnen würde, danach hatte es zu Beginn des zweiten Rennsegments aber überhaupt nicht ausgesehen. (Ergebnis: NASCAR in Indianapolis)
Die Pole bei der NASCAR-Rückkehr auf das Indianapolis-Oval eroberte im Qualifying am Samstag Tyler Reddick (23XI-Toyota). Beim Start am Sonntag hatte er 23XI-Teamboss Denny Hamlin, der selber für Joe Gibbs Racing führt, neben sich in der ersten Reihe.
Den Start gewann Polesetter Tyler Reddick in der ersten Reihe gegen Denny Hamlin. Als es ab der 23. Runde unter Grün zum ersten routinemäßigen Boxenstopp ging, blieb Reddick deutlich länger auf der Bahn als Hamlin. Die Folge war, dass er nach dem Boxenstopp deutlich hinter Hamlin lag.
Stage-Siege für Denny Hamlin und Bubba Wallace
Hamlin führte das Feld nach 50 Runden ins Ziel des ersten Rennsegments (Stage 1), und zwar gefolgt von Kyle Larson und Ryan Blaney (Penske-Ford). Das zweite Rennsegment (Stage 2) wurde anfangs genau wie das erste von Tyler Reddick angeführt.
Kyle Larson musste einen zusätzlichen Boxenstopp einlegen, weil eines der Räder nicht richtig festgezogen war. Aus der Entscheidung um den Sieg im Brickyard 400 fiel der Hendrick-Pilot damit aber nicht heraus.
Genau bei Halbzeit von Stage 2 gab es einen Crash auf der Gegengerade. Verwickelt war allen voran William Byron, der mit seinem #24 Hendrick-Chevrolet heftig in die innere SAFER-Barriere einschlug. Außerdem verwickelt waren A.J. Allmendinger (Kaulig-Chevrolet), Harrison Burton (Wood-Ford) und Ryan Preece (Stewart/Haas-Ford). Am Ausgang von Turn 2 war es im Feld zu eng geworden.
In Stage 2 setzte sich letztlich Bubba Wallace (23XI-Toyota) durch, weil in der Gelbphase für den Crash mit Byron und Co. als einer der wenigen auf der Bahn geblieben war. Ins Ziel von Stage 2 kam Wallace als Erster vor Chase Elliott (Hendrick-Chevrolet) und Denny Hamlin.
Crashlastiges drittes Rennsegment
Das entscheidende dritte Rennsegment begann mit einem Crash von Martin Truex Jr. (Gibbs-Toyota) nach Reifenschaden. Den Reifenschaden hatte er sich im dichten Pulk bei einer Berührung mit Kyle Larson eingefangen. Unabhängig davon krachte zeitgleich auch Josh Berry (Stewart/Haas-Ford) in die Mauer. Truex Jr. setzte das Rennen fort, hatte kurz darauf aber noch einen zweiten Crash, in diesem Fall ohne Beteiligung eines anderen.
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Truex Jr. kämpfte ohnehin mit dem Rücken zur Wand und war zu abweichenden Strategien gezwungen. Das Rennen musste er von ganz hinten starten und noch dazu gleich zu Beginn eine Durchfahrtsstrafe absolvieren. Grund: Bei der Technischen Inspektion vor dem Qualifying am Samstag war der #19 Gibbs-Toyota auffällig geworden, allerdings nicht sofort, sondern erst nach einer Veränderung durch die Crew am Auto vorgenommenen Veränderung.
Im Rennen ging es auch auch abgesehen von den zwei Truex-Crashs turbulent weiter. Denn auch zwei andere Ex-Champions crashten: Zum einen Jimmie Johnson (Legacy-Toyota), der im Zuge seines Teilzeitprogramms mal wieder mitfuhr, zum anderen Joey Logano (Penske-Ford). An diesem Zwischenfall war noch ein dritter NASCAR-Champion beteiligt, nämlich Titelverteidiger Ryan Blaney. Er kam mit Glück ohne Crash davon.
In die letzten 30 der geplanten 160 Runden ging es Brad Keselowski (RFK-Ford) und Ryan Blaney in der ersten Reihe. Bei Keselowski aber, der seit einer Durchfahrtsstrafe in Stage 1 auf abweichender Strategie unterwegs war, würden die Spritvorräte ohne weiteren Boxenstopps nicht bis ins Ziel reichen.
