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NASCAR-Bombe: Erste Details zum Räikkönen-Deal
Kimi Räikkönen in die NASCAR? Für die einen ist es nur ein verfrühter Aprilscherz, doch hinter den Kulissen wird tatsächlich gesprochen...
(Motorsport-Total.com) - Ist es nur ein verfrühter Aprilscherz oder gibt es da tatsächlich schon konkrete NASCAR-Pläne? Die finnische Tageszeitung 'Turun Sanomat' berichtete am Dienstag, dass Kimi Räikkönen noch in dieser Saison in der Truck-Serie starten werde. Sollte sich dieses Experiment als positiv erweisen, bestehe durchaus die Möglichkeit, dass der 31-jährige Finne alsbald auch in der Nationwide-Serie und im Sprint-Cup starten könne.

© Red Bull/GEPA
Kimi Räikkönen in der NASCAR: Aprilscherz oder tatsächlich möglich?
Natürlich schlug diese Nachricht weltweit ein wie eine Bombe, doch ganz neu sind die Gerüchte um einen Räikkönen-Anlauf in der NASCAR nicht. Diese gab es bereits seit längerem, nur wurden sie nie bestätigt, was sich nun geändert hat. So zitiert 'Bloomberg' seinen Manager Steve Robertson mit den Worten: "Es gibt Gespräche aber es ist nichts fix. Erst müsste jemand mit einem konkreten Angebot zu uns kommen, über das wir uns dann unterhalten könnten."
Immerhin: Noch im September 2010 hatte Robertson jegliche NASCAR-Gerüchte grundsätzlich dementiert. Also tut sich hinter den Kulissen etwas. Dies bestätigte auch NASCAR-Vizepräsident Steve O'Donnell. Räikkönen habe eine NASCAR-Lizenz beantragt, twitterte O'Donnell. Allerdings sei völlig unklar, in welchem Auto und welchem Team der ehemalige Formel-1-Weltmeister antreten würde.
Ray Evernham ist sehr skeptisch

© NASCAR
Ray Evernham ist sehr skeptisch in Bezug auf die Räikkönen-Partner Zoom
Ähnlich ist auch die Erkenntnis von 'Foxsports'. Demnach stehe Räikkönen in Verbindung mit mehreren Teams der Truck-Serie mit dem durchaus hochgesteckten Ziel, sich schon zu Saisonende 2011 im Sprint-Cup zu versuchen. Der Sender bezieht sich mit dieser Information - wie in so einem Fall üblich - auf nicht näher genannte Insiderquellen.
Foster Gillett, spätestens bekannt seit den Vorfällen rund um Richard Petty Motorsports, habe Räikkönen zum Saisonfinale 2010 in Homestead begleitet. Ein Owner wird zitiert, man habe ihm 450.000 US-Dollar pro Rennen geboten. Im Gespräch seien - neben den beiden Rundkursrennen von Sonoma und Watkins Glen - auch Daytona, Martinsville und Homestead.
Aber gerade weil der Name Gillett in diesem Zusammenhang auftaucht, sind die Fragezeichen groß. "Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, warum sich Kimi mit Partnern zusammen tun sollte, die kontinuierlich die Franchise-Regeln im Sport missachten", erklärte Ray Evernham gegenüber 'Auto123.com'. Evernham war einige Jahre lang Partner der Gillett-Familie, bevor Richard Petty als Aushängeschild geholt wurde. "Ich weiß nicht, wie es möglich sein kann, dass jemand so viele unbezahlte Rechnungen hinterlässt und dann in diesen Sport zurückkehren soll."
Villeneuve als warnendes Beispiel?

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Jacques Villeneuve versucht seit vielen Jahren in der NASCAR Fuß zu fassen Zoom
Die Skepsis über die seriöse Umsetzbarkeit dieses Projektes ist groß. Fakt ist: Das Beispiel Jacques Villeneuve hat klar und deutlich aufgezeigt, dass Räikkönen ohne potentes Sponsoring - aus welcher Quelle auch immer - keine Chance haben wird, dauerhaft in der NASCAR Fuß zu fassen. Auch für einen Schnupperkurs mit einem ehemaligen Formel-1-Weltmeister wird kein NASCAR-Owner ohne Vorkasse seine Autos vorbereiten.
Sollte diese Geschichte wirklich umzusetzen sein, dann würde Räikkönen in der Truck-Serie auf Nelson Piquet stoßen. Der ehemalige Formel-1-Pilot fährt dort einen Chevrolet Silverado von Kevin Harvick Inc. und zeigte sich von der Neuigkeit angetan: "Für die Serie wäre es toll, wenn sich Kimi dazu entschließen würde, in der NASCAR anzufangen", sagte Piquet gegenüber der Nachrichtenagentur 'Reuters'.
"Auch für ihn wäre es eine großartige Erfahrung, wenn er erfahren kann, worum es im US-amerikanischen Rennsport geht." Jeff Gordon blies ins gleiche Horn: "Ich bin ein Fan der Formel 1 und habe gesehen, wie Kimi dort gefahren ist und wie er den Titel gewonnen hat. Ich fände es klasse, wenn er hier bei uns in der NASCAR fahren würde." Eine Fortsetzung folgt gewiss, denn der Räikkönen-Ball ist nun auch offiziell los getreten.