Ryan Blaney hatte bessere Karten. Er fuhr einen vergleichbaren Rhythmus wie unter anderem Stage-1-Sieger Denny Hamlin und Stage-2-Sieger Bubba Wallace. Den stärksten Vorwärtsdrang, weil er keinerlei Sprit sparen musste, entwickelte in der Schlussphase ein anderer: Kyle Larson.
Acht Runden vor Schluss hatte Larson Anschluss an Blaney und Keselowski gefunden. Somit lagen zu diesem Zeitpunkt zwei Fahrer vorne, die beide jeweils ein paar Runden früher zuletzt an der Box waren als ihr direkter Hintermann.
Larson siegt nach zweimal Verlängerung unter Gelb
Drei Runden vor Schluss fuhr Keselowski immer noch und es gab tatsächlich noch eine Gelbphase. Es war die achte des Tages. Grund war ein Crash des an sechster Stelle fahrenden Saisonpechvogels Kyle Busch (Childress-Chevrolet). Grund für den Crash wiederum war eine Kollision mit Denny Hamlin.
Weil das Rennen aber mit dieser achten Gelbphase in die Verlängerung ging, blieb Spitzenreiter Brad Keselowski nichts anderes übrig als an die Box zu kommen. Das tat er erst unmittelbar vor dem Restart. So wurde die erste Reihe beim Overtime-Restart von Ryan Blaney und Kyle Larson gebildet. Larson ging auf der Innenbahn sofort vorbei, wovon Blaney alles andere als begeistert war. Aber es gab direkt noch einmal Gelb.
Grund war wieder ein Crash, an dem Denny Hamlin beteiligt war. In diesem Fall aber war der Gibbs-Pilot komplett unschuldig, denn er wurde mitgerissen, als sich John Hunter Nemechek (Legacy-Toyota) und Daniel Hemric (Kaulig-Chevrolet) am Ende der Start/Ziel-Gerade in die Quere kamen. Auch Alex Bowman (Hendrick-Chevrolet) und Chase Briscoe (Stewart/Haas-Ford) wurden verwickelt.
Bevor es den zweiten Overtime-Restart gab, kam für ein paar Minuten die rote Flagge heraus, um die Unfallstelle in Turn 1 zu räumen. Diesen zweiten und gleichzeitig letzten Overtime-Restart entschied Kyle Larson ganz klar für sich. Ryan Blaney zog auf der Außenbahn nicht nur den Kürzeren, sondern wurde auch noch von Tyler Reddick überholt.
Reddick hatte sich im Verlauf des Rennens den gleichen Zeitverlust eingefangen Larson, weil auch er einen Zusatzstopp einlegen musste, um ein lockeres Rad fixieren zu lassen. In seinem Fall passierte das Ganze aber deutlich später im Rennen.
In der vorletzten Runde drehte sich Ryan Preece (Stewart/Haas-Ford) eingangs der Gegengerade. Eine Gelbphase gab es aber erst, nachdem Spitzenreiter Kyle Larson schon die weiße Flagge für die letzte Runde passiert hatte. NASCAR wartete so lange ab, weil man erst dachte, dass Preece das Auto selber wieder in Gang bekommen würde. Erst als klar, dass dem nicht so ist, wurde Gelb gezeigt. Damit war klar, dass das Rennen unter Gelb zu Ende geht.
Kyle Larson im #5 Hendrick-Chevrolet siegte vor Polesetter Tyler Reddick. Penske-Pilot Ryan Blaney wurde Dritter, gefolgt von Stage-2-Sieger Bubba Wallace und von Christopher Bell (Gibbs-Toyota).
Nächste Station Richmond, aber erst in drei Wochen
Das turbulente Brickyard 400 in Indianapolis war das letzte Rennen vor der NASCAR-Sommerpause. Am kommenden Freitag (26. Juli) beginnen in Paris die Olympischen Spiele und dauern bis Sonntag, den 11. August. Und solange dreht sich in der NASCAR - wie auch in der IndyCar-Serie - kein Rad.
Weil auch die Olympischen Spiele vom US-TV-Sender NBC übertragen werden, geht es im NASCAR Cup-Kalender 2024 erst am Abend des Olympia-Schlusstages weiter. Es handelt sich um das unter Flutlicht ausgetragene Short-Track-Rennen auf dem Richmond Raceway. In mitteleuropäische Zeit umgerechnet steigt das Rennen in der Nacht auf Montag (12. August).


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